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licher, als daß Du bald in das Recht trätest; aber wenn
der Erbe zum Beispiel, waS sa möglich wäre, nach dieser
Zeit sich cinstelltc?" forschte Ernestine, ihre großen, schwär-
merischen Augen mit bänglichem Ausdruck auf ihren Ver-
lobten geheftet.
„Das ist dann schlimm für ihn," antwortete ruhig der
Advokat, „denn dann hat er nach dem Wortlaut deS
Testaments, das eine Frist von vier Jahren auSsctzte, und
nach den Bestimmungen des Gesetzes, das nur drei Jahre
Wartezeit feststellt, jeden Anspruch auf die Erbschaft vcr-
loren."
„DaS wäre schrecklich!" meinte Ernestine. „Wenn er
nun arm heimkehrte! — Ich hätte dann immer das Gefühl,
als ob wir von seinem Eigenthum schwelgten, während er
darbte."
„Das wäre allerdings sehr übel für ihn," meinte Helmer
kühl, „aber Gefühle gelten im RcchtSlebcn nichts, nur die
Logik der Thatsachcn und die Gesetze. Alle unsere bürger-
lichen Einrichtungen würden über den Hansen stürzen,
würden Gefühle Gesetze sein. Kommt der Erbe einen Tag,
eine Stunde vor Ablauf des Termins, so gebe ich ibm sein
Eigenthum bei Heller und Pfennig, stellt er sich aber
eine halbe Stunde nach Mittag um Zwölf am dritten April
ein, so bin ich nicht Willens, mein Eigenthum ihm zu
schenken."
Helmer Wallroden sagte dieß in einem so ciscnfesten
Ton, so ruhig und entschlossen, daß Ernestine bebte. Es
fröstelte sie an, und nachdenklich ihren Bräutigam an-
schauend, sprach sie leise: „Darf man denn immer allein
nur nach dem Rechtsstandpnnkt handeln? Wozu hätten
wir ein Herz, wenn es nicht mitsprechcn dürfte? Es gibt ja
auch Billigkeitsgründc, Helmer, und von diesen würden
doch manche für einen zu spät kommenden Erben sprechen.
Wäre ich die Erbin, so würde ich mit dem Erben thcilen,
falls er dessen bedürftig sein sollte."
„Nun, deßhalb ist cs gut, daß Du die Erbin nicht bist.
Du siehst die Sache etwas romantisch und schwärmerisch
an. Der Sohn hat zwanzig Jahre um den Vater sich
nicht gekümmert, sie sind in Zorn und Groll, man darf
sagen, in Haß geschieden, völlig fremd einander geworden;
ich habe den Sohn meines Onkels nie gesehen, fühle also
absolut nichts für ihn, dem Erblasser gegenüber stehe ich
demnach so nahe, wie sein verschollener Sohn; das Recht
ist völlig auf meiner Seite. Ick habe geerbt, und nun
sollte ick mit einem Fremden thcilen, dessen Ansprüche an
seinen Vater geringer sind als die meinen, der ich fünf
Jahre lang treu und redlich seine schwierigen, viclverzweigten
Geschäfte geführt! — Du sichst, Ernestine, hier ist die
Billigkeit nicht am Platze."
„Aber der Vater hat doch für seinen Sohn noch etwas
gefühlt, sonst hätte er nicht eine so lange Frist für dessen
Ausforschung festgesetzt," hielt das Mädchen dagegen.
Der junge Advokat schaute mit einem scharfen Blick zu
seiner Braut auf. „An Dir ist ein Vcrtheidiger verloren
gegangen," sprach er mit einem Anflug von Scherz, „Du
mußt übrigens Dich cingcbcnd mit dieser Sache beschäftigt
haben, daß Dir so viel Einwendungen zu Gebote stehen."
Das fügte er mit etwas unbehaglichem Ausdruck hinzu.
„Du nimmst ja fast größeren Antheil an einem etwaigen
Erben als an Deinem Bräutigam."
