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Nr. 46.

HEIDELBERGER

1866.

JAHRBÜCHER DER LITERATUR.

Vorlesungen über Dynamik von C. G. J. Jacobi, nebst fünf hinter-
lassenen Abhandlungen desselben herausgegeben von A. Clebsch.
Unter Beförderung der k. preuss. Akademie der Wissenschaften,
Berlin. Druck und Verlag von G. Reimer. 1866. (V1J1 und
578 S. in 4).
Die wissenschaftliche Welt ist Herrn Clebsch entschieden zu
Dank verpflichtet für die sorgfältige Herausgabe der vorliegenden
Vorlesungen über DynamiK und der weitern von dem 'berühmten
Verfasser hinterlassenen Abhandlungen.
Die Entstehungsgeschichte der ersten (und Haupt-) Abtheilung
des Buches ist kurz die folgende. Im Winter 1842 —1843 hielt
Jacobi an der Königsberger Universität Vorträge über Dynamik,
welche von seinem damaligen Zuhörer Borchardt aufgezeichnet
und dann überarbeitet wurden. In wie weit, mit Ausnahme des
Schlusses auf S. 291—300, der Herausgeber noch etwa Hand an-
gelegt, ist nicht angegeben, so dass, allem Anscheine nach, im
Wesentlichen die Arbeit Borchardts vor uns liegt.
Die zweite Abtheilung, über deren nähern Inhalt wir berich-
ten werden, ist aus dem literarischen Nachlasse Jacobis, der seit
1860 sich in den Händen von Clebsch befindet, entstanden, und
enthält Alles, was sich auf Dynamik und Integration der partiellen
Differentialgleichungen bezieht, wobei wir allerdings erwähnen müs-
sen, dass Clebsch bereits im Journal für reine und angewandte
Mathematik einige grössere Abhandlungen aus dem oben genann-
ten Nachlasse veröffentlicht hat.
Wir wollen, bei der Wichtigkeit aller Arbeiten des grossen
Mathematikers, versuchen, dem Leser eine Uebersicht über den
Inhalt des vorliegenden Werkes zu geben, in so weit dies ohne
. eigentlichen mathematischen Apparat möglich ist. Da sich Referent
im dritten Bande seiner »Differential- und Integralrechnung«, so
* wie in seinen »Studien zur analytischen Mechanik« (Stuttgart 1862
und 1863) viel mit den von Jacobi behandelten Punkten beschäf-
tigt hat, so mag man ihm erlauben, hin und wieder sich auf seiue
Schriften berufen zu dürfen, um sich kürzer fassen zu können. Den
Lesern dieser Blätter ist freilich die letzte dieser Schriften ge-
legentlich der Gemüthserleichterung des liebenswürdigen Basler
Gewerbeschulmanns nicht in der vortheilhaftesten Weise geschildert
worden, indem besagter Herr die Anzeige eines Gelehrten von sei-
nem Kaliber in dem »literarischen Zentralblatt« zitirte. Aber
trotzdem sind eine Reihe Ansichten und Darstellungen jener Schrift
LIX Jahrg. 10. Heft. 46
 
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