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1fr. 47. HEIDELBERGER 1864.
JAHRBÜCHER DER LITERATUR.

Notes on the Geology and Mineralogy of the spanish provinces of
Santander and Madrid. By William Sullivan, professor
of chemistry to the catholic university of Ireland and to the
museum of irish indiistry and Joseph 0’Reilly, ancien
eleve de l’ecole centrale. London, Williams and Norgate, 8.
Pg. 196. 1863
Die Provinz Santander — von den Spaniern „La Montana“
genannt — galt noch vor wenigen Jahren als eine terra incognita
Bekanntlich bildet dieselbe den südlichen Theil der Bay von Bis-
caya; es ist ein Bergland im wahren Sinne des Wortes; Reihen
von Bergen durch unzählige, wilde Schluchten und Tbäler getrennt.
Von der Centralplateaus aus wirdes geschieden durch die Cantabrische
Kette, jener Fortsetzung der Pyrenäen die unter Namen verschie-
dener Art den Norden Spaniens von O. nach W. durchziehen. In
dies abgeschlossene, wenig besuchte Gebiet hat nun die Entdeckung
bedeutender Erzlager und die Thätigkeit der spanischen Berginge-
nieure im Jahr 1856 ein neues Leben gebracht, so dass der Pro-
vinz Santander für die nächste Zukunft eine bessere Entwickelung
zu erwarten ist.
Die herrschenden Gebirgs - Formationen sind : die Nummu-
liten-, die Kreide-, Jura- und Trias-Formation. Nur
auf den nordwestlichen Theil der Provinz beschränkt, an den Gren-
zen von Asturien, zwischen Columbres und San Vincente erscheint
die Nummuliten-Formation. Sie besteht aus K a 1 ks t e i ne n
mit characteristischen organischen Resten, wie Conoclypus conoi-
deus u. a. In grösserer Ausdehnung tritt die Kreide-Forma-
tion auf, insbesondere gegen O. die Küsten-Regionen zusammen-
setzend. Es lassen sich drei Etagen unterscheiden, nämlich : 1) eine
obere, die Schichten der Nummulitenkalke unterteufende, bestehend
aus thonigen und kalkigen Sandsteinen und Kreidemer-
geln; es ist das Terrain Turonien von d’Orbigny; 2) als-
dann folgen harte, graue Kalksteine, Thon- und Sand-
steine, das Terrain Cenomanien; 3) dunkelgraue Kalk-
steine und grünliche Sandsteine mit Terebratula sella, Ca
protina ammonia und anderen Leitfossilien des unteren Grünsandes,
des oberen N e o c o in i e n d’Orbigny s. Die Jura-Formation
besitzt eine noch viel bedeutendere Verbreitung, die grössere Hälfte
der ganzen Provinz zusammensetzend; sie wird vorzugsweise aus
dolomitischen Kalken und Dolomiten zusammengesetzt,
so wie aus Thon, Mergelkalk und Sandstein. Die Dolo-
LVII. Jahrg 10. Heft. 47
 
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