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Eichert: "Wörterbuch zu Ovidius.

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diejenige Vollständigkeit zu erzielen bemüht war, die bei einem
Wörterbuch der Art allerdings verlangt werden kann. Nicht blos
der ganze Wortschatz, der in den Metamorphosen liegt, ist in das
Wörterbuch aufgenommen, und zwar, hinsichtlich des Textes, nach
Merkel’s Recognition, wobei jedoch auch die erheblicheren abwei-
chenden Lesarten Berücksichtigung fanden, sondern es ist ihm auch
durchweg die nöthige Erklärung zu Theil geworden, alle sprach-
lichen und grammatischen Eigenthümlichkeiten des Dichters finden
sich berücksichtigt, und sind daher, um nur Ein Beispiel anzu-
führen, insbesondere die Partikeln, namentlich die Präpositionen
(so z. B. a, ab oder ad, sub, per), ebenso einzelne Conjunctionen
und Adverbien (z. B. si, sic, quum, et, ut) ein Gegenstand ein-
gehender Behandlung und grosser Sorgfalt geworden: weiter, und
dem oben genannten Zwecke entsprechend, sind bei Gelegenheit
der gegebenen Worterklärung Stellen, die für den Schüler eine be-
sondere Schwierigkeit bieten, erklärt und die Construction derselben
angegeben, meist bei den betreffenden Verbis, um Wiederholung
zu vermeiden. Verweisungen auf die neuesten Auflagen der Gram-
matiken von Zumpt und Kühner sind beigefügt, sie beziehen sich meist
auf Abweichungen der dichterischen Schreibart von der prosaischen.
Mit welcher Sorgfalt und Genauigkeit die einzelnen Artikel be-
handelt sind, wird Jeder, der das Wörterbuch gebraucht, bald
wahrnehmen; man vergleiche z. B., um nur einige Artikel der Art
anzuführen, qui und quis, oder das Verbum ago, teneo,
video und so viele andere der Art, bei welchen auf die logische
Folge der Bedeutungen grosse Sorgfalt gewendet ist. Die Eigen-
und Personennamen, welche in den Metamorphosen vorkommen,
sind ebenfalls in diess Wörterbuch aufgenommen und mit der
nöthigen sachlichen Erklärung, aber in Kürze, begleitet, nament-
lich die mythologischen Namen, ohne dass jedoch der Verfasser
in eine Deutung derselben eingegangen ist. Und gewiss hat er
Wohl daran gethan, wenn er sich »jeder allegorischen Symbolik
der einzelnen Mythen enthalten zu müssen« glaubte.
Die grosse Sorgfalt, welche der Verfasser seinem Werke auch
in dieser neuen Auflage gewidmet hat, wird daher alle Anerkennung-
verdienen, und seinem Werke nicht blos in der Schule, sondern
auch äusser derselben Eingang und Verbreitung sichern. Die äussere
Ausstattung ist der früheren Auflage im Ganzen gleich.
 
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