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368

Zllustrirte Melt.


Das VolksslkmiMet ller „Japaaesea"
ia 8ksmyz.
(Bild S. 3SS.)
Vor ungefähr zwei Jahrzehnten bildete sich
in dem vom Vierwaldstättersee eine kleine
Stunde entfernten Schwyz, dem stattlichen,
in Berg und Wald romantisch eingebetteten
Hauptorte des gleichnamigen Kantons, die
chrenwerthe Gesellschaft der „Japanesen" zu
deni Zwecke, nach des Jahres Last und Mühen
auch den Freuden des Fasching in Ehren Nach-
zugehen. Ter wunderliche Name rührt her
Non einer der ersten Ausführungen der aus
den angesehensten Männern aller Schichten
der Bevölkerung bestehenden Gesellschaft, bei
welcher der Taikun oder Kaiser des japane-
sischen Jnselrciches dem schwyzerischen Fasching-
volke vorgestellt wurde.
Fünf von Schwyzer Federn verfaßte Volks-
schauspiele haben die „Japanesen" seit dem
Bestehen ihrer Gesellschaft auf dem von der
Natur selbst wie zu einein Amphitheater ge-
schaffenen Hauptplatze von Schwyz zur Aus-
führung gebracht. Das hochwichtige Ercigniß
der Eröffnung der Gotthardbahn bildete den
Grundgedanken des-dießjährigen Festes. „Bunte
Bilder aus Ober- und Unterwelt" nannte sich
das große Volksfchauspiel, das in reizvollem
Wechselspiel die Uranfänge helvetischen Lebens,
historische, allegorische und phantastische Bilder
in bunter Mannigfaltigkeit vorführte.
Das in vier Hauptgruppen getheilte Fest-
spiel wurde eröffnet durch den Aufmarsch der
hübsch kostümirten, an vierzig Mann starken
Festmusik.
Ihr auf dem Fuße folgt der Aufritt
des Heldenjünglings Diviko niit Unteranführern
und Reisigen, in kostbare Thisrfelle gekleidet,
mit Speeren und Keulen gewappnet. Ihnen
folgen Priester und Priesterinnen in wallen-
dem, weißem Gewände, nach ihnen unter
starker Bedeckung gefangene Römer. In
schwungvoller Ansprache werden Heerführer
und Sieg gefeiert und die Götter um ferneren
gnädigen Schutz angefleht. Die Zukunfts-
gelehrten des Jahres 2000 eröffnen die zweite
Gruppe. Unter ihnen vermessen sich die auf-
geklärten Geschichtschreiber, (sie Teil- und
Rütli-Geschichte in die Rumpelkammer der
Ammenmärchen zu verweisen. Da erscheint
aber „Historia" flammenden Blicks und be-
schwört die Geister der alten Zeit. Die dreißig
Mannen auf der Nütliwiese erscheinen und

legen ein kräftiges Veto ein gegen die
derne Zweifelsucht. Jung und Alt wolle»
sesthalten an den alten, liebgewonnenen Uckr-
lieferungen.
In glänzenden Karrossen kommen - si,
dritte Gruppe eröffnend — die Teuselsgchlh»
angesahren, Luzifer in rothem, spanische»,
Kostüm. In seinem unterirdischen, mit dm
Emblemen des Höllenfürsten reich gesch,M-
ten Thronsaale empfängt Luzifer die eure«!
scheu Mächte, die, ihre Herolde an der Spik
auf drei Prunkwagen sich dem Potentaten
nahen, um ihn in ihren heillosen Nöthen
zu konsultiren. Doch für solch' tmzMe
Fälle reicht selbst Luzifer's und seines hoch-
weisen Rathes infernalisches Latein nicht ans
und er weist die hohen Kranken an den
weisesten Fürsten feiner Bekanntschaft, an dm
Beherrscher der „Japanesen".
Die Szenerie der vierten Gruppe führt
uns mitten in eine reizende japanesische
Landschaft. Sämmtliche Thcilnehmer an dm
früheren Gruppen sind auf der Bühne aus-
gestellt, im Ganzen nahezu 500 Personen.
Im Vordergründe lagert der Taikun und
sein Hof. St. Gotthard erscheint , nach ihm
Touristen aus aller Herren Länder. Der l
Taikun, in überaus reichem, goldbrokatmem
Kaifcrornat, tritt vor und entwickelt in an-
ziehendem poetischem Gewände feine heiter-
ernste Lebensphilosophie.
Der silberhaarige Gotthard gibt daraus
seine launige Leidensgeschichte zum Besten,
wie ihm die Doktoren von drei Nationen
für 50 Millionen Pulver eingegcbeu und
schließlich die große Verhärtung herausge-
bohrt hätten! Jetzt geht's ihm ganz gut und
er hat seine rechte Vaterfreude am Völker-
bummel , ja, er entschließt sich, einer Ein-
ladung von drei wälschen Herolden zu folgen
und zum großen Frühlingsfest nach Mailand
zu eilen; die gestammte Japanefenwelt leistet
ihm freudige Hecrfolge. Alles schließt sich dem
Fcstzug an, der durch den Gotthard »ach
dem sonnigen Süden zu ziehen entschlossen
ist. Dieser — unseren Lesern in seinen
charakteristischen Theilcn durch Illustrationen
vorgcführte — Festzug mit seinen achtzehn
reich dekoririen Wagen, Reitern und der
Masse kriegerischen und civilen Fußvolkes bil-
dete den würdigen Abschluß des höchst ge-
lungenen Festspiels, das von der Pflege des
Kunstsinnes und des Geschmackes im schönen
Thalc von Schwyz ein rühmliches Zeugnis;
abgelegt hat.

Die Wächter der Geiseln. Gemälde von I. B. Burgeß. (S. 371.)

Der Karnevals-Eispalast in Montreal (Kanada). (S. 371.)



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