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Oechelhäuser, Adolf von; Kraus, Franz Xaver [Editor]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 4,4): Die Kunstdenkmäler der Amtsbezirke Mosbach und Eberbach — Tübingen [u.a.], 1906

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https://doi.org/10.11588/diglit.3997#0105

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AMT MOSBACH. — NECKARELZ.

89

von der bürgerlichen Niederlassung ist zu beiden Seiten der genannten Heerstrasse die
Begräbnissstätte zu vermuten, aber noch nicht gefunden.

Aus dem Erfand der Ausgrabungen ergeben sich für die Erbauungs- und
Benützungszeit der Kastellbauten folgende Resultate: Zuerst wurde zum Schutz des
Elzthales auf dem etwas erhöhten Terrain um die Wende vom I. zum IL Jh. n. Chr. viel-
leicht noch unter Domitian, wahrscheinlicher unter Trajan das Westkastell errichtet und
mit der Cohors III Aquitanorum equitata besetzt. Gleichzeitig mit ihm wurde vorne am
Palissadenzaun, vermuthlich am Durchgang der Strasse auf dem Platz des nachherigen
Ostkastells ein Gebäude errichtet "-•'".>. ra

An der Stelle desselben erbaute
man darauf unter Antoninus Pius,
vermuthlich im Anfang seiner p
Regierungszeit in den Jahren —§§"
145—146 gleichzeitig mit den
Steinthürmen der Linie, von denen
in der Nähe noch fünf vorhanden
sind, das kleinere Ostkastell fin-
den Numerus Brittonum Elantien-
sium. Wahrscheinlich (s. b. Schu-
macher) sind die Brittones eben
erst in dieser Zeit zu Numeri
formirt und zum Ausbau des Limes
nach Obergermanien kommandirt
worden; ihre einzelnen Abthei-
lungen empfingen nach ihren
Garnisonen Beinamen, meist nach den betr. Flussthälern. Man darf annehmen, dass zu
derselben Zeit, in der der Numerus nach Neckarburken kommt, die Cohorte nach Oster-
burken (s. dort) verlegt wurde. Der Numerus scheint bis ans Ende des IL Jhs. in
Neckarburken geblieben zu sein. (W.)

Die evang. Kirche, die an Stelle des alten, dem h. Burkhard geweihten Gottes-
hauses im Anfang des XVffl. Jhs. neu errichtet worden ist, erscheint als ein schmuckloser
einfacher Barockbau, dem i. J. 1811 ein neuer quadratischer Thurm zugefügt worden
ist. Eigenthümlich das Hauptportal, das mit seinen gothisirenden Formen mit der übrigen
barocken Formgebung in Widerspruch steht.

An dem Hause Nr. 39 der Hauptstrasse ein auffällig hübsches Sandsteinportal
in klassizistischem Stile, etwa v. J. 1800.

F'g- Sz- Römisches Badgebäude in Ncckarlmrken.

Kirche

NECKARELZ

Schreibweisen: Alantia ad a. 773; Alancer marca ad a. 788, 799, 846; Elinza
ca. 1150; Ellence 1300; Ellentze 1369; Eltz 1504; Necker Eltz ca. 1650.

Geschichtliches: Der aus der römischen Ansiedlung Alcinium (?) entstandene Geschichtliches
Ort ist i. J. 976 dem Lorscher Urkundenbuch zufolge mit der Abtei Mosbach dem
Domstift Worms verliehen worden. 1277 verkaufte Boppe von Düren Güter
 
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