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AMT BRETTEN — BRETTEN 9

kleinen Änderungen in der Staffage und an den seitlichen Rändern etwas verkürzt. Ansichten
Nur oben links die Legende zugefügt: »Bretten eine churpf. Stadt und Amt an dem
Würtenbergische Gränzen gelegen. Die Franzosen haben diese Stadt im letzten Reichs-
Krieg fast gänzlich zu einem Steinhaufen gemacht, nachdeme sie aber im badischen
Frieden solche abgetretten, so scheinet auch der Ort sich wider zu erheben.«
— Über den Augsburger Kupferstecher G. Bodenehr d. Ä., geb. 1664, gest. 1758, vgl.
Nagler, Künstlerlex. I, 554.

4. Stich nach Merian. Verkleinert und verschlechtert. Die Naturstaffage ver-
ändert. Höhe (Bildrand) 10 cm, Breite 16,5 cm. Legende: »Bretten«. Leerer Wappen-
schild oben links. Letztes Drittel des 17. Jhs. Melanchthonhaus und Wörnermuseum.

5. Stich von Georg Chr(istof) Kilian, »Brettheim in der Underen Pfaltz«, Nach-
stich nach Bodenehr samt der geschichtlichen Legende. Melanchthonhaus. —
Über den Augsburger Stecher, geb. 1709, gest. 1781, der auch in Österreich und
Ungarn tätig war und viele Bildnisse stach, vgl. Nagler, Künstlerlex. VII, 16. Allgem.
Künstlerlex. von Müller-Singer s II, 336.

6. Getuschte Federzeichnung von Theodor Gottfr. Thum, im Thesaurus Pala-
tinus des Münchener Nat.-Museums (I fol. 22). Um 1750 nach Merian gezeichnet; für
die Denkmälerstatistik deshalb unbrauchbar. So hat die Stadtkirche noch den Me-

. rianschen Helm statt des damaligen Zwiebeldaches.

7. »Bretten von der Abendseite«, gezeichnet von G. Schick 1825. Steindruck,
im Melanchthonhaus.

8. Lithographie von Aug. Braun, nach Zeichnung von Georg Schick. Im Hinter-
grunde die Kirche in der alten Ansicht (welsche Haube), das Steinhaus, das Gottes-
ackertor etc. Melanchthonhaus und Wörnermuseum.

9. Aquarellbild von Bretten. Übung der Miliz. Ansicht der Stadt, des Gottes-
ackertors im Vordergrund etc., ca. 1830. Wörnermuseum.

1 o. Lehrbrief mit lithogr. Ansicht Brettens von G. Dörrwächter. Bretten um
1840. Hier noch die Kapuzinerkirche, das Gottesackertor etc. Wörnermuseum.

Pläne. 1. Gemarkungsplan von 1606. Unter Sprantal eingeordnet. In Wasser- Plane
färben derb gemalt. Topographisch wichtig. Karlsr. GLA. Plansamml. S 77 b.

2. Stadtplan von 1740. »Plan über der churpfältzischen Oberambtsstatt Bretten
gantzen Marckung, aufgenommen Ao 1740«. In Tusche und Wasserfarben. Darin
ein kleiner Stadtplan mit Angabe der Mauern, Türme, Zwinger, Tore, Gräben und
Kreuzen vor den Stadteingängen. Karlsr. GLA. Plansamml. B 109a.

Geschichte. Bretaheim 826, Bredeheim 1122, Bretdeheim 1241, Brethehein Geschichte
1254, Breitheim 1266, Bretthain 1432, Bretheim 1540. — Ehemalige Oberamtsstadt
der Kurpfalz, durch ihre Lage »ein Eingang und Schlüssel« aus Schwaben zum
Rheintal, an »herrlichen Landstraßen, da die Wahren von Venedig, Augspurg und
Ulm dardurch auf Franckfurt wie auch die Posten aus Spanien, Teutsch- und Welsch-
landen gehen« (Abr. Saurius, 176). Der Ort, als zum Enzgau gehörig, im Lorscher
Kodex als Breteheim schon 766 erwähnt. Bereits 771 zum Kraichgau gerechnet,
wird Bretten 1109 zum erstenmal als Vorort der gleichnamigen Grafschaft genannt.
Historischen Nachrichten zufolge, die nur auf Johann Agricola als Beweisstelle
zurückgehen, ließ Heinrich V. 1119 daselbst eine Kirche erbauen, Konrad III. 1140
den Ort, der urkundlich erst 1322 als Oppidum erwähnt wird, mit einer Mauer umgeben.
 
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