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Journal für die Baukunst: in zwanglosen Heften — 1.1829

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Einige Nachrichten von Büchern über die gemeinnützige Baukunst
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https://doi.org/10.11588/diglit.19234#0481

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30. Nachrichten von Büchern.

431

30.

Einige Nacbricliten von Büchern über die

gemeinnützige Baukunst.
— i , _

'er Herausgeber dieses Journals geht mit Widerstreben an einen Artikel, -welcher
au die Kritik streift- Es ist ihm fast unmöglich, sich von seiner Abneigung gegen
Alles was einer Eecension auch nur ähnlich sieht, los zu machen, der Überzeugung
Wegen, dafs eines Theils Niemand das Recht habe, sich selbst zum Richter über das
geistige Thun eines Andern aufzuwerfen, eben so wenig und noch weniger wie über
sein bürgerliches Thun, am wenigsten einen bestimmten Tadel auszusprechen, der nichts
Anderes als mehr oder weniger eine Verkürzung kostbaren fremden Eigenthums ist:
andern Theils, dafs die Kritik moralisch bei weitem mehr schade, als sie allenfalls in-
teliectuel nützen mag. Er hat sich über diese seine Ansicht schon bei einer ähnlichen
Gelegenheit, in dem mathematischen Journale welches er herausgiebt, ausgesprochen
(Band 2. S. 399.) und vermag nicht, dieselbe zu ändern.

Da es nun aber einmal allgemein Sitte ist, dafs Zeitschriften auch über die
Literatur ihres Gegenstandes sprechen müssen, welcher Sitte er dann auch in dein
gegenwärtigen Journale sich zu unterwerfen gezwungen war, so darf er freilich der
übernommenen Verpflichtung sich nicht entziehen. Er wird aber so viel möglich das
was dabei wirklichen Nutzen ohne Nachlheil haben kann, neinlich das Bekanntmachen
von nützlichen Dingen, davon abzusondern suchen und sich auf diesen Theil der Aufgabe
beschränken. Er wird möglichst blofse Nachrichten geben und die Kritik, besonders da
wo die Wahrheils-Pflicht nicht unbedingtes Lob gestattet, so viel möglich vermeiden.
Er wird nie einen bestimmten Tadel aussprechen, noch demselben den Zulrilt zu die-
sen Blättern erlauben, sondern das Nicht-Einverständnifs, wo es nicht verschwiegen
werden darf, immer nur als unmafsgebliche Meinung ätifsern. Jedoch möge auch nicht
etwa wiederum das Schweigen über Gegenstände, die sich eignen hier erwähnt zu
werden, als ein Nicht-Einverständnifs, oder als ein geringerer Grad der Schätzung des
Verdienstlichen betrachtet werden. Es wird und kann immer nur jedesmal von Dem-
jenigen gesprochen werden, was sich gerade darbietet.

Aus diesem Gcsichtspuncte wolle man die folgenden Nachrichten betrachten,
die in der Regel am Schlüsse der Bände werden fortgesetzt werden, ohne bei besonde-
ren Anläl'sen Fortsetzungen auch in den zwischen liegenden Heften auszuschUefsen.

Allen welche, für die gemeinnützige Baukunst und ihre Literatur sich interes-
sirend , die Güte haben wollen, dem Herausgeber bei dem gegenwärtigen, ihm indivi-
duell so beschwerlichen Artikel mit Beiträgen, tri dem ohen bezeichneten Sinne geschrie-
ben, zu Hülfe zu kommen, wird er sich ganz besonders verpflichtet fühlen, und er bit-
tet sie darum angelegentlichst.

Ii J. C. Gernrath Ab ha n dl u n g de r B au-Wi s s ens cha ft, 2 Bände
in 4to, mit 1 Band Kupfer in Querfolio, Brünn 1825, bei J. G. Gastl. Ister Band
586 Seiten, 2ler Band 584 Seilen, und 100 Blätter Kupfer.

In diesem Werke wird fast die gesammte gemeinnützige Baukunst, nemlich
Land- Wasser- und Chaussee-Bau abgehandelt. Der erste Band beschäftigt sich mit
der Land- und Chaussee-Baukunst, der zweite mit dem Wasserbau, dem Brücken-
und zum Theil dein Maschinen-Bau. Das Buch ist voll guten und practischen Unter-
richts und veiräih den erfahrnen und geüblen Baumeisler, wenn auch nicht überall das
Neuere und das, was anderwärts als das Bessere anerkannt wird, darin möchte ange-
troffen weiden. Verschiedene Artikel zeichnen sich besonders aus, z. B. im Landbau
die Lehre you den Gewölben, die auch bekanntlich im Östreichischen vorzüglich gut
 
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