Georg Förster.
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werden kann. Den G. Forster insbesondere hält er für „einen edlen
deutschen Maun“, „dem der Genius des Vaterlandes verziehen“
(S. 28) und wie die Lobesspendungen weiter heissen. Darauf ist
weiter nichts zn antworten als die Aktenstücke zu wiederholen, die
ich eben anführte.
Noch kürzer können wir das zweite Heftchen abfertigen. Der
Verfasser meinend es sei „Anmassung den Massstab unserer heuti-
gen nationalen Begriffe an Forster’s Verhalten“ anzulegen (S. 4),
nennt sich nun zwar nicht mehr „einen Gleichgesinnten Forsters“,
ja erklärt sogar, dass „die Wahrung von Forster’s Andenken nicht
von antinationalen Tendenzen getragen sei“ (S. 5), bleibt aber dabei,
dass „das Volk ihn zu seinen grossen Geistern zählte“ (S. 3),
während doch vor Königs Klubisten Forster fast ganz vergessen,
vom Volke gar nicht beachtet war; und sucht immer noch Forsters
Verrath am Vaterland nicht zu entschuldigen, sondern sogar zu ver-
theidigen. Meine bestimmten Nachweisungen, meine nicht hinweg-
zubringenden Aktenstücke verdreht er oder ignorirt sie, ergeht sich
dagegen wie im ersten Heftchen in Schmähungen und Schimpf-
reden auf mich und jeden, der in Forster nicht fortwährend „einen
Edlen“ erkennt und hüllt sich vergnügt in die Anonymität, wie-
wohl ich in ihm einen Mainzer zu erkennen glaube.
Es ist traurig, dass es namentlich am Rheine immer noch
Leute gibt, welche nicht nur entschuldigen, wenn Jemand zum
Feinde überläuft, sondern ihn noch verherrlichen, ja ihn sogar zum
Muster hinstellen wollen, indem bei ihnen schöne Worte, die ein
solcher Abtrünniger vorbringt, mehr gelten als edle Handlungen
gegen das Vaterland. Der Deutsche aber, vor allem der Rhein-
länder soll es nicht machen wie der Bastard Teucer (Sohu des
Griechen Telamon und der trojanischen Prinzessin Hesione), wel-
cher, als der Vater ihn verstiess, er also nicht einmal freiwillig das
Vaterland verliess, seinen Gefährten die berüchtigten Worte zu-
rief: ubi bene ibi patria — ein ächter Grieche hätte sie nicht ge-
sprochen — sondern wir müssen gesinnt sein, wie der edle Odysseus,
der mitten im paradiesischen Glücke, im Besitze der schönsten Frau,
bei der Hoffnung auf Unsterblichkeit weinend am Ufer sass und
nichts weiter wünschte, als wenigstens den Rauch aus seinem
väterlichen Hause aufsteigen zu sehen; und, absonderlich den
Rheinländern muss der Spruch gelten: ubi Germania, ibi patria.
Und wer immer dessen vergessend zum Feinde übergeht, und noch
gar einen Theil Deutschlands ihm abtritt oder abtreten will, der
sei und bleibe uns ein Vaterlandsverräther.
So denken auch andere Völker, ja so müssen alle denken. Als
Toulon den Engländern die Thore geöffnet hatte, mordeten die
französischen Republikaner tausende der Einwohner. Napoleon be-
drohte mit dem Tode jeden Franzosen, insbesondere jeden franzö-
sischen Beamten, welcher bei einer mit Frankreich in Krieg ver-
wickelten Nation ein Amt annahm.
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werden kann. Den G. Forster insbesondere hält er für „einen edlen
deutschen Maun“, „dem der Genius des Vaterlandes verziehen“
(S. 28) und wie die Lobesspendungen weiter heissen. Darauf ist
weiter nichts zn antworten als die Aktenstücke zu wiederholen, die
ich eben anführte.
Noch kürzer können wir das zweite Heftchen abfertigen. Der
Verfasser meinend es sei „Anmassung den Massstab unserer heuti-
gen nationalen Begriffe an Forster’s Verhalten“ anzulegen (S. 4),
nennt sich nun zwar nicht mehr „einen Gleichgesinnten Forsters“,
ja erklärt sogar, dass „die Wahrung von Forster’s Andenken nicht
von antinationalen Tendenzen getragen sei“ (S. 5), bleibt aber dabei,
dass „das Volk ihn zu seinen grossen Geistern zählte“ (S. 3),
während doch vor Königs Klubisten Forster fast ganz vergessen,
vom Volke gar nicht beachtet war; und sucht immer noch Forsters
Verrath am Vaterland nicht zu entschuldigen, sondern sogar zu ver-
theidigen. Meine bestimmten Nachweisungen, meine nicht hinweg-
zubringenden Aktenstücke verdreht er oder ignorirt sie, ergeht sich
dagegen wie im ersten Heftchen in Schmähungen und Schimpf-
reden auf mich und jeden, der in Forster nicht fortwährend „einen
Edlen“ erkennt und hüllt sich vergnügt in die Anonymität, wie-
wohl ich in ihm einen Mainzer zu erkennen glaube.
Es ist traurig, dass es namentlich am Rheine immer noch
Leute gibt, welche nicht nur entschuldigen, wenn Jemand zum
Feinde überläuft, sondern ihn noch verherrlichen, ja ihn sogar zum
Muster hinstellen wollen, indem bei ihnen schöne Worte, die ein
solcher Abtrünniger vorbringt, mehr gelten als edle Handlungen
gegen das Vaterland. Der Deutsche aber, vor allem der Rhein-
länder soll es nicht machen wie der Bastard Teucer (Sohu des
Griechen Telamon und der trojanischen Prinzessin Hesione), wel-
cher, als der Vater ihn verstiess, er also nicht einmal freiwillig das
Vaterland verliess, seinen Gefährten die berüchtigten Worte zu-
rief: ubi bene ibi patria — ein ächter Grieche hätte sie nicht ge-
sprochen — sondern wir müssen gesinnt sein, wie der edle Odysseus,
der mitten im paradiesischen Glücke, im Besitze der schönsten Frau,
bei der Hoffnung auf Unsterblichkeit weinend am Ufer sass und
nichts weiter wünschte, als wenigstens den Rauch aus seinem
väterlichen Hause aufsteigen zu sehen; und, absonderlich den
Rheinländern muss der Spruch gelten: ubi Germania, ibi patria.
Und wer immer dessen vergessend zum Feinde übergeht, und noch
gar einen Theil Deutschlands ihm abtritt oder abtreten will, der
sei und bleibe uns ein Vaterlandsverräther.
So denken auch andere Völker, ja so müssen alle denken. Als
Toulon den Engländern die Thore geöffnet hatte, mordeten die
französischen Republikaner tausende der Einwohner. Napoleon be-
drohte mit dem Tode jeden Franzosen, insbesondere jeden franzö-
sischen Beamten, welcher bei einer mit Frankreich in Krieg ver-
wickelten Nation ein Amt annahm.