Nr. 18.
HEIDELBERGER
1846.
JAHRBÜCHER DER LITERATUR.
Demostlieiiis Oratio in Aristo er atem«
(Schluss.)
Ueber das Acliv s. Astii Lexic. Plat. s. v. Μεταβάλλω’, Διαλλάττω,
und andere Lexx. Dieser Gebrauch erhellt noch deutlicher aus Wen-
dungen, wie έτέραν μεταλλάξας τήν χώραν Lycurg. Leocr. §. 86, wo
weder der Artikel, noch έτέραν zu streichen ist, denn es heisst eigent-
lich „die Gegend £das Vaterland} in eine andere ((Gegend} verändern.“
Kürzer Aristoph. Aw. 117: Αΰθις αύ ορνίθων μεταλλάξας φόσιν „sich
verwandelnd in die Natur von Vögeln, ihre Natur eintauschend.“ Mit
φήσας aber darf man in vorliegender Stelle φίλος nicht verbinden, des-
wegen habe ich nach Funkhänel’s Vorschlag dieses durch Commata
getrennt und habe übersetzt: „Praeterea si, hostis quum esset, nocuisset,
in amicum autem, ut vult, mutatus esset, audiri fortasse haec potuissent.“
Wörtlich: „Wenn er sich geändert und, da er das gesagt hat,
((wirklich} ein Freund geworden wäre, so liesse sich das hören.“
§. 26: Ού δή δείν ωετο τω της αιτίας ονόματι τιμωρίαν προς-
γράφειν, άλλα κρίσιν και διά ταΰτα, αν τις άποκτείνη τινά, την βουλήν
δικάζειν εγραψεν, και οΰχ άπερ, αν άλω , παθε'ιν χρή ειπεν. So Herr
Weber nach Reiske mit Bekker und Dindorf. Äusser im Barocc.
findet sich χρή nur noch in meinen Vindd. 4. und 6., fehlt aber auch
in meinen Π, Urb., Lind., und Σ, auf dessen Rande jedoch, was Bek-
ker nicht bemerkt, als wirkliche Variante steht χρ. α άλω παθεΐν ειπεν,
giebt statt dessen blos αν άλω, είναι. Bei so überwiegender Autorität
ist χρή nicht aufzunehmen. Dazu kommt, worauf B e n s e l e r De Hiatu
p. 117 aufmerksam macht, dass ein Hiatus wie χρή είναι nicht demos-
thenisch wäre. Lautete aber die Stelle διά ταΰτα „εάν τις άποκτείνη
τινά“ την βουλήν δικάζειν εγραψε, καί οΰχ άπερ, αν άλω, ((nach Σ}
είναι oder ((statt dieses letzten Wortes nach den andern Codd.} παθεΐν
mit oder ohne hinzugefügtem ειπεν, so läugnet Herr Weber mit Un-
recht die Gräcität derselben. Denn folgen wir dem Σ, so ist nach οΰχ
XXXIX. Jahrg. 2. Doppelheft. |g
HEIDELBERGER
1846.
JAHRBÜCHER DER LITERATUR.
Demostlieiiis Oratio in Aristo er atem«
(Schluss.)
Ueber das Acliv s. Astii Lexic. Plat. s. v. Μεταβάλλω’, Διαλλάττω,
und andere Lexx. Dieser Gebrauch erhellt noch deutlicher aus Wen-
dungen, wie έτέραν μεταλλάξας τήν χώραν Lycurg. Leocr. §. 86, wo
weder der Artikel, noch έτέραν zu streichen ist, denn es heisst eigent-
lich „die Gegend £das Vaterland} in eine andere ((Gegend} verändern.“
Kürzer Aristoph. Aw. 117: Αΰθις αύ ορνίθων μεταλλάξας φόσιν „sich
verwandelnd in die Natur von Vögeln, ihre Natur eintauschend.“ Mit
φήσας aber darf man in vorliegender Stelle φίλος nicht verbinden, des-
wegen habe ich nach Funkhänel’s Vorschlag dieses durch Commata
getrennt und habe übersetzt: „Praeterea si, hostis quum esset, nocuisset,
in amicum autem, ut vult, mutatus esset, audiri fortasse haec potuissent.“
Wörtlich: „Wenn er sich geändert und, da er das gesagt hat,
((wirklich} ein Freund geworden wäre, so liesse sich das hören.“
§. 26: Ού δή δείν ωετο τω της αιτίας ονόματι τιμωρίαν προς-
γράφειν, άλλα κρίσιν και διά ταΰτα, αν τις άποκτείνη τινά, την βουλήν
δικάζειν εγραψεν, και οΰχ άπερ, αν άλω , παθε'ιν χρή ειπεν. So Herr
Weber nach Reiske mit Bekker und Dindorf. Äusser im Barocc.
findet sich χρή nur noch in meinen Vindd. 4. und 6., fehlt aber auch
in meinen Π, Urb., Lind., und Σ, auf dessen Rande jedoch, was Bek-
ker nicht bemerkt, als wirkliche Variante steht χρ. α άλω παθεΐν ειπεν,
giebt statt dessen blos αν άλω, είναι. Bei so überwiegender Autorität
ist χρή nicht aufzunehmen. Dazu kommt, worauf B e n s e l e r De Hiatu
p. 117 aufmerksam macht, dass ein Hiatus wie χρή είναι nicht demos-
thenisch wäre. Lautete aber die Stelle διά ταΰτα „εάν τις άποκτείνη
τινά“ την βουλήν δικάζειν εγραψε, καί οΰχ άπερ, αν άλω, ((nach Σ}
είναι oder ((statt dieses letzten Wortes nach den andern Codd.} παθεΐν
mit oder ohne hinzugefügtem ειπεν, so läugnet Herr Weber mit Un-
recht die Gräcität derselben. Denn folgen wir dem Σ, so ist nach οΰχ
XXXIX. Jahrg. 2. Doppelheft. |g