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4i8 Schäffer über Theorie u. Praxis in der Heilkunst.

chen aus (Jler theoretischen Arzneykunde, Niirnb, 1782 — 84* ^

als einen der ausgezeichnetsten und gründlichsten Vertheidiger öö
der Neryenpathologie gezeigt und durch seine Bestreitung dcr h
übertriebenen einseitigen humoralpathologischen Ansichten gros* Pf
ses Verdienst ervvorben. In seiner Schrift iiber Sensibilität als W
Lebensprincip in der organischen Natur hestritt er Girtanners ^
Abhandlung über die Irritabilität als Lebensprincip in der
organischen Natur, nahrn, freylich einseitig, die Sensihilität
ais die Grundkraft des Körpers an und behauptete, (wie
auch in der spätern Vertlieidigung dieser Sckrift gegen !fai
Metzger) die Abhängigkeit der Irritabilität von der Sensi- ^
bilität> Auch in seinern Entwurf über Unpäfslichkeit und ®
Krankheitskeime vertheidigte er eine gemässigte Nervenpa- P*
thologie gegen den einseitigen Brownianismus, Als gemäs-
sigter Nervenpatholog erkannte er die Ausartungen der Säfte und jh'
ihren Einflufs auf die Unterhaltung der Krankheit an , (wie- p
wohl er sie für secundär hielt) und wiirdigte sie auch bey der W
Behandlung einer grossen Aufmerksarnkeit. Er empfahl nicht Bfl
minder Berücksichtigung des besonderen Leidens der einzelnen
Systeine und Organe, so wie der specifischen Beziehung der ijb
Kussern Einflüise üjberhaupt und der Arzneyinittel insbeson* l{e
dere zu denselben, In diesem neuesten Werkd desselben liei
herrschen ebenfalls, wiewohl der Verfasser eine umhittelbare
Einwirkung mancher Aussendinge auf die Säfte und ein pri- ü
mares Leiden der Säfte in manchen Fällen zugiebt, noch die m
Grundsätze einer gemässigten Solidarpathologie vor (vgleiche liti,
auch die Vorrede S, XXIV — XXXI.), Eine Hauptverschie- lel
denheit seiner jetzigen Ansicht von der früheren, ist abor sine
die, dafs er, anstatt noch die Sensibilitat als Grundprin- ih
cip des Lebeni und die Irritabiiität nur ab von dersel- b,
ben abhängig anzusehen, auch die Krankheiten und deren 4\
Behandlung vorzüglich auf Veränderung der Nerventhätigkeit iiif
Zti beziehen, jetzt denen heygetreten ist, welche drey Dimen- liii
sionen und Systeme des Organismus, das der Reproduction, liej
Irritabilität und Sensibilität annehmen, die Krankheiten nach «n[
dem hervorstechenden Leiden des einen oder des andern die- itech
ser Svsteme in productive, irritable und sensible eintheilen, 11^
und die Wirkttng der Arzneymittel besonders auf Erhöhung jlen,
oder Herabstimmnng der Reproduction, Irritabilität uiid Sen- |Sr(
sibiliät beziehen. In der Vorrede zu diesem Theile, wo er sich V
weitläufig über mehrere von Kreysig in seinem Handbuche der Jf^
praktischen Krankheitslehre vorgetragenen Sätze äussert und $
vorzüglich dessen Meinung über Irritabilität bestreitet, sucht er i)t(
hesonders die Eintheilung des Körpers in drey Systeme gegen ^
jenen zu vertheidigen, Inderti wir nun uns hier auf das be-
 
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