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Historische Vierteljahrsschrift — 1.1898

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Nachrichten und Notizen
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https://doi.org/10.11588/diglit.58935#0168
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154

Nachrichten und Notizen.

waltet zu haben: eine Reihe von Zufällen stellt er fest, die scheinbar ohne
innere Notwendigkeit in die natürliche Entwicklung schädigend eingegriffen
haben. Eine weitere Forschung wird darnach streben das zufällig Er-
scheinende historisch zu begründen. Das nächstliegende Material für ein
selbständiges Vorwärtsgehen bietet ein dem Bande beigegebenes will-
kommenes, wenn auch nicht vollständiges Litteraturverzeichnis. Von Einzel-
heiten sei nur erwähnt, dass die Darstellung der Verfassung von 1782
sowie die dei’ Unionsverhandlungen (hier liegen selbständige Forschungen
zu Grunde) der Korrektur bedürftig ist. Die beiden ersten Kapitel des
Buches behandeln die Geschichte Irlands bis 1494 und sind als „einleitend“
bezeichnet, weil nur die neuere Geschichte in das Programm der Serie auf-
genommen ist. F. S.
„Ausgewählte Selbstbiographien aus dem 15. bis 18. Jahrh.“
hat Christian Meyer herausgegeben (Leipzig, J. J. Weber 1897), die einen
weiteren Leserkreis mit den Aufzeichnungen Burkhart Zinks, Albrecht Dürers,
Thomas und Felix Plätters, Sastrows, Geizkoflers, Elias Holls und Joh.
Ludw. Hockers bekannt machen sollen. Der Fachgelehrte findet darin nichts
Neues, ebenso wenig in den Einleitungen, die der Herausgeber den einzelnen
Biographien vorausgeschickt hat und die, in manchmal nicht ganz glück-
licher Form, die Ergebnisse der bisherigen Forschung zusammenzufassen
suchen.
„Ueber Herberstein und Hirsfogel“ handelt der Berliner Zoologe
A. Nehring in einer Schrift-(Berlin 1897), die dem Zoologen, dem Historiker’
und dem Kunsthistoriker in gleicher Weise Lehrreiches bietet. Die um-
strittene Frage nach der Existenz des Ur hat den Verf. dazu geführt, die
Angaben des vielgereisten Staatsmannes Sigmunds Freiherrn von Herber-
stein (f 1566) eingehend zu prüfen, seinen Lebensgang und die zeitliche
Folge seiner schriftstellerischen Arbeiten genau festzustellen und die Her-
kunft der beigegebenen Abbildungen zu untersuchen. Dadurch wird der
Radierer Augustin Hirsfogel in den Kreis der Betrachtung gezogen und
über sein Leben und seine Werke zuverlässigere Nachricht geboten, als
wir sie bisher besassen. Die Schrift, in der die Existenz des Ur bejaht
wird, ist sehr dankenswert und ehrenvoll für die Vielseitigkeit des Ver-
fassers.
Von den „Akten und Urkunden der Universität Frankfurt a. 0.,
herausgegeben von Georg Kaufmann und Gustav Bauch unter Mitwirkung
von Paul Reh“ ist das 1. Heft, welches das Dekanatsbuch der philosophischen
Fakultät 1506 bis 1540 enthält, von Gustav Bauch veröffentlicht worden.
(Breslau, M. & H. Marcus 1897 M. 3.—). Dieses Dekanatsbuch ist erst vor
einigen Jahren von dem Herausgeber wieder aufgefunden worden. Es reicht
bis 1597; es ist also nur die kleinere erste Hälfte, welche in der Publikation
vorliegt. Die Einleitung behandelt eingehend die technischen Fragen, deren
Erörterung am Platze ist, und weist zunächst die Lückenhaftigkeit der
Matrikel nach, deren Ausgabe durch den gleichfalls erst jüngst wieder ent-
deckten Band der eigentlichen Rektoratsmatrikel vielfache Berichtigungen
und Ergänzungen erfährt. Wir erhalten die nötigen Aufschlüsse über die
Wahl des Dekans, über den Einfluss der Nationen hierauf und über die
 
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