.' e Begegnung.
Krönung.
Buderrathsel.
' Couldery,
- Sommer.
^rdtzail-
m neuer
7.-
'N wenigen
l dieser neu-
dem Herrn
Platten vor-
jung bedarf
ener Kritiker
m der M-
Hiungen, die
affender W-
zu einem
»pelMseld:
wird künftig
i>ie Klarheit
kteristik, wie
>3 der Zeit-
t' nicht nur
erleihen ihm
welche nicht
erreichbarer
hcn nur das
l Recht hat/
Wz
es
je.
zaös.
, G. Eilde-
e, L. Lurz
hie.
Wert.
gebunden in
0 Mark.
j nach und
erden.
n Ausgaben
opularisirm
irken. Daß
h macht, ist
inden wird,
'e, Vien.
!ud6rsi-
VgLgsrs
t!lL)UI1-
LlZL.
ie
Wett^' bei
weiteste Ver-
deutschland,
er Schweiz,
irigen AuS-
algespaltene
aum 1 itk-
H'reis einer Wurnrner
15 Mennig.
'7?VE-?""' EmmMeUstrr AhrgW.
Die Thierbiindigerin.
Roman
von
Woscnthak-Bonin.
lFortsetzungch
Dreizehntes Kapitel.
Nachdem Wolfgang Möllenhof am Morgen die Mena-
zm verlassen, hatte er sich in seine Wohnung begeben. Er-
is seltsam bleich aus, und in seinen großen dunklen Augen
kchete es unheimlich, — er schien ruhig, — er war es
M-nicht, — denn er wechselte den Platz oft in seinem
Zminer, er ergriff mechanisch bald diesen, bald jenen Gegen-
simd und ließ ihn wieder fallen, und seine Hände zitterten
kbki. Er bemerkte dieß und preßte seine langen weißen
Kiger zusammen. — Er trank ein Glas Wasser und dann
Uch eins. Er zog seine Uhr und murmelte:
Joch drei Minuten!" Dann trank er wieder
Wasser und setzte sich an das Fenster, starren
MS hinaus auf die Straße schauend. So
stf er einige Minuten seltsam regungslos
da - dann kam seine alte höhnische Ruhe
Mer über ihn, er war jetzt wirklich ruhig
wd sah den Spatzen zu, die draußen auf
mm Lindenbaum sich heftig zankten.
„Alles kämpft," sprach er nach einer
Weile vor sich hin, „Alles ringt miteinander
m die Existenz, Einer sucht den Andern
Mfzufressen, es ist ein Kampf Aller gegen
We, und der Stärkere siegt. — — Ob ich
dr Stärkere bin in diesem Kampf?" sann
a düster. „Es ist ein feiger Mord," mur-
»lte er vor sich hin, „eS ist ein Mcuckel-
mrd. Kann ich aber anders zum Ziel ge-
bogen? Es wird diesem noch ein zweiter
ägen, wenn der hinsiechende Bruder zu
«gsam zu pW: großeu Nichts, das uns
schließlich Alle verschlingt, hinabzusteigen sich
kguemt.
„Jeder ist sich selbst der Nächste," setzte
sf fem finsteres Grübeln fort, „und hat sie
D mir nicht selbst in den Weg gestellt, eine
mmgung, wie ich sie ihr vorschlug, schmählich
Wewieseii, höhnisch, kalt, stolz mich be-
Mdelt wie einen Strolch?-Und
rchdein wünschte ich ihr ein sanfteres Ende
ich hatte Chloroform vorgezogen, — wenn
i Möglich gewesen wäre — nnd schließlich
uicht das gleiche Schicksal ae-
7 — Es stirbt kein Thierbändiger
— Ich habe also nur
Äia22^^e beschleunigt, ein wenig
M Vorsehung gespielt, als diese wohl
ff M Werke gegangen wäre. — Doch
R-a ? mißlingt?!" setzte er nach einer
O 7,^" Hinausblickens seine finsteren
«Pachtungen fort. „Es ist kaum glaublich,
vi-^"'^^lch! aber wer kann wissen,
Ata/r dieser mächtigste Regent der
,2 L'E" - - Er sp/ang auf vou
_ ? dbche- „Em Narr, wer philosophirt
»nS, ^er es ist
°!.s> em wenig mit zu regieren.
«Ä> 2-2 Sorge tragen, daß dieser
İ^^u'upelt, nichts ist häßlicher,
Aerustet, unbewahrt, tölpelhaft vom
3"Wr. Welt. XXXI. ->g.
erschossen und dadurch das Fräulein, welches in der höchsten
Gefahr schwebte, gerettet worden.
