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Deutsches Archäologisches Institut [Hrsg.]; Archäologisches Institut des Deutschen Reiches [Hrsg.]
Jahrbuch des Deutschen Archäologischen Instituts: JdI — 3.1888

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Furtwängler, Adolf: Studien über die Gemmen mit Künstlerinschriften, [1]
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Loewy, Emanuel: Schale der Sammlung Faina in Orvieto
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https://doi.org/10.11588/diglit.36646#0151

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Lowy, Schale der Sammlung Faina in Orvicto.

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so vornehme Besitzerreihe andichtete, zu einer ganzen Serie von Arbeiten des Ca-
kutdrelli, die um jene Zeit (um 1848) ihren Weg ais Antiken in die Berliner Samm-
lung fanden und bis vor kurzem dort unter den antiken Arbeiten ausgesteht waren,
obwol bereits Gerhard und Panofka sie als modern erkannt hatten. Das Modell zu
dem Steine, aus dem Calandrelli'schen Nachlasse stammend, behndet sich jetzt eben-
falls im Museum.
(2?.) Bergcristall. Samml. Stosch. Winckelmann's &vrr^Ack 2, 1240, p. 206.
Vgl. Brunn KG. 2, 560.
Kopf des Sirius; auf dem Haisbande die Inschrift MACtNOCenOICt.
Kopie des berühmten Granats mit der Künstlerinschrift TAtOC etlOiei, für
den Baron Stosch von Lorenzo Masini gefertigt.
Ich liefs diese Gopie hier abbildcn, da sie gut zu sein scheint und gute
Abdrücke vom Originale des Gaios mir nicht bekannt sind. Der Abdruck bei Lip-
pert Suppl. 505 ist wie gewöhnlich ganz schlecht; möglich dafs der Tassie'schc
(Raspe 3251), den ich nicht kenne, besser ist.
Uber das Original des Gaios vgl. den folgenden Abschnitt.
A. Furtwängler.

SCHALE DER SAMMLUNG FAINA IN ORVIETO.
(Hierzu Tat. 4.)
Die flache, aufsen schwarz gehrniste Schale, deren rotfiguriges Innenbild
auf Tafel 4 mit freundlicher Erlaubnis des Besitzers veröffentlicht wird, stammt
nach einer Notiz Körtes aus der von R. Mancini in der Mitte der Siebzigerjahre
geöffneten Nekropole im Norden von Orvicto ' und behndet sich ebenda in dem
Museum des Grafen Eugen Faina. Ein orientalisch gekleideter Hippotoxot auf feurig
dahinsprengendem Hengst hemmt, indem er sich im Sattel umdreht, um zurtick-
zubiieken, durch Anziehen des Zügels den Lauf des Tieres. Offenbar handelt es
sich um ein bekanntes Manöver*: das Schlachtgettimmel, aus dem er nur scheinbar
geflohen ist, liegt nun weit genug hinter ihm, und im nächsten Augenblick wird er
umkehren und von dem Bogen Gebrauch machen, den die linke Hand bereit hält.
Bei aller Wildheit des barbarischen Gesichtes mit dem grimmigen Schnauzbart und
bei aller Fremdartigkeit der ganzen Erscheinung liegt doch ein unverkennbarer
Humor in dieser Gestalt, wie sie von Kopf zu Fufs in ungriechischcr, bunter Tracht

') Körte, ä7372<2& 1877 S. 9$ff., über die Vase S. 139 3) Vgl. Rawlinson, 184;
No. 33. Dümmler, Rom. Mitteil. II S. 186 f. zu Taf. IX.
 
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