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Archiv für Geschichte.
den, dafs sich der Hofrath Heeren in Rücksicht der Wahrheit und
Aechthelt seiner Lehre auf die Beweise der Zufriedenheit seiner Obern
beruhe, die er trage, also wohl auf den Orden. Um solchen Trost
beneiden wir Niemand; nur freut sich der Unterzeichnete, hei der Ge-
legenheit zu erfahren, dafs in Hannover doch Orden auch für Aufrich-
tigkeit und Wahrheit ertheilt werden.
Zur Verteidigung seiner Person würde der Unterzeichnete kein
Wort hinzusetzen, auch wenn er des Herrn Hofrath und Ritter Schmäh-
schrift gelesen hätte: denn wem könnte an einer unbedeutenden Per-
sönlichkeit etwas liegen, wenn jene Künste, gegen die er sich bitter
und hart erklärt hatte, über Aufrichtigkeit, Gradheit, deutsche Treue,
die er vertheidigte, wirklich obsiegten? Seihst diese Vorrede hätte er
nicht einmal geschrieben, wenn er nicht gern hätte sagen wollen, dafs
er dadurch , dafs er seinen Widerwillen und Abscheu gegen die ihm
aus Dr. Berchts Aufsätzen durch Belege und Beispiele zuerst bekannt
gewordene Manier, Flitter für Gold zu verkaufen, aussprach, die Ge-
lehrsamkeit und anderweitigen Verdienste des Herrn Hofrath und Ritter
gar nicht habe angreifen wollen.
Damit die Leser sehen, dafs auch der Dr. Bercht keine Feind-
schaft gegen den berühmten Professor nährt, wollen wir aus dem Zu-
satz, den er der Vorrede des Unterzeichneten beigefügt hat, nur eine
einzige Stelle ausheben. Er sagt: Zweitens klagt Herr Hofr. Heeren,
eine Stelle im zweiten Bande des Archivs wiederum auf sich deutend,
dafs er das Ende unserer Angriffe wohl nicht erleben werde. Er hat
es schon erlebt. Das Archiv wird seiner ohne Noth nicht mehr ge-
denken Wie langweilig auch, wenn wir unsern Lesern in jedem Bande
einen Artikel über den Herrn Hofr. Heeren auftischen wollten! Dann
könnte er mit einigem Rechte sagen, das Archiv sey gegen ihn ge-
richtet. Aus diesem Grunde ist sogar einer Reihe von Briefen über die
Ideen, die uns ein bedeutender Gelehrter eingesendet hatte, die Auf-
nahme versagt worden, obgleich sie mit Geist und Geschmack ge-
schrieben waren. Wir hören, dafs sie anderswo erscheinen werden.
Ungezogene Angriffe eines — Laien kann man füglich ignoriren.
Wahrlich eine schöne Pietät, die sich in rohen Schimpfwörtern Luft
macht! Wir zum wenigsten müfsten den Anchises bedauern, der an
solchem Aeneasdienst sein Wohlgefallen hätte.
Soweit der Dr. Bercht. Wir fahren jetzt fort, den Inhalt dieses
dritten Bandes anzugeben. Von Seite 254 — 338. findet sich ein Aufsatz
unter dem Titel: Beitrag zur innern Geschichte von Arra-
gonien, den der Verfasser dieser Anzeige vor dem Druck mit dem
gröfsten Interesse gelesen und den er mit Vergnügen aufgenommen
hat. Er hofft, das Publicum wird mit ihm in dem Urtheile überein-
stimmen , dafs der Verfasser des Aufsatzes zu den schönsten Erwartun-
gen berechtigt. Solche Bestimmtheit der Begriffe und solcher Tact
wird sehr selten hei unsern jüngern Schriftstellern gefunden. Der Ver-
Archiv für Geschichte.
den, dafs sich der Hofrath Heeren in Rücksicht der Wahrheit und
Aechthelt seiner Lehre auf die Beweise der Zufriedenheit seiner Obern
beruhe, die er trage, also wohl auf den Orden. Um solchen Trost
beneiden wir Niemand; nur freut sich der Unterzeichnete, hei der Ge-
legenheit zu erfahren, dafs in Hannover doch Orden auch für Aufrich-
tigkeit und Wahrheit ertheilt werden.
Zur Verteidigung seiner Person würde der Unterzeichnete kein
Wort hinzusetzen, auch wenn er des Herrn Hofrath und Ritter Schmäh-
schrift gelesen hätte: denn wem könnte an einer unbedeutenden Per-
sönlichkeit etwas liegen, wenn jene Künste, gegen die er sich bitter
und hart erklärt hatte, über Aufrichtigkeit, Gradheit, deutsche Treue,
die er vertheidigte, wirklich obsiegten? Seihst diese Vorrede hätte er
nicht einmal geschrieben, wenn er nicht gern hätte sagen wollen, dafs
er dadurch , dafs er seinen Widerwillen und Abscheu gegen die ihm
aus Dr. Berchts Aufsätzen durch Belege und Beispiele zuerst bekannt
gewordene Manier, Flitter für Gold zu verkaufen, aussprach, die Ge-
lehrsamkeit und anderweitigen Verdienste des Herrn Hofrath und Ritter
gar nicht habe angreifen wollen.
Damit die Leser sehen, dafs auch der Dr. Bercht keine Feind-
schaft gegen den berühmten Professor nährt, wollen wir aus dem Zu-
satz, den er der Vorrede des Unterzeichneten beigefügt hat, nur eine
einzige Stelle ausheben. Er sagt: Zweitens klagt Herr Hofr. Heeren,
eine Stelle im zweiten Bande des Archivs wiederum auf sich deutend,
dafs er das Ende unserer Angriffe wohl nicht erleben werde. Er hat
es schon erlebt. Das Archiv wird seiner ohne Noth nicht mehr ge-
denken Wie langweilig auch, wenn wir unsern Lesern in jedem Bande
einen Artikel über den Herrn Hofr. Heeren auftischen wollten! Dann
könnte er mit einigem Rechte sagen, das Archiv sey gegen ihn ge-
richtet. Aus diesem Grunde ist sogar einer Reihe von Briefen über die
Ideen, die uns ein bedeutender Gelehrter eingesendet hatte, die Auf-
nahme versagt worden, obgleich sie mit Geist und Geschmack ge-
schrieben waren. Wir hören, dafs sie anderswo erscheinen werden.
Ungezogene Angriffe eines — Laien kann man füglich ignoriren.
Wahrlich eine schöne Pietät, die sich in rohen Schimpfwörtern Luft
macht! Wir zum wenigsten müfsten den Anchises bedauern, der an
solchem Aeneasdienst sein Wohlgefallen hätte.
Soweit der Dr. Bercht. Wir fahren jetzt fort, den Inhalt dieses
dritten Bandes anzugeben. Von Seite 254 — 338. findet sich ein Aufsatz
unter dem Titel: Beitrag zur innern Geschichte von Arra-
gonien, den der Verfasser dieser Anzeige vor dem Druck mit dem
gröfsten Interesse gelesen und den er mit Vergnügen aufgenommen
hat. Er hofft, das Publicum wird mit ihm in dem Urtheile überein-
stimmen , dafs der Verfasser des Aufsatzes zu den schönsten Erwartun-
gen berechtigt. Solche Bestimmtheit der Begriffe und solcher Tact
wird sehr selten hei unsern jüngern Schriftstellern gefunden. Der Ver-