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Martyn Paine : M^eria medica.

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nemlich die hier aufgenommenen Medicamente vorzugsweise nur
in hydropischen Affectionen dienen, wo sie dadurch nützlich wer-
den, dass sie die Secrefion des Harns befördern und somit nur
untergeordnete Mittel sind, während die eigentliche Cur des Hy-
drops Blutentziehungen, Cathartica, Vesicantia, Mercuriaiia etc.
erheische, weil die Ursache der Wasseransammlung in einem ent-
zündlichen Zustande des serösen oder zelligen Gewebes zu suchen
sey, und Hydrops nur als Symptom eines inflammatorischen Lei-
dens zu betrachten sey. —
Die Diuretica bilden übrigens die nachstehende Reihe: Kali
et Natron aceticum, Cytisus scoparius, Scilla, Kali nitricum, Juni-
perus, Cremor Tarfari, Baiiota lanata, Spiritus nitrico aethereus,
Cainca, Folia Buccu, Colchicum, Apocynum cannabinum, Chima-
phila, Asclepias tuberosa, Tabacum, Digitalis, Eupatorium purpu-
reum, Erigeron canadense und einige verwandte Arten, Liquor
Ammoniae acetatis, Gummi, Abkochungen schleimiger Samen. —
Unter den bei uns nicht gebräuchlichen Mitteln scheint be-
sonders das Eupatorium und die Arten von Erigeron Aufmerksam-
keit zu verdienen, da sie so leicht sich in den Gärten ziehen las-
sen und selbst Erigeron canadense ein sehr gemeines selbst lästi-
ges Unkraut in Deutschland geworden ist.
8. Aeuss erlich auf die Haut anzu wendende oder
zu localen Applicationen dienende Mittel.
Diese ganz neue und unserm Herrn Verf. speciell eigne Ab-
theilung von antiphlogistischen (!) Mitteln zerfällt in Vesicantia,
Rubefacientia, Suppurantia, Escharotica, Cnuteria potentialia et ac-
tualia, Alterantia, Sedativa, Adstringentia, Simplicia. Dazu kom-
men noch verschiedene Formen von Einspritzungen, Gurgelwasser,
Collyria u. s. w.
Vesicantia. Ausser der auch bei uns gebräuchlichen spa-
nischen Fliege benutzen die Amerikaner noch eine zweite Art,
nemlich Cantharis vittata, sonst wird noch Lotio ammoniacalis mifis
et Fortis, Mezereum, Dirca palustris, Euphorbia corollata und meh-
rere Arten von Ranunculus erwähnt, die sämmtlich auch in Deutsch-
land wild wachsen, aber als blasenziehende Mittel jetzt kaum mehr
von den Aerzten benutzt werden.
Rubefacientia. Sinapis nigra et alba, Ammoniacalia va-
ria, Capsicum, Petroleum, Ruta graveolens.
Suppurantia. Das üaarseil, Brechweinsteirisalbe, Cantha-
riden-Cerat, Crotonöl, Sadebaumsalbe, Mineralsäuren, erbsenför-
mige Kügelchen von florentiniseher Violenwurzel. —
 
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