„Mir ist der Unfall, der wohl keine ernsthaften Folgen
haben wird, schon bekannt," sagte Wolfgang mit gelbbleichem
Gesicht, starren Augen, aber ruhiger Stimme, „unangenehm
ist es mir, daß Geschäfte mich gerade jetzt nach Köln rufen
— auf zwei Tage," setzte er hinzu.
„Der Wagen wartet schon, Herr Atrani," meldete der
Portier weiter.
„Bitte, besorgen Sie mir den kleinen Koffer aus meinem
Zimmer in den Wagen," befahl Wolfgang.
Ein Kellner sprang hinauf. Er brachte das Verlangte.
Wolfgang stieg in den Wagen und fuhr davon.
„Sie hat nicht das Glück der Möllenhofs," sagte er
bitter lächelnd, „sie würde sonst nicht triumphiren. Das
Möllenhof'sche Glück hat mich heut Morgeu den Beiden
gerade in die Arme geführt — das wird mich verdächtigen.
— Ich will die Entwicklung der Sache denn doch lieber
von London aus ansehen; es kann sein, daß man nichts
. entdeckt, es ist aber auch leicht möglich, daß
man Verdacht schöpft. Der Schuft Piter
hat ihn schon lange, und ich traue dem
Burschen nicht. Hätte ihn die Pest geholt,
ehe ich ihn kennen lernte!" knirschte Wolf-
gang, „er hat all' meine Pläne hier ge-
kreuzt, und ihn allein habe ich zu fürchten
— fünfunddreißigtausend Franken sind hin,"
stieß Wolfgang grimmig hervor, „ich werde
sie stecken lassen müssen, denn daß ich zurück-
kommen kann, glaube ich nicht, — kaum —
es müßte gut gehen. Ich müßte nicht Möllen-
hof'sches Glück haben! >— Und die Zinsen
von der Erbschaft werde ich auch nicht er-
heben können, wenn die Geschichte schief
geht; verflucht sei der Tag, der mich das
Frauenzimmer hat sehen lassen! Ich hielt
sie für ein verständiges Gänschen, aber sie
ist mehr — sie verstand mir zu entwischen
und hat mich jetzt schmählich aus dem Felde
geschlagen. — Ich wäre mit Anstand und
Rührung bei ihrem Begräbniß gefolgt und
hätte ein Jahr meinetwegen um sie getrauert.
— Sie wird leben, wird in Emden einziehen,
und ich kgnn wieder von vorn anfangen.
Daß das Haus mit ihr versänke!" stieß er
zischend hervor.
Währenddessen war der Wagen zum
Rheinbahnhof gekommen. Wolfgang sprang
hinaus und lohnte den Kutscher ab, dann
wartete er, bis die Kutsche fortgefahren war,
nahm eine andere Droschke und ließ sich zum
Nordbahnhof fahren.
Der Schnellzug nach Ostende ging ge-
rade ab.
Wolfgang hatte kaum Zeit, ein Billet
zu lösen, und wenige Minuten später saß er-
bleich und erschöpft allein in einem Coups,
indeß der Zug über die große grüne Ebene
den: Norden zubrauste.
Als gegen acht Uhr Abends die Polizei-
beamten in Wolfgang's Hotel erschienen, ward
ihnen die Auskunft, daß der Herr Atrani
um fünf Uhr schon nach Köln abgereist sei.
Erst gegen Neun konnte die Polizei-
direktion das Signalement Wolfgang's und
den Haftbefehl nach Köln telegraphiren,
man gab jedoch zur Vorsicht auch Draht-
berichte nach Amsterdam, Rotterdam, Vlies-
singen und Ostende.
99
Geschick beim Kragen gepackt zu werden, — dem will ich
vorbeugen."
Wolfgang erhob sich schnell, packte einige Effekten in
einen kleinen Handkoffer, zählte Geld, barg dieß in seine
Rocktasche, bestellte im Hotel einen Wagen, der pünktlich
um fünf Uhr seiner warten müßte — die Vorstellung fand
um halb Fünf statt — dann nahm er eine Droschke und
fuhr in die Stadt. Dort verpfändete er bei einem ihm
bekannten Bankier seinen Antheil an der Menagerie, der,
wie er nachwies, fünfundsiebenzigtausend Franken betrug,
um vierzigtausend Franken, die er baar in englischem Geld
sich aushändigen ließ — und dann fuhr er in das Hotel
zurück.
Dort kam ihm schon der Portier mit der Schreckens-
nachricht entgegen, daß in der Menagerie etwas passirt sei,
— das Fräulein wäre verwundet — er hätte es selbst ge-
sehen — Gefahr sei bei der Dame keine vorhanden, —
Fräulein Theresa sei an der Schulter und an der Hüfte
gebissen worden — die Löwen seien von Herrn Arendberg
Mw Dienstpause. Zeichnung von G. Galli. (S. 594.)
