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Nr. 60. HEIDELBERGER 1864.
JAHRBÜCHER DER LITERATUR.

Guhl und Koner: Das Leben der Griechen und Römer.

(Schluss).
Die Schwierigkeit für die Herausgeber lag hier darin, „aus
der Fülle der oft hundertfach vorhandenen und zu prüfenden Mo-
numente dasjenige auszusuchen, was dem augenblicklich vorliegen-
den Zwecke am meisten entsprach, ohne dass es gestattet erschien,
weder auf die wohlbekannten Abweichungen anderer Monumente,
noch auf die Gründe, die uns zu der getroffenen Auswahl bestimmt,
auch nur andeutungsweise einzugehen, um nicht durch die Wucht
eines sehr leicht zu vermehrenden, aber nicht zur Anschauung zu
bringenden Materials den für unsern Zweck unumgänglichen leich-
tern Fluss der Darstellung unmöglich zu machen“ (S. VIII). Uebri-
gens ist die künstlerische Ausführung dieser überall in den Text
eingedruckten bildlichen Darstellungen eine vorzügliche zu nennen,
die zu dem günstigen Erfolge des Werkes nicht wenig beigetragen
haben mag.
Kaum war dasselbe vollendet, so raffte ein allzufrüher Tod
den einen der beiden Mitarbeiter Ernst Guhl hinweg: auf diese
Weise war es dem überlebenden Freunde vorbehalten, allein die
neue Auflage zu besorgen, die in Anlage und Anordnung des Gan-
zen von der ersten sich nicht entfernt, wohl aber im Einzelnen
Manches berichtigt, Manches auch, wo es nothwendig erschien,
hinzugefügt hat. Der erste Theil (S. 1 — 344) befasst bekanntlich
die Griechen, und geht hier von dem Tempelbau aus, um dann die
Mauer-, Thor-, Thurm-, Hafen- und Brückenbauten darzustellen,
worauf die Wohnhäuser, Gräber, Paläste und Gymnasien, Agoren,
Stoen und Theater folgen, dann kommen die Geräthschaften, Ge-
fässe, Beleuchtung und Tracht, das Frauenleben, die Erziehung der
Kinder, die Tonkunst mit den dazu gehörigen Instrumenten, weiter
Gymnastik und Agonistik, die kriegerische Ausrüstung nach allen
ihren einzelnen Theilen, das Schiff, die Mahlzeit und der Tanz, die
theatralischen Darstellungen, Opfer und Festzug, zuletzt der Tod
und die Leichenbestattung. In dieser Anordnung ist keine Aende-
rung getroffen worden, wohl aber mehrfach Einzelnes eingeschalten
oder auch nach den neuesten Forschungen und Entdeckungen anders
gestaltet worden: wir erinnern hier z. B. an das, was die Waffen
betrifft, oder was über Theater und Einrichtung der Bühne be-
merkt ist. Der andere Theil (S. 345 — 740), der mit den Römern
LVII. Jahrg. 12. Heft. ßQ
 
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