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— Hier streifte das dunkle

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Privilegirte Bettler in Spanien. Nach einem Gemälde von I. B. Vurgeß. (S. 111.)

staunt als erzürnt; er sprach wieder von unnützem Be-
lästigen der eigenen Bevölkerung, die man gegen das
Kaiserhaus aufbringe, von Ruiniren des manschen Materials
und dergleichen, und beauftragte schließlich den Adjutanten
sehr höflich, um einen Wagen zu bitten, damit er behufs
der nöthigen Meldungen hernach zur Stadt fahren könne.
Um zwölf Uhr fuhr er davon.
Kaum war er fort, so fuhr ein anderer, größerer Wagen
vor das Haus. Er hatte einigen Aufenthalt, denn es riß
beim Anziehen etwas am Geschirr; als dieses nothdürftig
geflickt war, stiegen Herr von Bordowski, Graf Braniczki,
der Geistliche, Graf Tardowski, die Fürstin Jadwiga und
Meta in denselben, Alle gut in Pelze gehüllt, und sausten im
scharfen Trabe davon. Ihre Absicht war, sich nach dem Schick-
sale der Gefangenen zu erkundigen und für diese zu wirken.
Verdrießlich stand Graf Hancke am Auster und sah
ihnen nach. Die grobe Insulte, die man ihm angethan
hatte, wurmte ihn unsäglich, trotz jener Entschuldigung vor-
hin, er fühlte einen unbefriedigten Groll, ein Gefühl der
Erniedrigung in seiner Brust; ein Schlag bleibt immer ein
Schlag, und käme er auch von der Hand eines Weibes.
Ein Räuspern ließ ihn aufsehen. Neben der Thür, die
hohle Hand am Munde, stand Piotr, das Faktotum des
Hauses, in demüthig-schlauer Haltung.
äo nÖA! . . . Lxeuseri, Herr Offizier," begann
er, indem er den Grafen in seiner drolligen Weise ansah,
„die gnädige Frau lassen gehorsamst ersuchen; sie wünschen
Sie zu sprechen auf eine Minute. — Wenn es gefällig
wäre, so gut zu sein."
„Frau von Bordowska, — mich?" frug Graf Hancke
überrascht.
„Ja wohl! . . . Sie entschuldigen, wir wissen Ihren
Namen noch nicht."

„Graf Hancke."
„Ich danke. Werden der Herr Graf uns die Ehre
erweisen?"
Nach kurzem Bedenken nahm Jener Säbel und Mütze.
„Ich folge Ihnen," sprach er ungeduldig und verstimmt
mit einem Runzeln der Brauen.
Piotr ging voraus und ließ ihn eintreten. In einem
kleinen, hübschen, wohldurchwärmten Zimmer, in dem es
leise nach türkischem Tabak roch, fand er die Dame des
Hauses.
Aus einem bequemen Stnhl vor dem Feuer erhob sich
eine schlanke weibliche Gestalt, warf den Rest der Cigarrette
in den Kamin, legte das Journal, in dem sie gelesen hatte,
beiseite und trat dem Gast entgegen.
Mit dem Tageslicht im Rücken, in ihrem Morgenklcidc
von weicher, olivenfarbcner Seide und dem Spitzenmützchcn
auf dem wohlgeordneten Haar, war die Hausfrau eine fast
noch jugendliche und zugleich imponirende schlanke Erscheinung;
ihre feinen Gesichtszüge und die zarte Blässe des Teints
vermehrten noch diesen Eindruck.
„Ich bitte zu verzeihen, mein Herr, daß ich Ihre Zeit
in Anspruch nehme," begann sie auf Französisch zu sprechen.
„Die Erregung unserer Gemüther ist augenblicklich groß,
Graf Hancke, und ganz besonders meine jüngste Tochter
Maria nimmt sich das Schicksal ihres unglücklichen, zum
Kampfe gegen moskowitische Willkür gerüsteten Vaterlandes
tief zu Herzen. Ihre Pflichten als Soldat gebieten Ihnen
zu handeln, ohne auf unsere Gefühle Rücksicht zu nehmen,
wie der Kaiser es Ihnen befiehlt — ich hoffe aber, Sie
sind im klebrigen nicht unempfindlich gegen das, was uns
bewegt."
„Eine edle Nation, die nach Freiheit ringt, ist der Teil-
nahme aller gebildeten Menschen gewiß," versetzte der Graf,
sehr verlegen und mehr der
Höflichkeit nachgebend, als
dem inneren Drange; denn
in Wahrheit, er fühlte von
jener Sympathie sehr wenig,
— noch weniger als nichts
in diesem Augenblicke. Aber
unter momentanen Ein-
drücken und einer Dame
gegenüber spricht man Man-
ches, was nicht auf die
Goldwage gelegt werden
darf.
Frau von Bordowska
machte eine leichte beifällige
Bewegung mit der Hand.
„Ich war davon über-
zeugt," fuhr sie etwas leb-
hafter fort. „Um so mehr
bedaure ich das, was vor-
gefallen ist, und hoffe, daß
Sie, was meine Tochter in
der Hitze des Zornes that,
verzeihen werden. Mein
Bruder übernahm es bereits,
dieselbe zu entschuldigen; ich
bestehe aber darauf, daß sie
dieß persönlich thut."
„Aber, gnädigste Frau...
ich bitte unterthänigst. .
„Sie gestatten! . . .
Komm' herein, mein Kind."
Ein leises Rauschen im
Nebenzimmer, dann erschien
die schlanke Gestalt Maria
von Bordowska's auf der
19

