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Deutsches Archäologisches Institut [Hrsg.]; Archäologisches Institut des Deutschen Reiches [Hrsg.]
Jahrbuch des Deutschen Archäologischen Instituts: JdI — 3.1888

DOI Artikel:
Furtwängler, Adolf: Studien über die Gemmen mit Künstlerinschriften, [3]
DOI Artikel:
Boehlau, Johannes: Böotische Vasen
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https://doi.org/10.11588/diglit.36646#0339

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Boehlau, Böotische Vasen. ß2ß

Köhler und Stephani ausgesprochenen Bedenken gegen die Ächtheit entspringen
nur ihrer Voreingenommenheit und sind für uns bedeutungslos.
Dagegen ist an der Strozzi'schen Paste Stosch T. $2, Brunn S. 577 nicht
nur die Inschrift JdAHMflNErtOI, natürlich schon wegen ihrer Schreibung und wegen
der schlechten Buchstaben, sondern auch das Bild modern. — Der Petersburger
Amethyst Brunn S. $77 (Abdr. Petersb. Samml. in Berlin 2/, 40) ist eine schlechte
moderne Copie des Cameo's des Dioskurides (vgl. oben S. 108).
(Schlufs folgt).
A. Furtwängler.

BÖOTISCHE VASEN.
In dem folgenden Aufsatze wird als neues Material zur Geschichte der
Anfänge der griechischen Kunst eine Gruppe von Gefäfsen des Übergangs-Stils
böotischen Fundortes veröffentlicht, deren Technik und Dekoration sich von denen
der bisher bekannten Vertreter dieser Stilrichtung bestimmt unterscheidet. Als Erzeug-
nisse einer so alten, selbständigen und mit Sicherheit zu lokalisierenden Keramik
sind diese inhaltlich wenig hervorragenden Thonwaaren nicht ohne Wert.
Im Sommer 1878 sah Furtwängler in Theben den ersten aus einem thebani-
schen Grabe stammenden Fund'. Die Eigenart der Stücke desselben liefs ihn schon
damals auf die Existenz eines lokal - böotischen geometrischen Stiles schliefsen
(Bronzefunde S. 8. A. 6). Der betreffende Fund wurde zerstreut, ihm entstammen
die Berliner Vasen ßOß—ßo6; später gefundene Exemplare kamen nach Athen und
Karlsruhe. Eine ansehnliche Menge von Gräbern wurde namentlich in den Jahren
1886—1888 geöffnet, ein grofser Teil der Fundstücke kam nach Athen in die
Sammlung der archäologischen Gesellschaft, ein anderer wurde in Deutschland im
Kunsthandel vom Berliner Museum erworben'", einiges auch vom Eouvre und dem
British Museum.

56, 57, 61, 63—66 unseres Verzeichnisses und
das Kästchen (s. S. 357). Wahrscheinlich auch
die Mitth. d. ath. Inst. IV S. 54 erwähnte Terra-
kottasphinx, über deren Technik nach Furtwäng-
ler's Notizen zu den von Milchhöfer dort ge-
machten Angaben hinzugefügt werden kann, dafs
sie mit braunschwarzem, teilweise rot gebranntem
Firnifs überzogen ist. — Einen grofsen Teil der
Vasen hat Furtwängler damals an Ort und Stelle

aufnehmen lassen — leider standen ihm nur
ungeschulte Zeichner zu Gebote —, seiner Freund-
lichkeit verdanke ich die Mitteilung der Zeich-
nungen. Für die Erlaubnifs der Veröffentlichung
der athenischen und der londoner Stücke habe
ich A. Kumanudis und C. Smith zu danken.
3) Die Vasen des Fundes tragen im Inventar die
Gesammtnummer3i43, die Bronzen (s. Anhang)
die 8064. Innerhalb derselben zählen die Stücke
von 1 an.
 
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