„Ja, ich habe über die Möglichkeit des Erscheinens deS
Erben nachgedacht und würde tiefes Mitleid mit ihm
fühlen, falls er zu spät käme," entgegnete das Mädcken.
„Nun," meinte der Advokat, dessen Mißstimmung wieder
völlig rerschwunden schien, „dieß Mitgefühl macht "Deinem
Herzen alle Ehre, als Weib sollst Du so empfinden; aber
was ereifern wir uns da über etwas Zukünftiges, Mögliches,
über ein Gespenst! — vorläufig ist der Erbe nock nicht da,
nicht eine Spur von ihm war auszufinden, trotz der Mühe,
die man sich gab, trotz der großen Summen, die für seine
Ausfindung verwendet worden. Habe Du immer Mitleid
mit einer Phantasiefigur, das verwehre ich Dir nicht. Mir
jedoch überlaß, zu wirken und zu sorgen, zu schaffen und zu
ringen, daß wir unser Nest so warm und sckön und reich
und sicher als möglich bauen können, — es ist noch Zeit,
über die Sache zu denken, wenn wirklich und leibhaftig ein
solcher Erbe erschienen ist."
Der Schwiegervater trat in das Zimmer und damit
hatte die Unterhaltung über diesen Gegenstand ein Ende.
Ein heiteres, harmloses Gespräch, das sich über die Tages-
neuigkeiten entspann, verwischte in Beiden jede Spur eines
Mißbehagens, falls ein solckes durch die Meinungsver-
schiedenheit hinsichtlich dieser Erbschaftsfrage sich hatte geltend
machen wollen, und Braut und Bräutigam schieden so
munter und so voll freudiger Zuversicht in eine nahe bevor-
stehende glückliche Zukunft wie immer.
Das Haus St. Pauli Nummer fünf, wclckcs zur Erb-
schaftsmasse des verstorbenen Senators Wallroden gehörte,
lag an zwei Straßen; es war ein Doppelhaus, dessen
vordere Seite nach der vornehm stillen Karlstraßc hinaus-
lag, indeß sein Rücken die langen kleinen Fensterrcihen der
wenig feinen, aber sehr belebten Emcrentiengasse darbot.
Das Haus war das zweite von der Ecke, der frühere
Durchgang war seit Jahren schon vermauert und so die
Hinteren Wohnungen von den vorderen völlig getrennt;
wollte man von dem vorderen Haus zum rückwärtigen ge-
langen, so mußte man um die Ecke gehen; so bildete dieß
Haus zwei getrennte Theile, deren vorderer vornehm elegant
und reich ausschaute und auch nur von vermögenden, stillen

Illustrirte Welt.

Leuten bewohnt wurde, während die Rückseite, in eine
Unzahl kleiner Wohnungen gethcilt, eine bunte Musterkarte
von Gewerbsleuten, Zimmervcrmiethern und auch etwas
dunklen Existenzen beherbergte, wie nur eine große Stadt
dergleichen seltsame Elemente zusammenwürfelt. Nach der
Karlstraßc hinaus wohnten zwei reiche Rentner, ein Konsul,
ein Gesandtschaftsrath, und hatte der Advokat Wallroden
sein vornehmes Bureau in den Zimmern des verstorbenen
Senators etablirt; in der Emerentiengassc befand sich eine
Scklosscrci, eine Papicrkinderballcn-Werkstatt, eine Puppen-
fabrik und wohnten etwa zwei Dutzend Chambregarnisten,
kleine Commis, Handwerker, Leute unbekannter und unbe-
stimmter Berufsarten und manchmal für einige Wochen
eine Kolonie von Gauklern, Taschenspielern und Cirkus-
mitgliedern, welche in der nahen Wernstraße aus St. Pauli
allabendlich ihre Beschäftigung hatten.
