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Zur Kenntniss der Gesellschaft Jesu.

den „Memoiren eines Apostaten. Stuttgart 1842.“ Winke gege-
ben ; über seine Richtung als Eiferer gegen jDbscurantismus wollen wir
hier ein paar Worte vorausschicken. Wir glauben nicht besser darthun
zu können, dass Herr P i p i t z vom Schimpfen und Schmähen weit ent-
fernt ist, und sich nicht einmal als einen erbitterten Feind der Jesuiten
beweist, r’s wenn wir einige Stellen aus Ansätzen einrücken, welche er
später, is er Nr. 1. herausgegeben hatte, in periodische Blätter hat ein-
rücken lassen. Man wird seine Mässigung daraus um so viel leichter
erkennen, als die Anonymität ihn würde geschützt haben, wenn er sonst
an Ausfällen Vergnügen fände.
Der erste dieser Aufsätze steht in den Blättern für literarische Un-
terhaltung vom Juli 1844. Nr. 202 — 204. Es sind Bücheranzeigen;
der Aufsatz ist aber dabei eigenthümlich. Die Ueberschrift ist: Die
streitende Kirche in der kath'olischen Schweiz. Der Inhalt
betrifft, wie schon die Ueberschrift zeigt, das Treiben der Jesuiten in der
Schweiz. Mit diesem Inhalte hat Ref. nichts zu thun, weil er an eine
Anzeige von vier dort angeführten Büchern geknüpft ist und eine An-
zeige von Anzeigen lächerlich wäre. Ref. will nur eine einzige Stelle
ausheben, um in Beziehung auf die ganze literarische Thätigkeit des Herrn
Pipitz zu beweisen, dass er, obgleich er seiner Weihen ledig zu wer-
den wünscht, doch kein Feind des Katholicismus oder auch nur der Geist-
lichkeit ist. Er sagt nämlich dort bei Gelegenheit von Edgar Qui-
net’s Buch über die Jesuiten dasselbe, was Ref. auch sagen würde.
Die Vorlesungen Michelet’s und Ouinet’s tragen den Stempel
des Augenblicks, der sie hervorrief, des Auditoriums, für welche sie be-
stimmt waren, und den des verschiedenen Berufs der Verfasser. Sie sind
nicht frei von Spuren eigener Entrüstung, die durch persönliche Angriffe
erzeugt wurde, sie sind im Hinblick auf eine lebhafte, der Aufregung
gewohnte und bedürftige Jugend geschrieben, und wären dem Geschmack
deutscher Leser zusagender, wenn sie weniger rednerischen Schmuck zur
Schau trügen; endlich scheint es, als ob der Dichter hie und da der
nachhelfenden Hand des Geschichtschreibers, dieser der ergänzenden Phan-
tasie des Dichters benöthigt wäre.
Der zweite Aufsatz ist in denselben Blättern für literarische Unter-
haltung vom Mai 1845. Nr. 124. enthalten. Er ist überschrieben: Die
alten und die neuen Jesuiten, von einem Katholiken. Die-
 
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