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Deutsches Archäologisches Institut [Hrsg.]; Archäologisches Institut des Deutschen Reiches [Hrsg.]
Jahrbuch des Deutschen Archäologischen Instituts: JdI — 3.1888

DOI Artikel:
Kekulé von Stradonitz, Reinhard: Über eine Statue in der Glyptothek in München
DOI Artikel:
Robert, Carl: Beiträge zur Erklärung des Pergamenischen Telephos-Frieses, 3-5
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.36646#0055

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Der Adler in der Hand des Zeus ist überaus häufig. Um noch einige her-
vorstechende Beispiele anzuführen — auf der Hand des sitzenden oder des stehenden
Zeus zeigen den Adler die arkadischen Münzen auf der Hand des feierlich thro-
nenden Gottes die makedonischen und andere diesen ähnliche Münzen V Wie das
alte Schema des vorstürmenden, so entspricht auch die Darstellung des thronenden
Gottes mit dem Adler statuarischen TypenU Zwischen dem ältesten Schema, das
wir bisher nachweisen können, dem des vorwärtsstürmenden Gottes, und den jüngsten,
die ihn stehend mit dem Adler auf der Hand zeigen^, müssen viele Zwischenstufen
vorhanden gewesen sein. Wenn wir fragen, wie in dem Kreise des Polyklet das
alte Schema des vorwärtsstürmenden oder des ruhig aber noch ungelenk stehenden,
die Unterarme mit dem bedeutsamen Beiwerk steif vorstreckenden Zeus umgebildet
worden sein mag, so liegt die Antwort in der Münchener Statue.
Bonn. Reinhard Kekule.

BEITRÄGE ZUR ERKLÄRUNG
DES PERGAMENISCI-IEN TELEPHOS-FRIESES.

in.

Das Jünglingsalter des Telephos haben
wir bereits durch die Scene im Brautgemach C
vertreten gefunden; mit ihr in naher Verbindung
steht der auf folgender Platte dargestellte Vorgang:
I) L. 1,00, gröfste H. 1,30 k Stofsfläche ist
an beiden Seiten erhalten; vgl. Jahrbuch d. königl.
preufs. Kunstsamml. I 1880 S. 183. S. die neben-
stehende Abbildung.
Am linken Ende der Platte, einst ohne
Zweifel den Mittelpunkt der ganzen Scene bildend,
steht auf hohem Pfeiler ein alterthümliches Athena-
bild; die Beine sind fest zusammengeschlossen; die
Gewandung besteht aus einem enganliegenden dop-
pelten Peplos mit hoher Gürtung und der Agis.
Der Typus erinnert an die pergamenische Polias,
wie sie uns mit einzelnen Abweichungen in der
Gewandung auf einem im pergamenischcn Polias-


I

-3) L. Müller A GTa73a?
Taf. I. II. Overbeck Zeus S. 159.
23) O. Müller Handbuch-^ S. 515. L. Müller A'h-
S. iif. Sittl a. a. O. S. 21.
23) Overbeck Zeus S. 163!.

') Diese wie die in den vorhergehenden und fol-
genden Abschnitten angeführten Mafsangaben
machen nur auf eine annähernde Genauigkeit
Anspruch. Doch wird die Fehlergrenze hoffent-
lich o,o$ nirgend überstiegen.
 
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