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Oechelhäuser, Adolf von; Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 4,4): Die Kunstdenkmäler der Amtsbezirke Mosbach und Eberbach — Tübingen [u.a.], 1906

DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.3997#0106

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KREIS MOSBACH.

Komisches

»Templerhaus«

und Pfarrsitz —Würzburger Lehen — 1312 Gerhard von Thalheim (Dallau) gen.
Zollenstein Zehnte, die er vom Grafen Albert von Düren zu Lehen trug, an das
Stift Mosbach. 1377 unter Margaretha Schenkin von Erbach, Gemahlin Kon-
rads von Weinsberg gelangte der Ort durch Kauf an Ruprecht von der Pfalz. Im
Jahre 1395 trug Hans von Hirschhorn seinen Antheil an der Burg der Pfalz zu
Lehen auf und gab 1422 ein Drittel an derselben an Herzog Otto zu Mosbach. Mit der
Mosbacher Erbschaft kam Neckarelz i. J. 1499 ganz an Kurpfalz (Kellerei Neckarelz) und

ist bis 1803 unter
dessen Oberhoheit
geblieben, um dann
bis 1806 leiningisch
zu werden. (Br.)
Römisches:
Früher in der Tem-
pelherrenkirche zu
Neckarelz, wo er,
oben ausgehöhlt,
einen kupfernen
Kessel zur Aufbe-
wahrung des Weih-
wassers trug, 1873
in die Sammlung
des Mannheimer
Alterthumsvereins
verbracht, ein cylin-
drischer römischer
Wochengöttcraltar
aus Sandstein. Die
ganzen, noch wohl
erhaltenen Relief-
bilder geben in der Reihenfolge von links nach rechts Saturn, Sol, Luna, Mars, Mercur,
Juppiter, Venus (s. Haug Die Wochengöttersteine, Westdeutsche Zeitschrift f. Gesch.
u. Kunst LX. 1890, pag. 29). (W.)

Zwischen Neckarelz und Neckarzimmern gegenüber dem Auberg liegt eine aus-
gedehntere römische Niederlassung (villa rustica), von welcher Prof. Schumacher
1893 ein Gebäude mit Heizungseinrichtungen aufgedeckt hat. Besonders der Keller
war wohl erhalten und lieferte viele Scherben von Thongefässen. flV.J

An der Nordseite des Ortes, am Elzbach, unweit von dessen Mündung in den
Neckar, erhebt sich ein eigenthümliches hohes Gebäude, dem die Volkstradition den
Namen des Templerhauses beigelegt hat. Hoch aufragend, von steilem Satteldach bedeckt,
macht es mit dem polygonalen Chorschluss, den gothischen Masswerkfenstern des Haupt-
geschosses und dem kleinen Glockenthurm an der Südwestecke im Allgemeinen einen
kirchlichen Eindruck, während anderseits das Vorhandensein eines Keller-Unter- und
Obergeschosses, überhaupt der thurmartige Aufbau des Bauwerks und die Umschliessung
mit Mauer und Wassergraben dem Ganzen einen wehrhaften Charakter geben. Vor

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Fig. jj. » Temfkrhausi zu Neckarelz.
 
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