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Rhetores Latini ed. Halm.

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(im zweiten Baude seines Priscian) und nochmaliger Einsichtsnahmo
der schou obenerwähnten, ältesten Pariser Handschrift Nr. 7580.
an allen den Stellen, wo ein Bedenken über die Lesart entstehen
konnte. S. 561 ff. schliesst sich daran; Emporii oratoris de etho-
poeia. Praeceptum loci communis. Praeceptum demonstrativae mate-
riae. Praeceptum deliberativae, nach derselben Pariser Handschrift
vielfach im Text berichtigt; S. 575 ff. Versus Rufini V. C. litte—
ratoris de compositione et de metris oratorum ebenfalls nach zwei
Pariser Codd. und einer Münchner (aus Tegernsee) Handschrift be-
richtigt: die Angabe der Lesarten unter dem Text ist weggefallen,
weil diese Schrift auch in Keils Grammatici Latini erscheinen soll.
Bann folgen S. 585 ff. Excerpta Rhetorica e codice Parisino 7530
edita, worunter auch das von Eckstein in den Anecdd, Pariss, erst-
mals publicirte Stück, das übrige unedirt. Noch nicht früher edirt
erscheint auch die S. 590 ff. aus einer Berner Handschrift stammende
Ars rhetorica CI o di an i de statibus, nach dem geringen Umfang
zu schliessen, eher ein Excerpt einer grössern Schrift als ein selbst-
ständiges Ganze. Nicht von Belang und vom Herausgeber, nur um
der Vollständigkeit willen, da es auch bei Pithöus und Capperonnier
sich findet, aufgenommen erscheint: De attributis personis et negotiis
ex Ciceronis de inventione libro primo S. 593 ff., dann folgen
S. 596 ff. Excerpta ex Grillii commento in primum Ciceronis librum
de inventione, aus einer Bamberger Handschrift des eilften Jahr-
hunderts, und einer Münchner (ehedem Freisinger) desselben Jahr-
hunderts, die jedoch nur einen Theil dessen enthält, was in der
Bamberger sich findet, die übrigens nach des Herausgebers wohl-
begründeter Vermuthung auch nur einen Theil des ursprünglichen
grösseren Ganzen enthält, dessen Verlust allerdings dann zu be-
klagen wäre, wenn der uns unbekannte Verfasser wirklich dabei
Reden des Cicero, die jetzt nicht mehr vorhanden sind, noch
vor sich hatte und benutzte. In den hier gegebenen Abdruck ist
nicht Alles, was in der Bamberger Handschrift steht, aufgenommen,
sondern eine Auswahl des Wesentlichsten und Wichtigsten gegeben.
Den Beschluss des Ganzen macht Beda, S. 607ff.: Bedae Vene-
rabilis über de schematibus et tropis, an zahlreichen Stellen be-
richtigt, mit Beihülfe von drei Handschriften des neunten Jahr-
hunderts, einer Bamberger, derselben, die auch den Priscian ent-
hält, und zweier andern zu München, die aus St Emmeran und
Freisingen stammen.
Aus diesem Bericht mag der Bestand und Inhalt der ganzen
Sammlung, so wie die Anordnung der einzelnen Stücke erkannt
werden, die ihrer grossen Mehrzahl nach in, man kann sagen, neuen
Recensionen vorliegen. Durch die Bemühungen des Herausgebers,
der die zahlreichen Fehler und Verderbnisse auch der älteren Hand-
schriften zu berichtigen gewusst hat, liegen uns nun diese Reste
des römischen Alterthums nicht blos in einer lesbaren und zugäng-
lichen Gestalt vor, sondern, da in den meisten Fällen die älteste
 
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