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Oechelhäuser, Adolf von; Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 4,4): Die Kunstdenkmäler der Amtsbezirke Mosbach und Eberbach — Tübingen [u.a.], 1906

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https://doi.org/10.11588/diglit.3997#0042

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AMT MOSBACH. — HOCHHAUSEN. 33

HOCHHAUSEN

Schreibweisen: Hochusen ad a. 788; Hochhusen ad a. 911, 1228 etc.; Hoch-
hausen ad a. 1315, 1362 etc.

Litteratur: M. Huffschmid Hochhausen am Neckar und die h. Notburga, in
Oberrh. Ztschr. 1886, NF. I, 385 ff. Daselbst alle ältere Litteratur angegeben.

Ueber die Notburga-Sage und das Denkmal der Heiligen handeln besonders:
W. Glock Notburga, ein Bild aus Badens Sagenwelt, Karlsruhe 1883; M.S.Langlois
La vie et la legende de Madame Sainte Notburg, Paris 1868 und C. B. A. Fickler
in den Denkmälern der Kunst und Geschichte des Heimathlandes, herausg. vom Alterth.
Verein Baden I: Grabmal der Notburga zu Hochhausen (Karlsruhe 1854 und 1855).
Neuestes darüber sowie über die Betheiligung der Dichterin Auguste Pattberg an
der Verbreitung der Sage in dem betr. Aufsatze von Reinhold Steig im VI. Bande
(1896) der Neuen Heidelberger Jahrbücher (S. 76 ff.). Ueber den Hochaltar handelte
u. a. von Bayer in den Schriften des Bad. Alterth. Vereins I, 210 ff.

Geschichtliches: Urkundlich tritt uns Hochhausen zuerst im VIII. Jh. entgegen, Geschichtliches
gelegentlich einer Schenkung an das Kloster Lorsch. Später, gegen Ausgang des
X. Jhs., erscheint Kloster Weissenburg im Elsass im Besitz des Hofes (curtis) Hoch-
husen, der 985 (?) mit den übrigen Gütern der Abtei an Otto, Herzog in Rhein-
franken, fiel. Wahrscheinlich im XIII. Jh., sicher nachweisbar im XIV. Jh., kommen
Ritterund Edelknechte von Hochhausen vor, die sich bald Pfau von Hornberg,
bald Horneck von Hochhausen, bald bloss von Hochhausen, andere wieder
Horneck von Hornberg oder Horneck von Hornberg genannt (oder gesessen)
zu Hochhausen nennen. Wie diese Familie mit den Herren von Horneck auf
Horneck verwandt war und welche Beziehungen sie zu den Burgen Horneck und Horn-
berg hatte, lässt sich aus den bis jetzt veröffentlichten Urkunden mit Sicherheit nicht
beantworten. Huffschmid nimmt an, dass nachdem die Burg Horneck in Folge
Eintritts Konrads von Horneck in den Deutschen Orden zwischen 1254 und 1258 in
Besitz des Letzteren gelangte und die Burg Hornberg vom Bischof von Speier 1259
käuflich erworben worden war, die durch Verschenkung ihrer Stammgüter besitzlos
gewordenen Agnaten den Hornberg um 1263 als bischöflich speierisches Lehen erhalten
haben. Da aber 1283 bereits ein Pavo (Pfau) von Hornberg auftritt, so muss
der Mannesstamm der Hornecke bald darauf erloschen sein und das Burglehen durch
Heirath auf die Pfauen (von Rüppurr) gefallen sein. Wann diese Familie das Weissen-
burger Mannlehen Hochhausen erhielt, steht nicht fest, wahrscheinlich zu Anfang des
XIV. Jhs. Bis in die Mitte des XVIII. Jhs. blieben die Horneck von Hornberg, welche
seit 1394 den Namen Pfau nicht mehr führten, im Besitze von »Hochhausen, der Burg,
dem Dorfe, Leuten und Gütern, dem Kirchensitz mit dem Markte daselbst, Hagen und
Jagen sammt allen Zugehörden, nichts ausgenommen«. Wie ein grosser Theil der Ritter
des Kraichgaues, nahmen sie spätestens in den 1530 er Jahren das lutherische Bekenntniss
an. Seitdem die Abtei Weissenburg 1545 mit dem Bisthum Speier vereinigt worden war,
wurden und blieben die Bischöfe von Speier Lehensherrn von Hochhausen. Nach Ueber-
gang des Lehens an die jüngere (katholische) Linie der Herrn von Horneck i. J. 1743
wurde die Lehensberechtigung an Speier käuflich übergeben, worauf, um 1750, das
Lehen an Damian Hugo und Johann Ferdinand Joseph, Freiherr von

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