Zu den Bewohnern dieses Hanfes gehörte auch der
Kalkulator Hase, ein schmächtiger, nicht mehr ganz junger
Mann mit freundlichem, klugem Gesicht, aber seltsamen
struppigen, emporstchendcn schwarzen Haaren, der bei Frau
Wernike, der Inhaberin der Puppenfabrik, zur Miethe
wohnte. Er hatte ein kleines, nettes Stübchen, welches
den hier seltenen Schmuck eines Tafelklaviers aufwies, und
was noch weniger bei einem Bewohner dieses HauSthciles
zu vermuthcn war, ein Schränkchen mit deutschen Klassikern
in sauberen, schönen Einbänden. Herr Hase liebte die
Musik, die Dichtkunst und arbeitete als Registrator bei dem
Advokaten Wallroden. Ja, man behauptete mit eigen-
thümlichcm Respekt, Herr Hase sei das Faktotum des viel-
gesuchten gestrengen Advokaten. Daran war etwas Wahres;
seitdem der jetzt dreiunddreißig Jahre alte Jurist eine
Kanzlei als Rechtsanwalt eröffnet, und das waren nun
fast vier Jahre, stand der Kalkulator Hase in seinen Diensten
und nahm jetzt die Stelle als Bureauvorstand ein; er ver-
trat oft seinen Prinzipal, falls dieser nicht zu Hause war,
und durch seine Hände gingen alle Geschäfte des Anwalts.
Im Laufe der Jahre hatte der sehr fleißige und gewissen-
hafte Herr Hase sich eine große Gewandtheit in der Ab-
wicklung der Geschäfte angeeignet, und sein nie versagendes
Gedächtniß machte ihn für den Advokaten überaus werth-
voll. In Herrn Hase wohnten .zwei Seelen, eine Privat-
seele und eine GeschäftSsecle; seine Privatseele war sehr
weich und gemüthvoll, und eine lebhafte Phantasie gestaltete
sein häusliches Leben poetisch und idyllisch, während seine
GeschäftSseele, die er mit dem Bureaurock anznziehen schien,
ihn als peinlich gründlichen, strengen und verschlossenen,
trockenen Beamten, unermüdlich arbeitsam und fleißig, walten
ließ. Nur diese Seite kannte sein vielbeschäftigter Prinzipal
von ihm, der sich überhaupt um den Privatcharakter und
die Häuslichkeit seiner Angestellten wenig kümmerte.
Es war heut Sonntag und die Kanzlei des Herrn
Wallroden geschlossen.
Herr Heinrich Hase trug sein Sonntagssammetkäppchen
auf dem Kopfe, hatte seine Blumentöpfe begossen, rauchte
eine Pfeife, auf deren Kopf sich das Brustbild eines ver-
storbenen Freundes befand, und ordnete seine Handschriften-
sammlung, denn Herr Hase war ein eifriger Jäger auf
Handschriften, nicht solchen von berühmten Namen allein,
sondern von Autographen überhaupt, aus deren Zuge er
„unfehlbar" den Charakter des Menschen feststellte. Das
war neben der Leidensckaft für Blumen, Musik und
Poesie eine Hauptbeschäftigung des Herrn Kalkulators in
seinen Mußestunden.
Da trat die Wirthin Frau Wernike in's Zimmer.
Nachdem sie den schönsten guten Morgen gewünscht und
schon das Kaffeegeschirr zum Hinaustragen in der Hand
hielt, ergriff sie plötzlich den Faden der Unterhaltung.
„Wir haben einen neuen Miether bekommen, Herr Kal-
kulator," begann sie, „aber ich babe noch nicht fest zugesagt;
mir gefällt jedoch wäre es mir lieb, wenn Sie ihn vor-
her einmal ansehen und einige Worte mit ihm sprechen
wollten. Sie haben mir damals auch gesagt, daß Sie den
Schneider für einen verschlagenen, unehrlichen Menschen
hielten, und hätte ich auf Sie gehört, wäre ich nicht um
die Miethe betrogen woroen und mit der Polizei in Un-
gelegenheiten gekommen." °
„Haben Sie nicht etwas Geschriebenes von dem
Menschen?" fragte Herr Hase, durch das Zutrauen ge-
schmeichelt.
