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Deutsches Archäologisches Institut [Hrsg.]; Archäologisches Institut des Deutschen Reiches [Hrsg.]
Jahrbuch des Deutschen Archäologischen Instituts: JdI — 3.1888

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Furtwängler, Adolf: Studien über die Gemmen mit Künstlerinschriften, [3]
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https://doi.org/10.11588/diglit.36646#0329

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Bestimmtheit auf Praxitelische Kunst ais die Schöpferin des Typus. Vgl. meinen
Aufsatz über Herakles in der Kunst in Roscher's Lcxicon d. Myth. 1, Sp. 2167.
Unter dem Kopfe steht TNAtOC in kleinen und sehr zarten Buchstaben*^
(vgl. das beistchende vergröfscrtcFacsimile); die Kugeln sind

ganz klein und die Hasten selbst überaus fein und dünn, doch jp* M @
sicher gezogen. Dafs eine solche kaum sichtbare, in gerader
Linie, an einem freien Platze des Grundes angebrachte Inschrift den Künstler
bezeichne, dürfen wir nach allen Analogien ais sicher annchmen. Den Nominativ
wählte Gnaios, wie Solon es auch einmal that und wie es in der älteren griechi-
schen Zeit das gewöhnliche war. — Die grundlosen Verdächtigungen Köhler s
hat schon Brunn S. 561 f. abgewiesen.
2. Taf. 8, 27 (nach Cades). Stein unbekannten Besitzers; Glaspaste in der
Stoschischen Sammlung. Cades 3E281. Vgl. Brunn S. $65^'.
Diomedes, wieder wie bei Dioskurides und Polykleitos, über den Altar
steigend mit dem Palladion. Rechts die Statue auf der Säule. Der Todte fehlt.
Der Altar ist bekränzt. Die Arbeit ist entschieden geringer als die entsprechende
des Dioskurides, auch als die des Polykleitos. Die Haltung des Diomedes ist auf-
rechter und weniger elastisch gespannt als dort. Brunn S. $6$ beurtheilt den Stein
indefs zu ungünstig. Von ^Weichlichkeit« und von unantikem Charakter vermag
ich nichts zu erkennen. Im Gegentheil trägt für mich die ganze Arbeit im Ganzen
und in allen Einzelheiten, so namentlich auch in dem von Brunn getadelten und
freilich auch wenig ausdrucksvollen Kopfe durchaus den Stempel zweifelloser
Ächtheit.
Im Abschnitte unten steht (vgl. beistehende vergröfsertc Zeichnung) TNAIOY
in völlig tadelloser Schrift mit kleinen Kugeln und dünnen
Hasten, in allem Wesentlichen der Inschrift des vorigen Steines W S <§) V
entsprechend.
3. Taf. 10, 12 (nach Cades). Schöne, den Hyacinth nachahmende Glas-
paste, wie ein Edelstein geschnitten^"; 1736 zuerst publiciert'", später in der
Sammlung Marlborough und in Story-Maskelyne's Catalog p. 103 No. 421 genau
beschrieben. Vgl. Brunn S. 363.
Die zwei mir vorliegenden Abdrücke bei Lippert und Cades sind beide
nicht gut, der erstere sogar schlecht, und beide was die Inschrift betrifft interpoliert.


und der Inschrift CNAIOE ausgestellt war: we-
gen der abweichenden Inschrift wahrscheinlich
eine moderne Copie des Originales, das indefs
auch wol irgendwo in England ist.
'D So Story-Maskelyne, der hieftir Autorität ist.
3Ö Story-Maskelyne's Behauptung, die Gemme sei
Besitz Clemens V. gewesen, geht offenbar auf
eine falsche Auflösung von CI. V. im Texte
 
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