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I 64 AMT BRETTEN — ZAISENHAUSEN

Ortskirche Philipp Daniel Ludwig, Friedrich Karl. Er starb als »Herr des Schloßes und adeligen
Guths zu Oberwößingen« am 22. Juli 1728. Der Grabstein mit langer Inschrift zu
Lebzeiten seiner Gemahlin errichtet; ihr Todesdatum nicht eingetragen. Keuper.
H. 2,75 m, Br. 1,12 m.

Im Glockenhaus an der linken Wand: 2. Verstümmeltes Renaissancegrabmal; die
Bekrönung fehlt. Nur das Hauptwappen in Kartuschenrahmen vorhanden: Sitzender
Schwan mit Ring im Schnabel. Helmzier: Schildbild. In einer Flachnische zwischen
wappengeschmückten Pilastern ein geharnischter Ritter mit Visierhelm und Löwe zu
Füßen. Ausdruckslos, schematisch; der Kommandostab abgeschlagen. Am Sockel:
Sapientia IV, 7. Auf den Pilastern die Wappen, links: Wildung, Schnabel, Rehn, Dom-
feld, Gaugreben, Woltmerckhausen, Wappen ausgelassen, Meysenbuog; rechts: Nippen-
burg, Adeltzheim, Reyschach, Rechberg, Heimerdingen, Stetten, Spett, Lindersheim.
(Die Namen nach der Schreibweise auf dem Grabmal hier wiedergegeben.) Zeit um
1600. — Gegenüber 3. das Grabmal Hans von Stein. Der Ritter in vollständiger Rüstung
und seine Gemahlin in Zeitkostüm knien seitlich eines Cruzifixus. Dieser wie die
Figuren sehr derb. Im Aufsatz oben mit der Zahl 1575 links: Wappen von Stein und
Inschrift: Anno domini m d\\\\ uf //// den //// zwischen //// und //// uhrn jjjj verschied inn got
seliglich der edel und vest Hans von Stain vom Reichenstain. Daneben Wappen der Frau
und Inschrift: Anno domini mdlxxv den xxv tag februarii zwischen in und nu uren
vormittag verschied inn got seliglich die edel und tugentsam frauw Margreta vom Stain
vom Reichenstain geborne von Westerstet. — Der beide eheleid seien got genedig und barm-
hertzig sein wolle. Amen. Zwei weitere Wappen auf dem Sockel. Sandstein. H. 2,92 m,
Br. 1,85 m.

Wichtiger Grabstein eines Remchingen aus dem 14. Jh., vor einigen
Jahren von einer Straßendole ausgegraben, im Rathaus aufbewahrt; neuerdings ver-
schwunden.
Rathaus Rathaus. Zweistöckiger verputzter, teilweiser Fachwerkbau, mit Dach-

reiterchen, laut langatmiger Bauinschrift von 1746.
Häuser Wirtshaus »Zum Schwan«. Ein stattliches, regelmäßiges Riegelhaus mit

Torvorbau. 18. Jh. Lange Fensterflucht nach der Straße zu. Am Torbogen 1606.

Haus Nr. 8. Erdgeschoß von 1610 laut Inschrift am Kellerbogen; Oberstock
in Fachwerk. 18. Jh.

Haus Nr. 16. Zweistöckiger hoher Fachwerkbau, breite Fenster mit profi-
lierten Vorkragungen. An der Giebelschwelle: ANNO ■ 17 ■ HKM ■ GOT- ALEIN-
DIE • EHR ■ ij. Freitreppe über kräftigem Unterbau mit Holzverdachung.

ZAISENHAUSEN

Quellen und Karlsr. GLA. Hdschr. A Nr. 706. — Kirchenchronik im Pfarrarchiv Zaisen-

Literatur

hausen. — Mitteil. d. bad. histor. Kommiss. Nr. 9 (1888), 107, Nr. 25 (1903), 63.

Feigenbutz, Kurzer Abriß der Geschichte des Marktfleckens Zaisenhausen,
Bruchsal 1889. — Feigenbutz, Kraichgau 257 bis 262. — Widder, Beschreib, d.
Churpfalz II, 222 ff. — J. M. Brigelius, Kurtze Beschreibung dess neuentdeckten
Gesund- und Heilbrunnen bey Zaisenhausen, Stuttgart 1715. — V. Riedlin, Aquae
 
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