Krönung.
Buderrathsel.
' Couldery,
- Sommer.
^rdtzail-
m neuer
7.-
'N wenigen
l dieser neu-
dem Herrn
Platten vor-
jung bedarf
ener Kritiker
m der M-
Hiungen, die
affender W-
zu einem
»pelMseld:
wird künftig
i>ie Klarheit
kteristik, wie
>3 der Zeit-
t' nicht nur
erleihen ihm
welche nicht
erreichbarer
hcn nur das
l Recht hat/
Wz
es
je.
zaös.
, G. Eilde-
e, L. Lurz
hie.
Wert.
gebunden in
0 Mark.
j nach und
erden.
n Ausgaben
opularisirm
irken. Daß
h macht, ist
inden wird,
'e, Vien.
!ud6rsi-
VgLgsrs
t!lL)UI1-
LlZL.
ie
Wett^' bei
weiteste Ver-
deutschland,
er Schweiz,
irigen AuS-
algespaltene
aum 1 itk-
H'reis einer Wurnrner
15 Mennig.
'7?VE-?""' EmmMeUstrr AhrgW.
Die Thierbiindigerin.
Roman
von
Woscnthak-Bonin.
lFortsetzungch
Dreizehntes Kapitel.
Nachdem Wolfgang Möllenhof am Morgen die Mena-
zm verlassen, hatte er sich in seine Wohnung begeben. Er-
is seltsam bleich aus, und in seinen großen dunklen Augen
kchete es unheimlich, — er schien ruhig, — er war es
M-nicht, — denn er wechselte den Platz oft in seinem
Zminer, er ergriff mechanisch bald diesen, bald jenen Gegen-
simd und ließ ihn wieder fallen, und seine Hände zitterten
kbki. Er bemerkte dieß und preßte seine langen weißen
Kiger zusammen. — Er trank ein Glas Wasser und dann
Uch eins. Er zog seine Uhr und murmelte:
Joch drei Minuten!" Dann trank er wieder
Wasser und setzte sich an das Fenster, starren
MS hinaus auf die Straße schauend. So
stf er einige Minuten seltsam regungslos
da - dann kam seine alte höhnische Ruhe
Mer über ihn, er war jetzt wirklich ruhig
wd sah den Spatzen zu, die draußen auf
mm Lindenbaum sich heftig zankten.
„Alles kämpft," sprach er nach einer
Weile vor sich hin, „Alles ringt miteinander
m die Existenz, Einer sucht den Andern
Mfzufressen, es ist ein Kampf Aller gegen
We, und der Stärkere siegt. — — Ob ich
dr Stärkere bin in diesem Kampf?" sann
a düster. „Es ist ein feiger Mord," mur-
»lte er vor sich hin, „eS ist ein Mcuckel-
mrd. Kann ich aber anders zum Ziel ge-
bogen? Es wird diesem noch ein zweiter
ägen, wenn der hinsiechende Bruder zu
«gsam zu pW: großeu Nichts, das uns
schließlich Alle verschlingt, hinabzusteigen sich
kguemt.
„Jeder ist sich selbst der Nächste," setzte
sf fem finsteres Grübeln fort, „und hat sie
D mir nicht selbst in den Weg gestellt, eine
mmgung, wie ich sie ihr vorschlug, schmählich
Wewieseii, höhnisch, kalt, stolz mich be-
Mdelt wie einen Strolch?-Und
rchdein wünschte ich ihr ein sanfteres Ende
ich hatte Chloroform vorgezogen, — wenn
i Möglich gewesen wäre — nnd schließlich
uicht das gleiche Schicksal ae-
7 — Es stirbt kein Thierbändiger
— Ich habe also nur
Äia22^^e beschleunigt, ein wenig
M Vorsehung gespielt, als diese wohl
ff M Werke gegangen wäre. — Doch
R-a ? mißlingt?!" setzte er nach einer
O 7,^" Hinausblickens seine finsteren
«Pachtungen fort. „Es ist kaum glaublich,
vi-^"'^^lch! aber wer kann wissen,
Ata/r dieser mächtigste Regent der
,2 L'E" - - Er sp/ang auf vou
_ ? dbche- „Em Narr, wer philosophirt
»nS, ^er es ist
°!.s> em wenig mit zu regieren.
«Ä> 2-2 Sorge tragen, daß dieser
İ^^u'upelt, nichts ist häßlicher,
Aerustet, unbewahrt, tölpelhaft vom
3"Wr. Welt. XXXI. ->g.
erschossen und dadurch das Fräulein, welches in der höchsten
Gefahr schwebte, gerettet worden.
