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Literaturberichte aus Italien.

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Die erstere hatte ihre Entstehung in der Zeit, als die italienischen
Städte Venedig, Genua, Pisa und Amalfi den Handel des Mittel-
ländischen Meeres beherrschten. Der gelehrte Verfasser bemerkt
die Schwierigkeiten bei der Gründung und erinnert, dass selbst die
Schiffs-Assecuranz von Gregor IX. für ein wucherliches Geschäft
erklärt ward, bis endlich die Meinung durchdrang, dass hier nicht
von Zins, sondern von einer Susceptio periculi die Rede war. Äusser
der Schiffs-Assecuranz kam aber auch später eine solche auf dem
festen Lande vor, indem 1684 in London eine Feuer-Assecuranz-
Gesellschaft errichtet wurde, nach welcher daselbst 1706 eine
Lebensversicherungs-Assecuranz zur Ausführung kam; so dass
seitdem neben der See- und Lebens-Assecuranz auch eine allge-
meine Land-Versicherung entstand, welche die verschiedensten An-
gelegenheiten umfassen kann. Der Verfasser zeigt nun in diesem
Werke die verschiedenen Rechtsverhältnisse, welche besonders bei
dieser Art von Versicherungs-Verträgen vorkommen können, auf
welche die Gesetzgebung Rücksicht zu nehmen haben dürfte.
TI marchese Pes de Villamarina, memorie e documenti inediti, per
Ferdinande» Bosio. Torino 1864. Tip. Franchini.
Die Denkwürdigkeiten aus dem Leben des Markgrafen von
Villamarina sind für die Zeitgeschichte von besonderer Bedeutung,
da sie über die Verhältnisse Italiens kurz vor 1848 an wichtige
Aufschlüsse geben. Es ist vorzüglich die Zeit, in welcher dieser
Staatsmann Gesandter von Carlo Alberto am Hofe zu Florenz war,
die am meisten anzieht. Man sieht auch, dass dieser König, seit
der Papst im Jahr 1847 die Amnestie für alle früheren politisch
Verdächtigen gegeben hatte, sich überzeugte, dass die Italiener nicht
eine revolutionäre Umwälzung im Republikanisch-Mazzinischen Sinne
wollten; sondern nur Befreiung vom fremden Einflüsse, dem sie
seit dem Congresse zu Verona hingegeben wraren. Man sieht hier,
dass der Grossherzog von Toskana persönlich nicht unbeliebt wai,
sondern nur seine nächsten Umgebungen, welche ihn verhinderten
Italiener zu sein. Er war dennoch in das italienische Bündniss
eingegangen, welches damals die ersten Geister Italiens wollten,
nach welchem ihr Vaterland einen Staatenbund unter dem Vorsitze
des Papstes bilden sollte. Diese Denkwürdigkeiten bestätigen das,
was über denselben Bund in der Schrift „der italienische Bund und
der deutsche Fürstentag, von J. F. Neigebaur, Leipzig 1863 bei
Bergson“ gesagt worden ist. Dass der sardinische Gesandte, Villa-
marina, dabei ganz loyal verfuhr, zeigen dessen Denkwürdigkeiten
damit, dass er na-ch der Restauration nach der Niederlage von
Novara 1849 noch als Gesandter in Florenz bis 1852 bleiben konnte.
Ricerche storiche sulla legatura delle neue e delle arterie da Celso a
Diomis, per Giuseppe Longo. Torino 1864. Tip. Cavour.
Diese Arbeit eines gelehrten Arztes aus dem untersten Theile
 
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