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201. Jng-um, Jugulum, Jugularis.
Kiefer, und 2. Die Juga cerebralia = Gyri, Gehirnwindungen.
Beide Anwendungen beziehen sich nicht auf Jugum, als Joch
der Zugthier e, sondern auf Jugum, als ein zwischen zwei
Bergspitzen sich hinziehender Gebirgskamm , welcher in
Tyrol und in der Schweiz Joch genannt wird. Das anato-
mische Adjectiv jugale, tritt zuerst im Celsus auf, als Os
jugale, für Jochbein, weil es mit dem Schläfebein zum Joch-
bogen zusammengejocht wird. Jac. Sylvius drückte diese
Verbindung noch drastischer aus, durch sein Os conjugcde.
Sonst war bei den Römern jugalis, nur das was im Joch geht,
z. B. equi jugales, und was zur Ehe gehört, wie der lectus jugalis,
Ehebett. Jugum ging aus jungo hervor, wie £u-f6v aus 'C,eü^vu\j.'.}
verbinden.
2. Jugulum.
Jugulum kommt nur in der Anatomie des Celsus, im Os
juguli (Schlüsselbein) vor. Bei den Römern war jugulum, die
Grube über dem Schlüsselbein: jugula concava im Cicero,
mit den Redensarten jugulum dare oder praebere, sich erstechen
lassen. Diese Grube hat, der grossen Gefässe wegen, welche
in ihr lagern, eine hohe chirurgische Wichtigkeit, und ihre
Verletzungen sind, wenn sie tief gehen, in der Regel schnell tödt-
lich. Deshalb heisst jugulare „erstechen", und in genereller An-
wendung „um's Leben bringen". Jugulum wird auch im weiteren
Sinne genommen, als die ganze vordere Halsgegend — Kehle,
wo durch Compression der Luftröhre (Erdrosseln), dem Leben
ebenso schnell ein Ende gemacht wird, wie durch einen Stich
in das eigentliche Jugulum. Jugulare drückt somit ebenso er-
würgen , wie erstechen aus. Die Anatomie bildete sich das
nicht römische Adjectiv:
3. Jugidaris.
Die Venen und die Lymphgefässgeflechte, welche mit
dem Jugulum im Verkehr stehen, führen diesen Namen, wie
auch gewisse Löcher, Ausschnitte und Knochenfortsätze, mit
welchen die Vena jugidaris interna, während ihres Verlaufes
bis in die Schädelhöhle hinauf, in Beziehung tritt, wie die
201. Jng-um, Jugulum, Jugularis.
Kiefer, und 2. Die Juga cerebralia = Gyri, Gehirnwindungen.
Beide Anwendungen beziehen sich nicht auf Jugum, als Joch
der Zugthier e, sondern auf Jugum, als ein zwischen zwei
Bergspitzen sich hinziehender Gebirgskamm , welcher in
Tyrol und in der Schweiz Joch genannt wird. Das anato-
mische Adjectiv jugale, tritt zuerst im Celsus auf, als Os
jugale, für Jochbein, weil es mit dem Schläfebein zum Joch-
bogen zusammengejocht wird. Jac. Sylvius drückte diese
Verbindung noch drastischer aus, durch sein Os conjugcde.
Sonst war bei den Römern jugalis, nur das was im Joch geht,
z. B. equi jugales, und was zur Ehe gehört, wie der lectus jugalis,
Ehebett. Jugum ging aus jungo hervor, wie £u-f6v aus 'C,eü^vu\j.'.}
verbinden.
2. Jugulum.
Jugulum kommt nur in der Anatomie des Celsus, im Os
juguli (Schlüsselbein) vor. Bei den Römern war jugulum, die
Grube über dem Schlüsselbein: jugula concava im Cicero,
mit den Redensarten jugulum dare oder praebere, sich erstechen
lassen. Diese Grube hat, der grossen Gefässe wegen, welche
in ihr lagern, eine hohe chirurgische Wichtigkeit, und ihre
Verletzungen sind, wenn sie tief gehen, in der Regel schnell tödt-
lich. Deshalb heisst jugulare „erstechen", und in genereller An-
wendung „um's Leben bringen". Jugulum wird auch im weiteren
Sinne genommen, als die ganze vordere Halsgegend — Kehle,
wo durch Compression der Luftröhre (Erdrosseln), dem Leben
ebenso schnell ein Ende gemacht wird, wie durch einen Stich
in das eigentliche Jugulum. Jugulare drückt somit ebenso er-
würgen , wie erstechen aus. Die Anatomie bildete sich das
nicht römische Adjectiv:
3. Jugidaris.
Die Venen und die Lymphgefässgeflechte, welche mit
dem Jugulum im Verkehr stehen, führen diesen Namen, wie
auch gewisse Löcher, Ausschnitte und Knochenfortsätze, mit
welchen die Vena jugidaris interna, während ihres Verlaufes
bis in die Schädelhöhle hinauf, in Beziehung tritt, wie die