Schriften durch d. prot. Bistbum in Jerusalem veranlasst. 277
men nach, von Theologen in Bern ausgegangen, wo sie auch bei
Jenni verlegt worden ist; denn die Angabe auf dem Titel: Frei-
burg bei Müller, ist entweder erdichtet oder bloss vorgeschobene
Firma. Da der jetzige königl. preuss. Gesandte in London, Herr
v. Bunsen, früher als Gesandte bei der schweizerischen Eidge-
nossenschaft in Bern lebte, und dieser, durch seine asketischen und
liturgischen Neigungen und Studien, auch den gelehrten Theolo-
gen nicht unbekannte Mann schon seit längerer Zeit, worauf sein
Aufenthalt in Rom und seine Verheirathung mit einer Englände-
rin wesentlich eingewirkt haben dürften, mit dem Plane einer Ein-
führung der englischen Liturgie und Kirchenverfassung und Auf-
stellung eines Universalbischofs, etwa zu Jerusalem, sich beschäf-
tigt zu haben scheint: so konnte es Männern, welche, wie der
oder die Verfasser dieser Schrift, dem Herrn von Bunsen in Bern
näher gestanden hatten, bei der Errichtung des Bisthumes in Je-
rusalem nicht an speciellen Berührungspunkten und manchen tiefer
eindringenden Beobachtungen und Bemerkungen fehlen. In der
That ist auch diese Schrift als das Bedeutendste, was in dieser
Angelegenheit in Deutschland erschienen sey, begrüsst worden
und ähnliche Aufnahme fand dieselbe auch in England, wo sie in
die englische Sprache übersetzt worden ist.
Nach einer kurzen Beleuchtung der p olitischen und kirch-
lichen Zustände des Orients und der sogenannten orientali-
schen Frage wendet sich die Schrift zu den Verhandlungen
Preussens mit England, welche im Frühlinge des Jahres 1841
stattfanden. „In der Person des Ritters Bunsen ging ein Ver-
trauter des Königs (von Preussen) in einer Spezialmission nach
London ab, die nicht lange hinter dem Vorwand von Familienin-
teressen verborgen blieb, und wohl auch nicht lange verborgen
bleiben sollte.“ Die ersten Früchte dieser Spezialmission zeigten
sich im Herbste desselben Jahres in der Urkunde, durch welche
Sr. Majestät der König von Preussen unterm 6. September 1841
den Beitrag von 15,000 Pfd. Sterl. zur Dotation eines Bisthumes
in Jerusalem erklärte. Diese Urkunde erschien zuerst in dem zu
Hamburg gedruckten „Missionsblatt der Brüdergemeinde.“ Die
Veröffentlichung gerade auf diesem Wege ist wohl zu beachten.
Wie der weitere Verlauf bestätigt, ist die ganze Angelegenheit
im Sinne der nicht immer auf geläuterter evangelischer Erkennt-
niss beruhenden zahlreichen Missionsvereine aufgefasst, und durch
sie weiter bearbeitet und mit grossem Gepränge ausposaunt \vor~
men nach, von Theologen in Bern ausgegangen, wo sie auch bei
Jenni verlegt worden ist; denn die Angabe auf dem Titel: Frei-
burg bei Müller, ist entweder erdichtet oder bloss vorgeschobene
Firma. Da der jetzige königl. preuss. Gesandte in London, Herr
v. Bunsen, früher als Gesandte bei der schweizerischen Eidge-
nossenschaft in Bern lebte, und dieser, durch seine asketischen und
liturgischen Neigungen und Studien, auch den gelehrten Theolo-
gen nicht unbekannte Mann schon seit längerer Zeit, worauf sein
Aufenthalt in Rom und seine Verheirathung mit einer Englände-
rin wesentlich eingewirkt haben dürften, mit dem Plane einer Ein-
führung der englischen Liturgie und Kirchenverfassung und Auf-
stellung eines Universalbischofs, etwa zu Jerusalem, sich beschäf-
tigt zu haben scheint: so konnte es Männern, welche, wie der
oder die Verfasser dieser Schrift, dem Herrn von Bunsen in Bern
näher gestanden hatten, bei der Errichtung des Bisthumes in Je-
rusalem nicht an speciellen Berührungspunkten und manchen tiefer
eindringenden Beobachtungen und Bemerkungen fehlen. In der
That ist auch diese Schrift als das Bedeutendste, was in dieser
Angelegenheit in Deutschland erschienen sey, begrüsst worden
und ähnliche Aufnahme fand dieselbe auch in England, wo sie in
die englische Sprache übersetzt worden ist.
Nach einer kurzen Beleuchtung der p olitischen und kirch-
lichen Zustände des Orients und der sogenannten orientali-
schen Frage wendet sich die Schrift zu den Verhandlungen
Preussens mit England, welche im Frühlinge des Jahres 1841
stattfanden. „In der Person des Ritters Bunsen ging ein Ver-
trauter des Königs (von Preussen) in einer Spezialmission nach
London ab, die nicht lange hinter dem Vorwand von Familienin-
teressen verborgen blieb, und wohl auch nicht lange verborgen
bleiben sollte.“ Die ersten Früchte dieser Spezialmission zeigten
sich im Herbste desselben Jahres in der Urkunde, durch welche
Sr. Majestät der König von Preussen unterm 6. September 1841
den Beitrag von 15,000 Pfd. Sterl. zur Dotation eines Bisthumes
in Jerusalem erklärte. Diese Urkunde erschien zuerst in dem zu
Hamburg gedruckten „Missionsblatt der Brüdergemeinde.“ Die
Veröffentlichung gerade auf diesem Wege ist wohl zu beachten.
Wie der weitere Verlauf bestätigt, ist die ganze Angelegenheit
im Sinne der nicht immer auf geläuterter evangelischer Erkennt-
niss beruhenden zahlreichen Missionsvereine aufgefasst, und durch
sie weiter bearbeitet und mit grossem Gepränge ausposaunt \vor~