Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
210 D’Orbigny: Voyage.
gerungen, eines der ersten Reliefs des Chilenischen Systemes gebildet
haben.
Trachytische Gesteine. Sie haben ihren Sitz auf der Cor-
dilleren-Kette und pflegen die „Porphyre“ zu begleiten. In Bolivia zei-
gen sich dieselben nur auf dem grossen Plateau, auf dem westlichen
Plateau und am West-Gehänge der Cordilleren. Der Verf. unterscheidet
drei Arten solcher Gebilde, welchen zugleich eben so viele verschiedene
Regionen angehören. Eine Art, sehr reich an Glimmer, mehr oder we-
niger dicht, enthält keine Augite. Dahin sind sämmtliche Trachyte im 0.
des grossen Bolivianischen Plateaus zu zählen, so namentlich jene zwi-
schen las Penas und der Gegend um Potosi. Man findet sie nie von
Bimsstein-Conglomeraten begleitet, wie solches bei den übrigen „Trachy-
ten“ der Fall. Eine zweite „Trachyt“ Art, ganz erfüllt von Augit-Kry-
stallen und reich an Mesotyp, bildet, vom 15. bis zum 20. Grade süd-
licher Breite, einen Ungeheuern Dom, welcher da« westliche Plateau ganz
zusammensetzt. Die dritte Art endlich besteht aus weisslichen trachyti-
schen Conglonieraten, gebildet aus Quarz - Kryslallen [eine bei Verhält-
nissen wie die, wovon die Rede, sehr ungewöhnliche Erscheinung] und
häufig auch aus grossen Bimsstein-Stücken. Das Chilenische System mag
sein Haupt-Relief der Eruption trachytischer Gebilde verdanken; den
Conglonieraten stehen in den Cordilleren nirgends emporhebende Wir-
kungen zu. Die Trachyte folgen, was ihr Alter betrifft, der Tertiär -
Formation.
2. Sedimentär-Gebilde.
Gneiss. Das Gestein zeigt sich an zahllosen Stellen in Brasilien
und ist ferner weiter gegen N. in Pernambuco und Cayenne verbreitet,
durch A. v. Humboldt wurde es zu Caracas nachgewiesen u. s. w.
Inmitten des Continentes fand der Verf. einen unermesslichen Streifen,
welcher die ganze Provinz Chiquitos vom 60. bis 65. Grade westlicher
Länge von Paris, und vom 16. bis zum 18. Grade südlicher Breite durch-
zieht. Ueberall ruhen die Sibirischen Formationen auf Gneiss, in Brasi-
lien, wie im 0. der Provinz von Chiquitos, und wo jene Ablagerungen
fehlen, erscheint der Gneiss oft bedeckt durch weit jüngere Gebilde, so
namentlich durch Streifen der Tertiär-Formationen, welche der Verf. als
„Patagonische“ bezeichnet.
 
Annotationen