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Oechelhäuser, Adolf von; Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 4,4): Die Kunstdenkmäler der Amtsbezirke Mosbach und Eberbach — Tübingen [u.a.], 1906

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https://doi.org/10.11588/diglit.3997#0149

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KREIS MOSBACH.

einer Zugbrücke. Das Obergeschoss, mit dünnen Wänden, enthält zahlreiche Schlüssel-
scharten in kleinen Schartennischen, die die Umgebung, wie die Mauerfluchten beherrschen.
Das Ostthor, jetzt theilweise verschüttet, weist Rundbogen mit Bossenquadern
im Charakter der Renaissance auf und enthält einen Wehrgang mit profilirter Brustwehr.

O&TU-CHER.

ÄCHlüSSSTEIN

Fig. 84. Aus der Kapelle zu Hornberg.

Das Thorhaus der Westfront im unteren Burghofe, ohne architektonische
Bedeutung, hat eine rundbogige Pforte mit Karniesprofil. Ueber ihr eine — jetzt leere
— Nische, in der einst das Wappen der Berlichingen angebracht war. Der letzte Besitzer
der Burg aus diesem Geschlecht soll es beim Verkauf des Hornberg i J. 1594 mit nach
Sennfeld genommen haben (Krieger). Ueber der Nische sitzt ein eigenartiger Stein-
kasten: eine Art Ausguss (s. Fig. 77), der wohl
zu friedlichen Zeiten als Sprachöffhung ge-
dient hat. Das Wappen daneben zeigt einen
gothischen Schild, längs getheilt, im rechten
Feld ein Kreuz (Speier), links einen Raben,
also das Wappen Bischof Rabans (1396 bis
1439) 0(ier Reinhards (1438 bis 1456), von
Helmstädt. Das Thorbaus war früher durch
doppelte hölzerne Thorflügel geschlossen; der
äussere noch erhalten, zweiflügelig, mit Schlupf-
thür. Die innere (Nord-) Seite des Gebäudes
bildet eine mit Schiessscharten versehene
Mauer. Am rechten Sockelstein ist in späterer Zeit das Gemmingen'sche Wappen roh
eingehauen worden.

Wohnbauten der Hauptburg.

Ueber die gegenseitige Lage dieser Bauten orientirt der Grundriss (Fig. 82), der
von Palas und Kapelle das Erdgeschoss, das Thurmerdgeschoss, sowie die Erdgeschosse
der anstossenden Wohnbauten zeigt. Das obere Plateau umfasst (s. Fig. 77) in der wohl
ältesten Umfassungsmauer (1-2-3-4) den ^est ^er nördlichen Schildmauer nebst
daraufstehendem Berchfrit (P)\ dahinter die Kapelle (Q)\ östlich anschliessend

Fig. 8S • ^r°n Burg Hornberg.
 
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