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4*4 Schäffer über Theorie u. Praxis in der Heilkimdc.

und hier die er«te Ausgabe von des Rec Grundrifs der Patho-
logie und Therapie, so wie die Leipziger Literaturzeitung an-
führt, cr dem Rec. eine Meynung zuschreibt, die dieser so
weit entfernt gewesenist, anzunehmen, dafs er vieltnehr sowohl
in dieser Schrift (S. 52* und 349.) jene von rnehreren Anhän-
gern der neueren Naturphüosophie angenomrnene Eintheilung
für höchst eimeitig und unstatthaft erklärt, als auch schon frü-
her in der Recens, von Neumanns allg. Therapie (Heidelberger
Jahrbv für Medic* 1809. H. 5. S 225. fg*j die Einseiiigkeit und
Unsiatthaftigkeit derselben umständlicher dargethan hat

Uebrigens wird mit der blossen Annahme von Erhöhung
oder Herabstimmung der einen oder der andern Dimension
weder die Natur aller Krankheiten, noch die Wirkungsart
der Mittel gehörig erklärt. Auch die qualitativen VerhalU
nisse der Säfte und Materien iiherhaupt in Krankheiten
und die Beziehung der Mittel zu denselben müssen be-
rücksichtigt weiden, in welcher Hinsicht freylich unsere
Kenntnisse noch am unvollkommensten sind# Diejenigen
Krankheiten, in welchen Fehler der Verdauungssäfte, Säu-
re, überflüssige oder ausgeartete Galle etc. Statt finden, hat
der Vf. nebst den auf Blutanhäufung oder Infarctus beruhenden,
als Hämorrhoiden, Blutb,rechen, Hypochondrie? Gicht etc.,
so wie auch den Scorbut, die Wassersucht etc* (§. 65.) miter
der Uf berschrift: Productivej venöse, mehr auf erhöhter Vitalität ein~
zelner Gebilde beruhemle Krankheiten ahgehandelt* So wichtig der An«
theilder Venenan der Erzeugung vieler Krankheiten ist, somöchte
doch von manchen Neuern der von ihnen sogenannten Ve-
nosität zu viel zugeschrieben werden. Bey manchen hier an-
geführten Krankheiten ist auch die Vitahtat ehcr vermindert
als erhöht und es vvird durch Schwäche der Bildungsthätigkeit
eine unvollkommene Bereitung der Säfte bevvirkt, oder es wird
auch die gehönge Mischung der Materie durch von aussen
aufgenommene Stoffe verändert. Eine umständlichere Dar-
stellung der einzelnen Fehler der Säfte, der Säure, fehierhaften
Galle, Verschleiinung etc% und deren Behandlung hat übrigens
der Verf. nicht gegeben. Denn dafs zur Erklärung derselbeu
die Annahme der vorherrschenden Venosität, des Ueberflusses
an Kohlenstoff oder Wasserstoff etc. nicht hinreichend sey, ist
leiclit emzusehen.

Was aber die qualitative Beziehung der Mittel zu den Sy-
stemen etc. betrifft, so war es uns auffallend, dafs der Vrf. die
Hypothesen mancher sogenannten naturphilosophischen Aerzie
übe^ die Wirkung des Stickstoffes,Kohlenstoffs etc. auf einzelne Sy-
steme insein Werk aufgenommen hat, ohne auf das Ungegründete
und Widersprechendederselbenaufmerksam zu machen. Was Rec.
 
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