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Nr. 20. HEIDELBERGER 1864.
JAHRBÜCHER DER LITERATUR.

Geologische Beschreibung der Renchbäder.

(Schluss.)
In Bezug auf bergmännische Aussichten bemerkt Sand-
berger, dass bauwürdige Eisenerzgänge, die Eisenspath und
Brauneisenerz in grösserer Menge zu liefern im Stande siud an
der Kirche zu Nordrach, am Hornkopf bei Zell am Harmersbach,
im Merzenbach- und Rankachthaie vorhanden sind ; dass ferner Blei-
und Silbererze auf dem Friedrich-Christian-Gangzuge im Wildschap-
bach im Gneiss einbrechen, die bei Anlage rationeller Tiefbaue gute
Ausbeute versprechen; dass der nämliche Gangzug auch Massen
silberhaltiger Kupfererze führt, und dass die auf den Rippolsauer
Gängen brechenden Erze kaum ohne Gefährdung der Mineraidquellen
abgebaut werden können.
Was nun endlich die Mineralquellen des Renchthales
überhaupt betrifft, so können solche in zwei Gruppen getheilt
werden, von welchen die erste nur die S u lz b a c h er, an Eisen-
oxydul sehr armen, die zweite alle ü b ri g e n umfasst. Die
Sulzbacher Quellen laugen nur den eisenarmen porphyrartigen
Granit und älteren Porphyr aus und verdanken dem letzteren ihren
relativ hohen Gehalt an Alkalien, besonders Chloralkalien. Die übri-
gen Quellen laugen sämmtlich vorzugsweise Gneiss aus, dessen Glim-
mer die Ursache ihres hohen Eisengehaltes ist, so wie der Oligo-
klas ihren Gehalt an alkalischen Erden bedingt. Als Typus einer
solchen Gneissquelle ist das Griessbacher Mineralwässer
anzusehen. Bei den Quellen von Antogast würd die Zusam-
mensetzung durch den Umstand modificirt, dass der Platten-
porphyr kohlensaure Alkalien in Menge abgibt, während der fein-
körnige Granit, aus welchem — aber dicht am Gneisse —- die
Freiersbacher und P e t e r st h al e r Q u eil e n entspringen, die-
selben in weit geringerem Verhältnisse den Auslauge-Produkten
des Gneisses hinzufügt. Rippoldsau enthält die grösste Quan-
tität schwefelsaurer Verbindungen, was sich sehr leicht aus der
unmittelbaren Berührung des Wassers mit den in Zersetzung be-
griffenen Schwefelmetallen der Erzgänge erklärt, aus welchen die
Quellen entspringen. Alle Quellen kommen aus Spalten
am oder in der Nähe des Gesteinswechsels zum Vor-
schein und benutzen zum Theil die nämlichen Kanäle, auf wel-
chen schon in weit früherer Zeit Mineralquellen mit hohem Metall-
LVn. Jahrg. 4. Heft. 20
 
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