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Oechelhäuser, Adolf von; Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 4,4): Die Kunstdenkmäler der Amtsbezirke Mosbach und Eberbach — Tübingen [u.a.], 1906

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https://doi.org/10.11588/diglit.3997#0070

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AMT MOSBACH.

MOSBACH.

59

B. Langhaus.

Das drei schiffige, dem evangelischen Kultus überwiesene Langhaus hat in Folge
der letzten Restaurirung viel von seinem ursprünglichen Charakter verloren und würde
schwer zu datiren sein, wenn nicht an der Kanzel die Jahreszahl 1468 stünde und die
Kunstformen des Lettners sowie das Masswerk der Fenster auf dieselbe Zeit hinwiesen.
Ersterer ist offenbar gleichzeitig mit dem ganzen westlichen Erweiterungsbau entstanden.

F'g- SS- Fensterreihe an der Sudseite der Stadikirche zu Mosbach.

An Stelle der jetzigen Gewölbe war das Mittelschiff, wie die Seitenschiffe auch jetzt noch,
mit flacher Decke geschlossen. Dicht darunter lief ein Kranz von auffällig kleinen Drei-
pass-Fenstern entlang, von denen die äussersten bei Anbringung der jetzigen Wölbung
zugemauert worden sind. Die Wandfläche über den Arkaden ist völlig ungegliedert,
ebenso wie die 0,95 m im Durchmesser starken Rundpfeiler, welche die 5 spitzbogigen
Arkaden tragen. Letztere zeigen ein einfaches tiefes Hohlkehlen-Profil. Als Hauptlicht-
quelle für das Mittelschiff dient jetzt das grosse viergetheilte Masswerkfenster in der West-
front, während die Seitenschiffe durch hohe zweitheilige Masswerkfenster reichliches Licht
erhalten. Die im Innern nicht minder als im Aeussern auffällige Verengung des südlichen
Seitenschiffs nach Westen zu, soll damit zusammenhängen, dass hier ein älteres Haus
(nach Wirth, das herrschaftliche Kelter- und Speicherhaus) stand, das bis an die Kirchen-
 
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