AMT MOSBACH.
NECKARZIMMERN.
117
NECKARZIMMERN
Schreibweisen: Cimbren in pago Neckargowe ad a. 788; Cimberen 1225;
Zymmern 1313; Ziemern 1420; Zimmern 1477-
Geschichtliches: Das im Lorscher Urkundenbuch erwähnte Cimbren gehörte Geschichtliches
im Mittelalter zur Burg Hornberg und kam mit dieser 1612 in Besitz der Herren
von Gemmingen (s. unten Burg Hornberg). Auch Mainz besass hier Zehntrechte, die
es an die Grafen von Dürn verliehen hatte und von diesem an den Grafen Eberhard
von Thalheim, genannt Zollenstein, 1312 aber an das Julianenstift Mosbach über-
tragen wurden. 1524 kam es zum Streit zwischen dem evangelischen Pfarrer und den
Barfussermönchen aus Heilbronn, die die katholische Religion wieder einfuhren wollten.
Im 30jährigen Kriege litt der Ort viel, besonders 1635, da Hunger, Krieg und Pest
zusammen kamen. 1696 von den Franzosen geplündert. Bis 1806 im Besitz der Familie
von Gemmingen-Hornberg (Ritterkanton Kraichgau) geblieben. (B.j
Prähistorisches: In der Sammlung im dortigen Schloss befindet sich ein Grab- Prähistorisches
f u n d aus der Früh-La Tene-Periode, ca. IV. Jh. v. Chr.: Arm- und Fussringe, 2 Fibeln,
Kettchen, aus den Weinbergen unterhalb des Hombergs.
Römisches: In den »Steinbuckeläckern«, an der »Mäuerleshecke« unter- Romisches
suchte Prof. Schumacher 1893/94 die Trümmer eines römischen Meierhofs.
Die Villa zeigte noch einen wohl erhaltenen Keller, einen Baderaum und Hypokausten-
heizungs - Einrichtungen. Die Formen der gefundenen Thongefässe weisen auf den
Anfang des IL Jhs. n. Chr. Das Nähere s. Schumacher in d. Westdeutschen Zeitschrift
für Gesch. u. Kunst XV, 1896, p. 9 ff. (W.)
Die evang. Pfarrkirche, ein kleiner anspruchsloser Barockbau aus der Mitte des Kirche
XVIII. Jhs., ist neuerdings einer Restauration unterzogen worden, bei der die hübschen
barocken Stuccaturen an der Voute der Holzdecke glücklicherweise erhalten geblieben
sind, ebenso die Schnitzereien an der Orgel. Der Thurm, dessen Untergeschoss den
Chor der Kirche bildet, scheint noch von der älteren Kirche zu stammen, ebenso wie
die anstossende Sakristei, deren spätgothisches Kreuzgewölbe erhalten geblieben ist,
während der Chor eine flache Holzdecke bekommen hat. Der Putz aussen am Mauer-
werk lässt keine sichere Bestimmung zu. Der oberste Thurm-Aufsatz zweifellos neuern
Datums.
Von Kunstgegenständen ist nur ein kleiner, sehr schöner Crucifixus (0,60 m hoch) Crucifixus
aus Birnbaumholz zu bemerken, den Pfarrer Krieger unter Gerumpel entdeckt und auf
dem Hochaltar zur Aufstellung gebracht hat. Besonders schön der ausdrucksvolle Kopf
des Heilandes, dagegen der Körper in seiner Haltung und Modellirung etwas manirirt.
Wohl frühe Barock-Arbeit aus dem Ende des XVII. Jhs. Das Kreuz ist modern.
Von den Glocken trägt die eine die Umschrift:
O GOTT DEIN WORT BLEIBET EWIGLICH • MEISTER HANS EIGGEL
ZV HEIDELBERG MICH GOS ANNO 1559.
Die andere ist neu.
Glocken
NECKARZIMMERN.
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NECKARZIMMERN
Schreibweisen: Cimbren in pago Neckargowe ad a. 788; Cimberen 1225;
Zymmern 1313; Ziemern 1420; Zimmern 1477-
Geschichtliches: Das im Lorscher Urkundenbuch erwähnte Cimbren gehörte Geschichtliches
im Mittelalter zur Burg Hornberg und kam mit dieser 1612 in Besitz der Herren
von Gemmingen (s. unten Burg Hornberg). Auch Mainz besass hier Zehntrechte, die
es an die Grafen von Dürn verliehen hatte und von diesem an den Grafen Eberhard
von Thalheim, genannt Zollenstein, 1312 aber an das Julianenstift Mosbach über-
tragen wurden. 1524 kam es zum Streit zwischen dem evangelischen Pfarrer und den
Barfussermönchen aus Heilbronn, die die katholische Religion wieder einfuhren wollten.
Im 30jährigen Kriege litt der Ort viel, besonders 1635, da Hunger, Krieg und Pest
zusammen kamen. 1696 von den Franzosen geplündert. Bis 1806 im Besitz der Familie
von Gemmingen-Hornberg (Ritterkanton Kraichgau) geblieben. (B.j
Prähistorisches: In der Sammlung im dortigen Schloss befindet sich ein Grab- Prähistorisches
f u n d aus der Früh-La Tene-Periode, ca. IV. Jh. v. Chr.: Arm- und Fussringe, 2 Fibeln,
Kettchen, aus den Weinbergen unterhalb des Hombergs.
Römisches: In den »Steinbuckeläckern«, an der »Mäuerleshecke« unter- Romisches
suchte Prof. Schumacher 1893/94 die Trümmer eines römischen Meierhofs.
Die Villa zeigte noch einen wohl erhaltenen Keller, einen Baderaum und Hypokausten-
heizungs - Einrichtungen. Die Formen der gefundenen Thongefässe weisen auf den
Anfang des IL Jhs. n. Chr. Das Nähere s. Schumacher in d. Westdeutschen Zeitschrift
für Gesch. u. Kunst XV, 1896, p. 9 ff. (W.)
Die evang. Pfarrkirche, ein kleiner anspruchsloser Barockbau aus der Mitte des Kirche
XVIII. Jhs., ist neuerdings einer Restauration unterzogen worden, bei der die hübschen
barocken Stuccaturen an der Voute der Holzdecke glücklicherweise erhalten geblieben
sind, ebenso die Schnitzereien an der Orgel. Der Thurm, dessen Untergeschoss den
Chor der Kirche bildet, scheint noch von der älteren Kirche zu stammen, ebenso wie
die anstossende Sakristei, deren spätgothisches Kreuzgewölbe erhalten geblieben ist,
während der Chor eine flache Holzdecke bekommen hat. Der Putz aussen am Mauer-
werk lässt keine sichere Bestimmung zu. Der oberste Thurm-Aufsatz zweifellos neuern
Datums.
Von Kunstgegenständen ist nur ein kleiner, sehr schöner Crucifixus (0,60 m hoch) Crucifixus
aus Birnbaumholz zu bemerken, den Pfarrer Krieger unter Gerumpel entdeckt und auf
dem Hochaltar zur Aufstellung gebracht hat. Besonders schön der ausdrucksvolle Kopf
des Heilandes, dagegen der Körper in seiner Haltung und Modellirung etwas manirirt.
Wohl frühe Barock-Arbeit aus dem Ende des XVII. Jhs. Das Kreuz ist modern.
Von den Glocken trägt die eine die Umschrift:
O GOTT DEIN WORT BLEIBET EWIGLICH • MEISTER HANS EIGGEL
ZV HEIDELBERG MICH GOS ANNO 1559.
Die andere ist neu.
Glocken