An der Grenze.
Roman
von
Johannes van Dewall.
(Fortsetzung.)
Elftes Kapitel.
Die Herren waren kaum in ihrem Zimmer, als Graf
Vmiczki erschien und in den höflichsten Worten im Namen
feiner Familie um Verzeihung bat wegen der groben Ueber-
«lmg und Verletzung des Gastrechtcs eines Mitgliedes
derselben. Die Vorgänge der Nacht, die nervöse Erregung,
i» welcher man lebe, müßten seine Nichte, soweit dieses
überhaupt möglich wäre, entschuldigen. Das Herausziehen
i der väterlichen Pferde auf ihrem eigenen Grund und Boden
f hüte sie ganz besonders gereizt. — Hier streifte das dunkle
Auge des Grafen nicht ohne Bedeutung den Prinzen. Mit
ungemeiner Leichtigkeit und als scheinbar völlig Unbetheiligter
i km er dann auf die nächtlichen Ereignisse zu sprechen und
- erkundigte sich nach dem Schicksal der Gefangenen.
Roch einige höfliche Fragen nach etwaigen Wünschen der
Herren, und er erhob sich uird ging. — Die peinliche Szene
««vorüber.
„Dieser Fuchs hat zum wenigsten Manieren," sprach der
Prinz. „Hast Du gemerkt, er hat mir eins ausgewischt,
Hckr er hat Recht; ich hätte mich bei dem Vater der heroischen
Aönm beschweren sollen, ehe ich eigenmächtig jene Re-
vanche nahm."
„Nach dem Vorgefallenen würde ich mich freuen, weirn
ich den Major bewegen könnte, nach Grawolin umzuquar-
smen," sprach der Graf,
indem er verdrießlich durch
die Scheiben starrte.
„llm Gottes willen, sag'
Bem kein Wort von der
s MM Affäre. Ich bin halt
Wer froh, wenn wir nichts
l «i. ihm zu thuir haben.
-luherdem, lieber Bruder, .
- Ehvn würde Dir das zu
. M, denn unser neuer
M fühlt sich hier fo wohl
f d>ie eine Made im Speck;
«schönen Augen der Da-
s-iM ihn ganz in Ek-
- Das muß anders
Aqangen werden! Vor
»>'müssen wir Dich aber
d°ch eist eingnartieren."
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l »nd zwar auf seinen be-
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z» lMpor es für gut
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