Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
936

Leunis: Schul-Naturgeschichte.

meist körnige Structur, durch den gänzlichen Mangel freier und
die verhältnissmässig geringe Menge gebundener Kieselsäure, durch
die Häufigkeit des Olivin. Dies sind aber auch so ziemlich alle
Vergleichungs-Punkte, welche die Meteorite darbieten. Letztere
unterscheiden sich wesentlich durch das metallische, stets nickel-
haltige Eisen und die übrigen unter den tellurischen Mineralien
nicht beachteten Verbindungen, die sie enthalten, durch die geringe
Menge von Silicaten mit Thonerde und Alkali und durch die gänz-
liche Abwesenheit des in den neueren vulkanischen Gebirgsarten
der Erde so verbreiteten Magneteisenerzes. Ungeachtet mancher
Verschiedenheiten, welche die Steinmeteoriten auch noch in der
Structur zeigen, haben dieselben doch immerhin eine nicht zu leug-
nende Aehnlichkcit mit den neueren vulkanischen Gebirgsarten die
bei dem hohen Interesse, welche die Meteoriten als aussertellurische
Körper gewähren sicherlich von Bedeutung ist.
G. Leonhard.

Schul-Naturgeschichte. Eine analytische Darstellung der drei Natur-
reiche zum Selbstbestimmen der Naturkörper. Mit vorzüglicher
Berücksichtigung der nützlichen und schädlichen Naturkörper
Deutschlands für höhere Lehranstalten und zum Selbstunter-
richte bearbeitet von Dr. Johannes Leunis, Professor der
Naturgeschichte am Josephinum in Hildesheim. Dritter Theil.
0 rykto gno sie und Geognosie. Dritte verbesserte und
vermehrte Auflage. Mit 440 in den Tert eingedruckten Abbil-
dungen und mit der etymologischen Erklärung der Namen.
Hannover. Hahn’sche Hofbuchhandlung. 1864. 8. S. 335.
Der Plan, welchen Leunis in seiner „Schul-Naturgeschichte“
verfolgt, wurde bereits bei Besprechung einer früheren Auf-
lage der Oryktognosie und Geognosie in diesen Jahrbüchern her-
vorgehoben. Der bündigste Beweis, dass die von ihm angewendete
analytische Behandlungsweise eine sehr zweckmässige ist, geht aus
dem schnellen Absatz seiner Schulbücher hervor. Die vorliegende
dritte Auflage hat zahlreiche Verbesserungen und Erweiterungen
erfahren, insbesondere 1) durch die etymologische Er-
klärung der Namen. Es wird auf diesen Gegenstand, selbst in
höheren Lehranstalten noch viel zu wenig Gewicht gelegt und der
Fall ist eben kein seltener, dass mancher Schüler viele Mineralien
ganz gut kennt, ohne zu wissen, wyarum sie so heissen, während
gerade eine kurze etymologische Erklärung nicht nur das Ver-
ständniss der Sache, sondern auch das Behalten der Namen sehr
erleichtert. Leunis hat die Namen-Erklärung so gründlich ge-
geben, wie sie kaum in einem grösseren Lehrbuche der Mineralogie
zu finden und dadurch seinem Werke einen noch höheren Werth
 
Annotationen