„Ach, Geschriebenes!" entgegnete ziemlich nichtachkcnd
Frau Wernike, „das sind Grillen, Herr Kalkulator, jeder
Mensch schreibt, wie er es gelernt hat. Wer kein Faul-
pelz in der Schule war, schreibt schön, auch wenn es ein
schlechtes Subjekt ist, und wer sich keine Mühe gegeben,
hat eine schlechte Handschrift und kann ein Engel sein; darauf
gebe ich nichts, Herr Hase."
„So ist die Sache nicht, Sie verstehen nicht, wie wir
Handschriftenkenner das meinen . . ."
„O, schon gut," wehrte Frau Wernike ab, „ich verlasse
mich auf meine Augen, und da Sie so viele Menschen, gute
und schlechte, sehen und in ihre Angelegenheiten blicken und
kluge Augen haben, möchte ich, daß Sie meinen neuen
Miethsmann einmal sich betrachteten. Es ist ein sehr
schöner Mensch, aber solche sind manchmal die gefährlichsten,"
fügte Frau Wernike hinzu.
„Na, wo ist denn das Wunder? Sie sind ja sonst im
Punkte des Schönseins sehr schwer zufrieden zu stellen,"
erkundigte sich scherzend Herr Hase.
„Weil mir Ihre borstigen Haare nicht gefallen und ich
Ihnen so oft gepredigt habe, sie mit Pomade niederzu-

streichen, wodurch Sie ein ganz nettes Aussehen bekämen,"
lachte Frau Wernike. „Nun, mir kann's gleich sein, wenn
Sie wie ein Irrwisch aussehen wollen. Der junge Mensch
sitzt unten bei Wieses im Kaffeeschank; soll ich ihn herauf-
schicken?"
„Thun Sic das, Frau Wernike," sagte Herr Hase
würdevoll, „ich will seinen Schädel untersuchen und Ihnen
Bescheid sagen."
„Ach, nur nichts Gelehrtes," warf Frau Wernike da-
gegen. „Lehen Sie ihn frank und frei an und sagen Sie
mir dann: ,Ja, Frau Wernike' oder .nein'."
„Nun also, Frau Wernike, ich werde mich biblisch ver-
halten," beruhigte sie Herr Hase.
Die Wirthin verließ das Zimmer, und wenige Minuten
später trat Paul Roda, der von dem Feuerschiff Gerettete,
in das Zimmer des Kalkulators.
Herr Hase schaute überrascht zu dem schlanken jungen
Mann auf.
Frau Wernike hatte nicht zu viel gesagt; das war wirk-
lich ein schönes Menschenbild! Die großen, stillen, rehbraunen
Augen in dem länglicken, edelgeschnittenen Gesicht, die
schöne hohe Stirn, umrahmt von blauschwarzen Haaren,
der volle feine Mund und die wunderbar ebenmäßige,
kräftige, elastische Gestalt, — solche junge Männer sah
man nicht oft.
„Ich bin von Fran Wernike zu Ihnen geschickt worden,
um über meine Personalien zu berichten," nahm der junge
Mann das Wort.
Herr Hase schien sehr verwundert, den Fremden, der
gar nicht Hamburgisch auösah, in einem Dialekt sprechen
zu hören, der zwar zeigte, daß der Mann nicht recht geläufig
deutsch sprach, jedoch entschieden an das einheimische Idiom
anklang.
„Ja, ich pflege diese Formalität gewöhnlich für Frau
Wernike zu erfüllen," gab Herr Hase zur Antwort. „Nehmen
Sie gefälligst Platz," lud der Herr Kalkulator ein und rückte
ein Blatt Papier und Schreibzeug vor dem Fremden zurecht.
„Bitte, wollen Sie mir das nicht kurz aufschreiben: Name,
Stand, wo geboren, woher und wohin," forderte der
diplomatische Herr Hase auf.
