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Oechelhäuser, Adolf von; Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 4,4): Die Kunstdenkmäler der Amtsbezirke Mosbach und Eberbach — Tübingen [u.a.], 1906

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https://doi.org/10.11588/diglit.3997#0091

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AMT MOSBACH.

MOSBACH.

77

f

vorderen Theile der Hauptstrasse (nach der Bahn zu) im Hofe des dem Schreiner
Königs gehörigen Hauses befindet sich am Hinterhause ein grosses spitzbogiges Thor
von spätgothischer Formgebung, das den Eingang zu einem herrschaftlichen Anwesen
gebildet haben wird. Weiter in der Ecke am anstossenden Hause des H. Bleß ein
Treppenthurm mit einer schön gewundenen fliegenden Spindel. An einem der schräg
geführten Fenster die Jahreszahl MDCXIV.

Auf der Rückseite dieses Hofes ein Giebelhaus mit der Jahreszahl MDCXVI
an dem weiten schönen Thorbogen. Die Reste eines anderen Stein-Portals von
spätgothischen Formen, unbekannter Herkunft, liegen am Boden neben dem Treppen-
thurm. Der Schlussstein (s. Fig. 46) zeigt einen Wappenschild (Rose auf Dreiberg)

und die Jahreszahl I5Z$ mit Steinmetzzeichen J\ . Ob von dem ehemaligen Rosen-

berg'schen Hof (Wirth S. 66) neben der Stiftskirche (s. oben S. 74) stammend?

In der Stadt verstreut noch zahlreiche ältere
Häuser ohne Kunstwerth und z. Th. arg in Verfall.
Darunter eines der ältesten auf dem Wege vom
Markte zum Schloss mit der Jahreszahl 1551 und
einem Spruchband mit der Aufschrift: VERBVM •
ÖDI • MANETE • IN • ETERNV. Links, und
rechts je ein Wappenschild mit herausgehauener
Figur.

Hinter dem Rathhause, an einem Hause des
XVII. Jhs. ist ein Kon so Istein eingemauert mit
dem Bilde eines Löwen, der ein Menschenhaupt in den Tatzen hält und mit einer
Menschen - Fratze darunter, ganz in der Art, wie die Konsolsteine am Sauer'schen
Hause in Tauberbischofsheim (s. Abth. II S. 204 dieses Bandes). Zum Sockel dieses
Hauses scheinen Steine mit gothischem Profil von der abgebrochenen Cäcilien-Kirche
wieder verwendet zu sein.

Westlich vor der Stadt führt die Schlackenbrücke mit steigender Fahrbahn auf
zwei Rundbogen, die sich auf einen Mittelpfeiler stützen, über die Elz. Das gegen den
Strom gerichtete, scharf abgeschrägte obere Pfeilerhaupt ist unverziert, das untere, drei-
seitig, enthält an der steinernen Brüstung die Jahreszahl 1589 mit den Initialen H S
und V S, die ein Wappenschild (Figur: gekreuzte Klauen) einschliessen; weiter unten
an jeder der drei Seiten ebenso je ein Wappenschild mit den Initialen: HS V S —
L P und P F. Auf dem ersten Wappenschilde sind, wie oben, zwei gekreuzte Klauen,
auf dem dritten ist ein Hackmesser zu erkennen, während die Figur des mittleren
Wappenschildes unkenntlich geworden ist.

Schlussstein
einer Thür von einem Hmtse in Mosbach.

Brücke
 
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