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Tonini: Rimini nel secolo XIII.

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zu berichtigen. Im Simplicissimus II, 8 (S. 139) wird Lucius Se-
neca, der zweitausend Namen her wieder sagen konnte u. s. w. er-
wähnt: diess wird in den Anmerkungen II. S. 380 auf den Philo-
sophen Seneca, den Erzieher Nero’s u. s. w. bezogen, und mit
dessen eigenem Zeugniss aus dem Vorwort der Controversiae über
sein ungemeines Gedächtniss belegt. Allein der Verfasser der Con-
troversiae ist eben der Rhetor Seneca, der Vater des Philosophen,
und auf diesen Rhetor, nicht auf den Philosophen geht die Aeusse-
rung im Simplicissimus. Anderes übergehen wir: denn man hat
wahrhaftig alle Ursache, dem Herausgeber für die vielen gelehrten
Nachweisungen, Erörterungrn und Belege, die er in diesen An-
merkungen niedergelegt hat, dankbar zu sein.
Auf diese Weise bearbeitet liegt nun der Simplicissimus in
einer für ein grösseres Publikum geeigneten, Allen zugänglichen
Ausgabe vor, der wir recht viele Leser wünschen, zumal sie, wie
wir gezeigt haben, mit aller urkundlichen Treue und Gewissen-
haftigkeit veranstaltet ist. Kein Leser wird von der anziehenden
und belehrenden Darstellung ohne Befriedigung scheiden. Die
äussere Ausstattung ist, wie diess schon in der Anzeige der beiden
ersten Bände hervorgehoben, eine vorzügliche, geeignet auch diesen
Bänden in weiteren Kreisen, wro man darauf Werth legt, Eingang
und Verbreitung zu verschaffen. Dem gelehrten und thätigen Heraus-
geber können wir nur rüstige Kraft und freie Musse zur weiteren
Fortführung des schönen Unternehmens wünschen.

Rimini nel secolo XIII. dal Doltore L. Tonini. Rimini 1862. Tip.
Malcolti. gr. 8. p. 752.
Dies Werk bildet die Fortsetzung des in zwei Bänden erschie-
nenen trefflichen Werkes: Storia civile e sacra Riminese. Verfasser
ist der gelehrte Bibliothekar der Gambalanga, der reichen Sammlung,
welche der Stadt Rimini durch ein Vermächtniss gehört, deren ver-
dienstvoller Bibliothekar, Herr Dr. Tonini, Professor des Rechts,
und Mitglied der Deputation für die Herausgabe der vaterländischen
Geschichtsquellen in der Romagna, und der italienischen Commission
dei Testi di lingua ist. Dieses Werk des für die Geschichte jenes durch
den Kampf der freien Gemeinden mit dem Lehrwesen in Italien so
wichtigen Jahrh. ist auch für den deutschen Geschichtsforscher von
grosser Wichtigkeit, um so mehr, da dem gründlichen Herr Verf.
die Archive der Städte in der Romagna offen standen, und er sie
trefflich zu benutzen verstand. Bei den traurigen Verhältnissen in
Deutschland war das Ansehen von Kaiser und Reich dergestalt ge-
sunken, dass die Geschichte der Stadt Rimini mit dem Kriege im
Jahr 1201 u. 1202 anfängt, den die Bürger von Rimini mit denen
von Cesena führten, aber bei Badrio geschlagen wurden, obgleich
sie mit den Bürgern von Forli verbunden waren. Unter fortwäh-
renden Kriegen wurde dennoch der Pallast der Stadtgemeinde 1204
 
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