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208 Wolf: Ue|)er die Lais, Sequenzen und Leiche.
Y. Ein köstliches altfranzösisches Lied mit dem Refrain Ave
Maria aus einer Handschrift des brittischen Museums aus dem
13. Jahrhundert. VI. Ein Letabundus, altfranzösisch, schon frü-
her mitgetheilt von Francisque Michel in seiner Ausgabe des Ro-
man d’Eustache le uioine. Hann die französische Prophetie des
abus des prestres moines et rasez, sur le chant de Letabundus aus
einem gedruckten Liederbuch des 16. Jahrhunderts. VII. Die vier
schon oben erwähnten alten Lais. VIII. Eine Stelle aus dem Ro-
man du roi Horn nach einem Manuscript der Harleian Library.
IX. Lateinisch: de translatione corporis s. Dionysii Areopagitae
in b. Emmeramni eoenobium, prosa. X. Die merkwürdige roma-
nische Poesie von der b. Eulalia, aus dem 9. Jahrhundert mit ei-
ner wörtlichen Uebertragung ins Neufrauzösisehe und Erklärun-
gen. XI. Das canticura Aunae aus einer altfranzösischen Ueber-
setzung der Bücher der Könige. XII. Li lai Ernoul le vielle de
Gastinois, et cis est de Nostre-Dame, nach einer Handschrift der
königlichen Bibliothek in Paris. XIII. Cantus de domina post
eantuin Aaliz, lateinisch und altfranzösisch, nach einem Manuscript
des brittischen Museums. XIV. Li lais d’Aeliz, altfranzösisch, aus
einer Pariser Handschrift. XV. Les trois premiers Couplets d’un
lai de Guillaume de Macbault, nach einer Pariser Handschrift.
Item un autre lay über Guillaume de Macbault. gleichfalls aus
Paris. XVI. Salve regina, deutscher Leich von Heinrich v. Lau-
fenberg, nach einer Strassburger Handschrift.
Die VIII. Facsimile und IX. Notenbeilagen beziehen sich fast
durchaus auf die Musik. Um diese Partie hat sich besonders Herr
A. J. Scbmid verdient gemacht, welcher sich die interessante Auf-
gabe gesetzt, die Neumen vollständig zu entziffern. Besondern
Dank muss man ihm für die Umsetzung der mittelalterlichen Mu-
sikstücke in das neue Notensystem wissen und wünschen, dass
durch ähnliche Bemühungen uns jene alten Klänge von neuem
lautbar werden mögen. Wie viel Bedeutung dies auch für die
Aufhellung der Poetik und Metrik hat, davon sind die Untersu-
chungen des Herrn Dr. Wolf eben ein schlagender Beweis.

(Der Beschluss folgt)
 
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