„Mir ist der Unfall, der wohl keine ernsthaften Folgen
haben wird, schon bekannt," sagte Wolfgang mit gelbbleichem
Gesicht, starren Augen, aber ruhiger Stimme, „unangenehm
ist es mir, daß Geschäfte mich gerade jetzt nach Köln rufen
— auf zwei Tage," setzte er hinzu.
„Der Wagen wartet schon, Herr Atrani," meldete der
Portier weiter.
„Bitte, besorgen Sie mir den kleinen Koffer aus meinem
Zimmer in den Wagen," befahl Wolfgang.
Ein Kellner sprang hinauf. Er brachte das Verlangte.
Wolfgang stieg in den Wagen und fuhr davon.
„Sie hat nicht das Glück der Möllenhofs," sagte er
bitter lächelnd, „sie würde sonst nicht triumphiren. Das
Möllenhof'sche Glück hat mich heut Morgeu den Beiden
gerade in die Arme geführt — das wird mich verdächtigen.
— Ich will die Entwicklung der Sache denn doch lieber
von London aus ansehen; es kann sein, daß man nichts
. entdeckt, es ist aber auch leicht möglich, daß
man Verdacht schöpft. Der Schuft Piter
hat ihn schon lange, und ich traue dem
Burschen nicht. Hätte ihn die Pest geholt,
ehe ich ihn kennen lernte!" knirschte Wolf-
gang, „er hat all' meine Pläne hier ge-
kreuzt, und ihn allein habe ich zu fürchten
— fünfunddreißigtausend Franken sind hin,"
stieß Wolfgang grimmig hervor, „ich werde
sie stecken lassen müssen, denn daß ich zurück-
kommen kann, glaube ich nicht, — kaum —
es müßte gut gehen. Ich müßte nicht Möllen-
hof'sches Glück haben! >— Und die Zinsen
von der Erbschaft werde ich auch nicht er-
heben können, wenn die Geschichte schief
geht; verflucht sei der Tag, der mich das
Frauenzimmer hat sehen lassen! Ich hielt
sie für ein verständiges Gänschen, aber sie
ist mehr — sie verstand mir zu entwischen
und hat mich jetzt schmählich aus dem Felde
geschlagen. — Ich wäre mit Anstand und
Rührung bei ihrem Begräbniß gefolgt und
hätte ein Jahr meinetwegen um sie getrauert.
— Sie wird leben, wird in Emden einziehen,
und ich kgnn wieder von vorn anfangen.
Daß das Haus mit ihr versänke!" stieß er
zischend hervor.
Währenddessen war der Wagen zum
Rheinbahnhof gekommen. Wolfgang sprang
hinaus und lohnte den Kutscher ab, dann
wartete er, bis die Kutsche fortgefahren war,
nahm eine andere Droschke und ließ sich zum
Nordbahnhof fahren.
Der Schnellzug nach Ostende ging ge-
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Wolfgang hatte kaum Zeit, ein Billet
zu lösen, und wenige Minuten später saß er-
bleich und erschöpft allein in einem Coups,
indeß der Zug über die große grüne Ebene
den: Norden zubrauste.
Als gegen acht Uhr Abends die Polizei-
beamten in Wolfgang's Hotel erschienen, ward
ihnen die Auskunft, daß der Herr Atrani
um fünf Uhr schon nach Köln abgereist sei.
Erst gegen Neun konnte die Polizei-
direktion das Signalement Wolfgang's und
den Haftbefehl nach Köln telegraphiren,
man gab jedoch zur Vorsicht auch Draht-
berichte nach Amsterdam, Rotterdam, Vlies-
singen und Ostende.
99
Geschick beim Kragen gepackt zu werden, — dem will ich
vorbeugen."
Wolfgang erhob sich schnell, packte einige Effekten in
einen kleinen Handkoffer, zählte Geld, barg dieß in seine
Rocktasche, bestellte im Hotel einen Wagen, der pünktlich
um fünf Uhr seiner warten müßte — die Vorstellung fand
um halb Fünf statt — dann nahm er eine Droschke und
fuhr in die Stadt. Dort verpfändete er bei einem ihm
bekannten Bankier seinen Antheil an der Menagerie, der,
wie er nachwies, fünfundsiebenzigtausend Franken betrug,
um vierzigtausend Franken, die er baar in englischem Geld
sich aushändigen ließ — und dann fuhr er in das Hotel
zurück.
Dort kam ihm schon der Portier mit der Schreckens-
nachricht entgegen, daß in der Menagerie etwas passirt sei,
— das Fräulein wäre verwundet — er hätte es selbst ge-
sehen — Gefahr sei bei der Dame keine vorhanden, —
Fräulein Theresa sei an der Schulter und an der Hüfte
gebissen worden — die Löwen seien von Herrn Arendberg
Mw Dienstpause. Zeichnung von G. Galli. (S. 594.)