Paul Roda ergriff die Feder und schrieb in schnellen
Zügen, dann überreichte er das Blatt Herrn Hase.
Dieser sah sehr interessirt hinein. „So, Kunstreiter
sind Sie? Ein etwas gefährlicher Beruf," setzte er hinzu,
„und in Mexiko geboren und fuhren niit einem Theil der
Eirkustruppe zur See von Lissabon nach Hamburg und haben
Schiffbruch gelitten? — Höchst merkwürdig!" fuhr der Herr
Kalkulator fort. Mit seinen kleinen, feurigen, dunklen Augen
schaute er den jungen Mann theilnahmvoll an. „Und
wissen Sie nicht, was aus den übrigen Mitgliedern ge-
worden?"
„Nein, mein Herr, darüber bin ich noch völlig in Un-
gewißheit," gab der junge Mann zur Antwort. „Herr
Zerrini, unser Prinzipal, ist mit den Pferden und deren
Bedienung auf dem Landweg gestern Abend hier eingetroffen
und war entsetzt, von mir unser trauriges Schicksal zu ver-
nehmen. Wir erkundigten uns bei der Hafenbchörde, jedoch
von dem Basilio wußte kein Mensch etwas, es lag nur
die Meldung vor, daß ein Schiff vor dem Vogelsand ge-
sunken und eine Depesche des Rheders in Lissabon, ob der
Basilio nicht angekommen. Von etwaigen Geretteten
war bis heute Mittag keine Nachricht eingetroffen, obwohl
an der ganzen Küste bis Holland hin telcgraphirt worden.
Alle meine Kameraden — es waren zehn tüchtige Künstler —
scheinen den Tod in den Wellen gefunden zu haben, dem
ich nur durch ein Wunder und durch die Aufopferung
eines tapfern Feuerwächters entronnen." So schloß der
Kunstreiter wehmüthig seinen Bericht und überreichte Herrn
Hase ein Dokument, in welchem die Hamburger Behörde
ihm seine Rettung bescheinigte und, da alle seine Papiere
bei dem Sinken des Basilio mit seinem Koffer zugleich
verloren gegangen, seine Personalien nach den Angaben im
Logbuch des Feuerschiffes ausgeführt standen; dieß Schrift-
stück war vorläufig die einzige Legitimation, die der junge
Mann besaß.
Herr Hase studirte auch das Dokument sorgfältig;
plötzlich schaute er erregt auf. „Dem Klas Holtrup ver-
danken Sie Ihre Rettung?" rief er freudig; „das sieht dem
alten Bär ähnlich; ich kenne den Mann gut, das ist noch
einer von der alten Garde, ein Herz wie Gold, ein Verstand
wie Scheidewasser, Hände wie Schmiedeeisen und den Muth
von einem Löwen. Er stand ein Menschenalter im Dienste
des alten Wallroden, der hat ihm auch fünftausend Thaler
vermacht, — der Mann braucht gar nicht auf dem Feuer-
schiff Dienste zu thun, aber er hält es am Lande nicht aus,"
fügte Herr Hase hinzu.
„Wer ist dieser Herr Wallroden? Ich höre seinen
Namen jetzt wieder," erkundigte sich der junge Mann.
„Der Schiffer Holtrup sprach auch von ihm."
„Ich habe seltsamerweise den Senator nie von Gesicht
gesehen. Er starb vor vier Jahren, hinterließ ein großes
Vermögen, und man sucht seit dieser Zeit nach dem Erben;
dieß Hans hier gehört auch zu der Erbschaft," berichtete
der Herr Kalkulator weiter; „und jetzt wollen Sie hier im
Eirkus auftretcn?" erkundigte sich Herr Hase, eifrig das
Blatt studirend, auf welches der junge Mann seine Per-
sonalien geschrieben.
„Das hängt davon ab, ob Herr Zerrini eine Truppe
zusammenbringen kann," entgegnete der Gefragte; „es wird
schwer halten, zehn gute Artisten in der Eile zu bekommen,
 
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