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JAHRBÜCHER DER LITERATUR.
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Mongolische Märchen. Die neun Nachtrags-Erzählungen des Siddhi-
kür und die Geschichte des Ardschi-Bordschi Chan. Eine Fort-
setzung zu den „Kalmükischen Märchen.“ Aus dem Mongoli-
schen übersetzt mit Einleitung und Anmerkungen von Prof.
Dr. Bernhard Jülg. Innsbruck, Verlag der Wagner’sehen
Univ er sitäts-Buchhandlung. XVI und 132 Seiten Gross-Octav.
Es ist noch nicht sehr lange her, dass Linguisten und Mär-
cbenforscher dem Innsbrucker Gelehrten für eine höchst wichtige
Arbeit zu danken batten, und schon liegt eine neue vor, welche
jene frühere zu vervollständigen und fortzuführen bestimmt ist. Sie
enthält nämlich die dort fehlenden Erzählungen, so wie noch ein
anderes Märchenwerk und ist eine Sonderausgabe aus der gleich-
zeitig in dem nämlichen Verlag erscheinenden »Mongolischen Mär-
chensammlung. Die neun Märchen des Siddhi-kür nach der aus-
führlichem Redaction und die Geschichte des Ardschi-Bordschi
Chan. Mongolisch mit deutscher Uebersetzung und kritischen An-
merkungen herausgegeben von B. J. (Mit Unterstützung der kaiser-
lichen Akademie der Wissenschaften in Wien),« Aus dem Ardschi-
Bordschi hat Jülg bereits im vorigen Jahre eine Probe des Urtextes
nebst der Uebersetzung erscheinen lassen und in der Besprechung
dieser wie in der des Siddhi-kür (Heidelb. Jahrb. 1867 S. 865ff.
934 ff.) hatte ich schon Gelegenheit zu erwähnen, warum Jülg die
sämmtlichen Erzählungen des letztem nicht zusammen herausge-
geben, indem nämlich der jetzt erscheinende Theil derselben zur
Zeit nur mongolisch (aber nicht kalmükisch) erreichbar ist und
deshalb in linguistischer Beziehung sich mehr dem Ardschi-Bordschi
anschliesst. Die hervorragende Stelle, welche letzterer so wie der
Siddhi-kür auf dem betreffenden Gebiete einnehmen, hier ausführ-
lich darzulegen, kann ich um so eher unterlassen, als dieselbe be-
reits mehrfach nachgewiesen worden und ich selbst auch a. a. 0.
darauf des nähern eingegangen bin. Nur Einen Umstand will ich
nicht mit Stillschweigen übergehen; ganz ebenso nämlich wie trotz
der schon früher vorhandenen aber sehr mangelhaften Uebersetzung
des Siddhi-kür durch Bergmann die Arbeit Jülgs gleichwohl nicht
nur nicht überflüssig, sondern der nothwendigen Treue und Ge-
nauigkeit wegen auch im höchsten Grade willkommen war (vergl.
Heidelb. Jahrb. 1866. S 865 ff.), ganz ebenso verhält es sich, ab-
gesehen von den jetzt zum ersten Mal übertragenen neun Erzäh-
lungen jener Sammlung, auch mit Jülgs gegenwärtiger Uebersetzung
des Ardschi-Bordschi im Vergleich zu der russischen, bezüglich
LXI. Jahrg. 11, Heft. 52
 
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