Br. 3?. HEIDELBERGER 1333.
JAHRBÜCHER DER LITERATUR.
— _ I llllll II
Homers Ilias von Am eis. L
(Schluss.)
Im Ganzen hat hier der Verfasser einen vernünftigen, con-
servativen Gang eingehalten, der ihn von dem Eingehen in
manche der in neuester Zeit vorgeschlagenen Aenderungen bewahrt
hat, der ihn auch, und mit gutem Grunde, oftmals zum Festhalten
an den Lesarten Aristarch’s bewogen hat. So z. B. Vs. 11 wird
ήτίμαβευ beibehalten, für ήτίμηβ’·, und gleich darauf Vs. 14 eben-
falls beibehalten ϋτέμματ έχων für das von Mehreren vorgeschla-
gene und von Döderlein aufgenommene ϋτέμμα τ έχων, worin, wie
richtig bemerkt wird, eine Abschwächung des Gedankens liegt;
eben so wird Vs. 15 Aristarch’s Lesart και λιΟΟέτο beibehalten
und gegen das neuerdings von Bekker wieder vorgezogene και
έλίΰΰετο vertheidigt, für welches man dann eher και έλλίΰΰετο
zu erwarten gehabt hätte. Eben so wird Vs. 17 die Conjectur
^/τρέΐόα (im Dual) abgelehnt und das handschriftlich überlieferte
’ζ^τρδΐόαι beibehalten. Auch Vs. 20 wird man dem Verf. Recht zu
geben haben, dass er zu der Lesart παιόα δε μοι, λνΰαετε zurück-
gekehrt ist, die Wolf in παίδα δ' έμοί λν6αί τε geändert hatte;
abgesehen davon, dass λύβαίτε auf guter handschriftlicher Quelle
beruht, liegt in dem als Imperativ aufzufassenden Infinitiv λνβαι
eine hier unzulässige Härte. Nach Aristarchus schreibt der Verf.
Vs. 52 Ό-αμ-ειαι (für -ffa^fiai) und Vs. 64 κ’ eiTroi (für εΐ'π?]),
eben so Vs. 97: zlavaofäbv άει,κέα λοι,γδν άπωβεί, und wird diese
Lesart näher begründet und vertheidigt. Eine längere Erörte-
rung ist dem Vs. 98 vorkommenden έλικώπιόα κούρηυ zu
Theil geworden, um die Bedeutung des Epithetons in dem Sinne
von glanzäugig, mit glänzenden Augen nachzuweisen, und
zugleich, auch in Bezug auf ähnliche Ausdrücke, noch weiter aus-
zuführen. Eben so wird Vs. 108 das doppelte ούτε (die Lesart
des Aristarchus für ουδέ) beibehalten und gerechtfertigt. Aber die
Athetese von Vs. 139, welche Aristarchus aunahm, dem Einige
Neuere folgten, wird abgelehnt, dagegen Vs. 142 Aristarchs Les-
art έν ό’ έρέτας (für ές δ’ έρέταξ) mit Recht beibehalten. Vs. 156
ist eben so richtig μεταξύ beibehalten, wofür Bekker, ohne genü-
genden Grund μεβηγύς in den Text gesetzt hat; und im folgenden
Vs. 157 Aristarch’s Lesart ΰκιύωντα (statt σκιόεντα) aufgenommen
und näher begründet. Unangetastet dagegen bleibt der von Zeno-
dotus und Aristarchus athetirte Vs. 177; die gegebene Auffassung
LXI. Jahrg, 8. Heft, 37
JAHRBÜCHER DER LITERATUR.
— _ I llllll II
Homers Ilias von Am eis. L
(Schluss.)
Im Ganzen hat hier der Verfasser einen vernünftigen, con-
servativen Gang eingehalten, der ihn von dem Eingehen in
manche der in neuester Zeit vorgeschlagenen Aenderungen bewahrt
hat, der ihn auch, und mit gutem Grunde, oftmals zum Festhalten
an den Lesarten Aristarch’s bewogen hat. So z. B. Vs. 11 wird
ήτίμαβευ beibehalten, für ήτίμηβ’·, und gleich darauf Vs. 14 eben-
falls beibehalten ϋτέμματ έχων für das von Mehreren vorgeschla-
gene und von Döderlein aufgenommene ϋτέμμα τ έχων, worin, wie
richtig bemerkt wird, eine Abschwächung des Gedankens liegt;
eben so wird Vs. 15 Aristarch’s Lesart και λιΟΟέτο beibehalten
und gegen das neuerdings von Bekker wieder vorgezogene και
έλίΰΰετο vertheidigt, für welches man dann eher και έλλίΰΰετο
zu erwarten gehabt hätte. Eben so wird Vs. 17 die Conjectur
^/τρέΐόα (im Dual) abgelehnt und das handschriftlich überlieferte
’ζ^τρδΐόαι beibehalten. Auch Vs. 20 wird man dem Verf. Recht zu
geben haben, dass er zu der Lesart παιόα δε μοι, λνΰαετε zurück-
gekehrt ist, die Wolf in παίδα δ' έμοί λν6αί τε geändert hatte;
abgesehen davon, dass λύβαίτε auf guter handschriftlicher Quelle
beruht, liegt in dem als Imperativ aufzufassenden Infinitiv λνβαι
eine hier unzulässige Härte. Nach Aristarchus schreibt der Verf.
Vs. 52 Ό-αμ-ειαι (für -ffa^fiai) und Vs. 64 κ’ eiTroi (für εΐ'π?]),
eben so Vs. 97: zlavaofäbv άει,κέα λοι,γδν άπωβεί, und wird diese
Lesart näher begründet und vertheidigt. Eine längere Erörte-
rung ist dem Vs. 98 vorkommenden έλικώπιόα κούρηυ zu
Theil geworden, um die Bedeutung des Epithetons in dem Sinne
von glanzäugig, mit glänzenden Augen nachzuweisen, und
zugleich, auch in Bezug auf ähnliche Ausdrücke, noch weiter aus-
zuführen. Eben so wird Vs. 108 das doppelte ούτε (die Lesart
des Aristarchus für ουδέ) beibehalten und gerechtfertigt. Aber die
Athetese von Vs. 139, welche Aristarchus aunahm, dem Einige
Neuere folgten, wird abgelehnt, dagegen Vs. 142 Aristarchs Les-
art έν ό’ έρέτας (für ές δ’ έρέταξ) mit Recht beibehalten. Vs. 156
ist eben so richtig μεταξύ beibehalten, wofür Bekker, ohne genü-
genden Grund μεβηγύς in den Text gesetzt hat; und im folgenden
Vs. 157 Aristarch’s Lesart ΰκιύωντα (statt σκιόεντα) aufgenommen
und näher begründet. Unangetastet dagegen bleibt der von Zeno-
dotus und Aristarchus athetirte Vs. 177; die gegebene Auffassung
LXI. Jahrg, 8. Heft, 37