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Kr. 40.

HEIDELBERGER

1864.

JAHRBÜCHER DER LITERATUR.

Mitteleuropäische Gradmessung.

(Schluss.)
Hannover und die Hessen haben bereits früher schon
Messungen vornehmen lassen, werden also diese nur zur Verfügung
zu stellen haben. Der Tod Gerlings ist ein sehr grosser Ver-
lust gewesen.
Italien hat in jüngster Zeit zwei der Commissäre: Carlini
und Plana durch den Tod verloren, so dass verhältnissmässig
wenig geschah.
Mecklenburg hat seine Triangulation vollenden lassen, wor-
über ein ausführlicher Bericht abgedruckt ist, der die Resultate für
die trigonometrischen Messungen I. Ordnung enthält.
Aus Oesterreich sind zwei Berichte abgedruckt. Der erste
ist von General-Major von Fligely über die im Sommer 1863
in Böhmen ausgeführten geodätischen Arbeiten erstattet; der zweite
von Director vonLittrow über die astronomischen Beobachtungen
auf der Station Dablitz bei Prag.
Die russische Regierung hat die Triangulirung Polens, von
General von Tenn er früher ausgeführt, vollständig vorgelegt, dazu
dann noch ein Positionsverzeichniss von 17240 Orten des Reichs.
Preussen hat seine früheren Messungen vervollständigen
lassen, namentlich zum Anschluss an die Mecklenburgischen. Auch
der Anschluss an die österreichischen Dreiecke wurde vervollstän-
digt. Nachdem einer Correction gedacht ist, welche an den in der
„Küstenvermessung“ aufgeführten Seiten (wegen Biegens der Mess-
stangen) anzubringen ist, werden die Resultate der Messungen zu
dem oben erwähnten Anschluss mitgetheilt.
Sachsen hat sich gleichfalls betheiligt, und wird in den näch-
sten Jahren ein bereits entworfenes Netz messen lassen, während
Gotha telegraphische Längenbestimmungen zur Verbindung seiner
Sternwarte mit den benachbarten einleitet.
Schweden und die S ch weiz haben gleichfalls Commissionen
ernannt und die nöthigen Mittel bewilligt, um durch geodätische
und astronomische Messungen ihre eigenen Netze zu vervollstän-
digen, so wie um dieselben dem hier besprochenen Unternehmern
dienen zu lassen.
Endlich hat Würtemberg zwar zugesagt, aber die weise
Sparsamkeit beachtet; doch hofft der Commissär, Professor Zech,
es werde bedeutend mehr geschehen, als bis jetzt erreicht wurde.
LVIL Jahrg. 8. Heft. 40
 
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