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Martyn Paine: Materia medica.

Man löst einen Gran in einer Unze destklirtem Wasser auf, und
lässt davon zweimal täglich anfangs 20, später bis 60 Tropfen
nehmen. Jodarsenik, reines Jod, Sublimat, blausaures Quecksilber,
Plumerisehe Pulver, Schwefelwasser, Bittersüss, Guajak, Schwefel-
leber, doldenförmiges Wintergrün, Schwefel, Ampfer, Canthariden,
Steinöl, Schierling, rohes Spiesglanz, Zinnober, Alant, Graphit
(Black Lead). -—
5. Auswurf befördernde Mittel oder Expectorantia.
Sie werden in 5 Gruppen geordnet, nemlicb: 1. Nichtreizende
(Non stimulating), wie Spiesglas, Ipecacuariha, Aclepias tuberosa.
2. Reizende, wie Squilla. Senega, Gummi ammoniacum, Eryn-
gium aquaticum, Tolu- und Perubalsam, Benzoe, Storax, Knob-
lauch, Senf u. s. w. 3. Narkotisch reizende, wie Sangui-
naria. 4. Beruhigend u n d_ n a r k o ti sch e, wie indianischer
Tabak. 5. Reizend und kr arap f s t i 11 e n d e, wie Stinkasand
und Galbanum.
Man sieht, dass in dieser Abtheilung mehrere Brusfmittel feh-
len, die in Europa sehr gebräuchlich sind, z B Isländisches Moos,
Marrubium, Myrrhe, Iris florentina, Pheliandrium, Salmiak u s. w.,
wogegen aber auch einige, die uns ganz fremd Vorkommen, wie
Eryngium aquaticum (Button Snake root), dessen aromatische
Wurzel im Decocte angewendet wird, in starken Gaben aber leicht
Brechen veranlasst.
6. Beruhigende Mittel. Sedativa. Mehrere der hierher
gezählten Medicaraente sollen sich dadurch auszeichnen, dass sie
primär den Kreislauf beschleunigen, in übermässigen Gaben aber
Entzündung oder auch venöse Congestionen, zumal nach dem Ge-
hirne veranlassen und überhaupt sich als Gifte verhalten. —
Rer Ordnung ihres angeblichen Wertbes gemäss werden die
nachstehenden Heilmittel genannt: Blutentziehungen, Opiate, Bil-
senkraut, Blausäure, blausaures Kali, blausaurer Zink, Zinci ferro-
cyanidum, Schierling, Kälte (Eis, kaltes Wasser u. s. w.), rofher^
Fing'erbut, Hopfen, Lactucariurn, Brechweinstein, Ammoniae hydro-
sulphas, Kirschiorbeerbittere Mandeln, Tabak. Bei dieser An-
ordnung darf man wohi sagen: Bona mixta malis!
7. Harntreibende Mittel. Diuretica. Da, wie bereits
oben erinnert wurde, der Herr Verf. einen Uebergang der Heil-
inittel in das Blut nicht annimmt, und von der Abscheidung schad-
hafter Stoffe durch Sehweiss und Urin nichts wissen will, so be-
durfte die Aufstellung einer Gruppe von diuretischen Mitteln eine
besondere Erläuterung, die denn auch nicht mangelt. Es sollen
 
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