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368 Mohs Charakteristik des naturhist. Mineralsystems,

chemische Principien als Glassificationsgründe gewählt; die
Meisten aber vermengten Gliemisches mit Oryctognostischem
(oder Oryctognostisches mit Chemischem) und so hatten wiv
bis jetzt noch kein rein öryctognosdsches, oder was dasselbe sa.
gen will, kein rein naturhistorisches Mineralsystem aufzuweiseh*

Der Verfasser beruft sich in seiner Einleitung vorzüglich
auf eine Krystallographie, die er zu liefern verspricht, indem
er behauptet die Arbeiten des grossen französischen Krystallfor.
schers hätten ihrri nicht zu seinem Zwecke dienen können, -
(Es ist merkwürdig, dafs seit neueren Zeiten bey den Teutschen
in wissensehaftiicher Hinsicht, die Anerkennung fremden
Verdienstes, die sonst bis zur Nachäffung gieng, irnmer mehr
abnimmt, wenn diefs auch bey anderen Wissenschaften mit
Fug und Recht geschieht, so hat es doch mit der Krystallo-
graphie nicht gleiche Bewandnifs, und Hauy, der Griinder
der wissenschaftlichen Krystallographie, mufs ‘immer als Mei-
ster geehrt werden, denn Alles, was darinn geleistet wird, hat
Hauy theils selbst schon gesagt, theils liegt es in dem vonihm
Ausgesprochenen, sü, dafs es ohne sonderliche Miihe daraui
nntwickelt vverden kann; und ihm gebührt das grosse, nicht
mit Recht zu schmälernde Verdienst, eino Wissenschaft begriin-
det, und zugieich auf den höchsten Gipfel der V rollendung ge*
führt zu haben, über die in Teutschland leider bis jetzt nur
zu häufig abgeurtheilt wurde, nach unyoilständig oder unrich-
tig erfafsten Begriffen4 Schade dafs auch M. sich einer Sünde
gegen Hauy theilhaftig gemacht hat,)

Der Verf. giebt einige Andeutungen von dieser ihm eigen«
thümlich seyn sollenden Krystallographie, so viel cr nämlich
zum Verstehen seiner Schrift für nothwendig erachtet. — Ot-
wohl es unziemlich scheinen könnte, üher etvvas noch niclit
vollkommen an den Tag gelegtes schon im Voraus zu urthei-
len, so dürfte man sich doch erlauben, einstweilen das Fol-
gende zu bemerken^

Der Verf. nirmnt im wesentlichen die von Weifs aufgestel!-
ten Krystallisationssysteme an (ohne jedoch diesen dabey zu
nennen), weicht aber von dessen Art Krystallflächen zu bezeich-
nen ab, und sucht eine neue einzuführen, deren l\ichtigkeit
«rst eines Bevveises bedarf; nanientiich in Betreff der Ausdrü-
cke P + x 1U 1; oder Pirn und R*n) denn P bedeutet P)-
ramiden und R Rhomboeder, also Formen oder Gestalten, un“
n eine Zahl; nun soll Pj-n qder Rj;n andere Gtstalten he-
zeichnen, die spitziger oder stumpfer sind als die Stanuiiforin
P odtr R, ° *

( Der Beschlufs folgt,)

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