Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
Ur. 43. HEIDELBERGER 1S3S.
JAHRBÜCHER DER LITERATUR.
ριΙ ιι|ίι··ι· , .L , .■■ι·ι.ι· ■ ■>■■■ . . ■» I, I i »,■■ ■ III·..··· ■ l ■,■■■■■ ■ . m- l ■■■■■■ » — II 1 ■ II ■ II I >W II
Zur Kritik der Römischen Archäologie des Dionysius von Halikar-
nass von Prof. Adolf Ki e s slin g. Basel, 1868. 4lo. 20.
Der Verfasser benützt den Anlass, welchen ihm die Promotions-
feier des Pädagogiums gibt, um in der, Einladungsschrift dazu Nach-
träge zu seiner Ausgabe des Dionysius von Halikarnass, welche
bekanntlich bis zum 9. Buch der Römischen Archäologie gediehen
ist, mitzutheilen. Ref. glaubt den Besitzern derselben einen kleinen
Dienst zu thun, wenn er die vielen treffenden Vorschläge K.’s hier
verzeichnet und einiges beifügt hinsichtlich der Stellen, worüber er
anderer Ansicht ist.
Es muss I, 16 (20, 16) auffallen, wenn die Aboriginer Städte
wie Antemnae, Tellene, Tibur gegründet haben sollen, während
gleich nachher berichtet wird, dass diese früher von den Sikeiern
bewohnt waren; K. vermuthet daher, mit Vergleichung von I, 20
(25, 2) Dionysius habe nicht πόλεις έκτισαν geschrieben, sondern
π. ωκησαν. In I, 20 (24, 29) werden als digammirte Wörter
Ρελενη^ Fava^ Ροΐκος und Ρανηο angeführt. Letzteres ist in die-
ser Eigenschaft sonst unbekannt, doch liess man es bisher gelten.
Aber K. macht jetzt auf die Lesart der besten Handschrift Ραηρ
aufmerksam. Sollte es auch eigentlich αΕηο heissen, darf man
demungeachtet nicht den Autor corrigiren wollen, der ein anlau-
tendes F ausdrücklich annimmt, was jedesfalls noch eher angeht
als ανηρ zu digammiren. Mit richtiger Terminologie wird (p. 5)
in VI, 96 (327, 21) θρίαμβον — καταγαγων geschrieben statt
ff. — άγαγων·, und II, 2 (119, 17) die nothwendige Angabe des
Olympiadenjahres durch ετει ά της εβδομηκοστής ’Ολ. nachgetragen,
wo man sich bisher mit der Nennung der Olympiade, in welcher
Rom gegründet worden, begnügte, es hiess nemlich επί της έ. Ό.
Besonders schön und einleuchtend ist die Verbesserung der schein-
bar lückenhaften Stelle II, 22 (141, 12) ai προσαγορευόμεναι
τούτο δε συντελούσα: statt einen Ausfall nach dem Particip anzu-
deuten, erkennt K. jetzt in dem corrupten τούτο δε die Bezeichnung
τουτολαται mit Benutzung von Varr. L. L. VII, 44”. tutulati dicti
ii, qui in sacris in capitibus habere solent ut metam , id tutulus
appellatus ab eo quod matres familias crines convolutos ad verti-
cem capitis quos habent vitta velatos, dicebantur tutuli. Einen
wirklichen Ausfall ergänzt derselbe II, 50 (174, 25) mit richtige-
rer Angabe der Stelle, wo man die Lücke anzunehmen hat, als in
seinem Texte: dort fallen die *** vor ην λυμαανομένων, statt auf
das Relativum den durch II, 53 dargebotenen Satz τοΐς σφετεροις
LXI. Jahrg. 9. Heft. 43
 
Annotationen