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Deutsches Archäologisches Institut [Hrsg.]; Archäologisches Institut des Deutschen Reiches [Hrsg.]
Jahrbuch des Deutschen Archäologischen Instituts: JdI — 3.1888

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Borrmann, Richard: Stelen für Weihgeschenke auf der Akropolis zu Athen
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https://doi.org/10.11588/diglit.36646#0283

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STELEN FÜR WEIHGESCHENKE
AUF DER AKROPOLIS ZU ATHEN.
Die neusten, mit ebensoviel Umsicht wie Glück betriebenen Ausgrabungen
der griechischen Regierung auf der Akropolis von Athen, haben auf fast allen Gebieten
der Alterthumswissenschaft zu so überraschenden Ergebnissen geführt, dafs es schwer
geworden, in den Veröffentlichungen darüber gleichen Schritt mit den Arbeiten zu
halten und etwas darzubringen, was nicht alsbald durch neue Funde ergänzt und er-
weitert würde. So können auch die nachfolgenden Mittheilungen nicht beanspruchen,
etwas Abgeschlossenes zu bieten, rechnen aber um so eher auf Nachsicht, als sie ein
Gebiet betreffen, das bislang verhältnifsmäfsig wenig berücksichtigt worden ist*. Es
ist bekannt, dafs die Grabungen auf der Burg sehr wichtige architektonische Ent-
deckungen im Gefolge gehabt haben, die wenigstens, soweit sie die Baukunst im engeren
Sinne und die Topographie betreffen, bereits mit vollster Sachkenntnifs behandelt sind.
Nicht die letzte Stelle unter denselben nimmt aber die grofse Anzahl architektonischer
Einzelfunde ein, unter welchen sich leicht eine Gruppe von Marmormonumenten
aussondert, die man kurzweg als Stelen oder Bathren für Weihgeschenke bezeichnen
darf. Obschon mehrere unter ihnen schon um der Inschriften willen und durch den
Nachweis der zugehörigen Weihgeschenke die Aufmerksamkeit auf sich gezogen
haben, lohnt es sich doch der Mühe, das reiche Material auch einmal im Zusammen-
hänge unter andren Gesichtspunkten und zwar hinsichtlich der Form, der Verzierung
durch Ornament und Farbe und endlich der Technik zu betrachten. Zur Veran-
schaulichung der nachfolgenden Ausführungen werden die dem Texte beigefügten
Skizzen genügen, welche in allen Fällen, wo der Maafsstab hinzugesetzt ist, nach eignen
Aufnahmen [im Juli 1887] angefertigt sind. Sie geben eine Auswahl der wichtig-
sten, gröfstentheils auch noch nicht veröffentlichten Fundstücke, im Übrigen darf
unter neueren Publicationen über diesen Gegenstand auf die TAyjp.spD dp/aio/.o*,ix7j
1886 6, auf die in den Antiken Denkmälern I Tafel 18 und 2p befindlichen Farb-
drucke, sowie endlich, eine Anzahl altionischer Kapitelle anlangend, auf die gründ-
liche Arbeit von O. Puchstein: »das ionische Kapitell« (^/.Winckelmanns-Programm
der arch. Ges. Berlin 1887) hingewiesen werden. Noch rechtzeitig bin ich auf eine
im A?773;?7TG372 Y<73/7V3<3/ d7k7aV 1888 Seite 22 ff. enthaltene Mittheilung
von S. B. P. Trowbridge über archaische ionische Kapitelle der Akropolis auf-
merksam gemacht worden; doch sind die jenem Aufsatze beigefügten Zeichnungen
nur mit Vorsicht zu benutzen'.


*) Vergl. L. Rofs archäol. Aufs. I, S. 201 ff.

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