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132

AMT BRETTEN — RIN KLINGEN

Andreas-
kirehe
Langhaus

Einrichtung

Pfar

Ortskelter

Farben noch sehr frisch und von Restaurationen unberührt. Im Mittelbild: Das
Abendmahl unter einer gemalten Architektur mit fast lebensgroßen, manierierten
Gestalten; in den westlichen Feldern das Opfer Isaaks und die Verklärung, in den
östlichen der Traum Jakobs (Fig. 67) und der gute Hirte. Am unteren Rand der
Abendmahlsdarstellung die Inschrift: J. Jacob Brandtmeyer finszit anno 1778. (Über
den Bruchsaler Maler vgl. Fr. Hirsch, Das Bruchsaler Schloß p. 20.)

Von einem andern Maler, vielleicht von J. J. Geitlinger, stammen die Malereien
in Leimfarben auf den Brüstungen der Emporen, je immer zwei zusammengehörige,
eingelassene Holztafeln (0,70 : 0,65 m), auf denen alt- und neutestamentliche Szenen,
Moses, David und die Apostel dargestellt mit besonderer Betonung des land-
schaftlichen Hintergrundes, wie in der Kreuzkirche zu Bretten. Leider sind die Bild-
tafeln 1883 mit dicker Ölfarbe zugeschmiert worden, wie die Inschrift des Salvator
mundi vor der Orgel besonders besagt: Ursprünglich gemalt im Jahre 1775. Neugemalt
im Jahre i88j von Max Feyl von Bruchsal. Der gleiche restaurierende Maler über-
strich auch die in den Korpus der Kanzel eingelassenen Bilder von Christus und
den vier Evangelisten. Bei der Emporenvergrößerung um 1890 fielen zwei Bildtafeln
weg, die Einnahme Jerichos und Kain und Abel. Sie hängen . heute an der Wand
über dem Triumphbogen. Letzteres Gemälde nicht übermalt.

Die ganze Inneneinrichtung, wie Kanzel samt Siegesfahne haltendem Christus
auf dem Schalldeckel, Taufstein, Stühle und Emporen, aus dem Jahre 1776. Einfach.

Kruzifix auf dem Altar (Korpus 0,98 m), eine tüchtige Barockarbeit, durch
modernen Ölanstrich entstellt.

Grabstein hinter dem Altar, durch den jüngsten Plattenbelag verdeckt.

Glocken. 1. Von 1723, Gießer Joh. Dan. Rohr-Heilbronn, und 2. von 1771
von Phil. Fr. Brechtel-Speier. Beide mit bemerkenswerten Inschriften. Dritte von
1804. Sämtliche jetzt umgegossen.

Pfarrhaus. Ein einfacher Massivbau des 18. Jhs. Über dem Portal ein schönes
Rocaillewappen, der Mittelschild ausgehauen und mit frommem Spruch ausgefüllt.

Wallfahrtskapelle St. Blasius. Sie stand südwestlich einen halben Kilo-
meter vom Dorf nach Münzesheim zu im Frauenwald.

Ehem. Burg. Der Sitz der Herren von Oberacker auf dem »Burgberg«
westlich ca. 300 m vom Dorf, wohin der »Burgweg« führt. In der Gewann »Hinter
der Burg« fand man Steinplatten.

Ortskelter. Wurde 1825 vom Staat an die Gemeinde verkauft. Ein einziger
viereckiger Raum mit trefflich konstruiertem Hängedach. Hier ein riesiger Kelter-
baum mit Spindel; außer Kürnbach wohl die größte der Gegend.

Haus Nr. 71. Das älteste Fachwerkhaus im Ort mit ursprünglichen Fenster-
rahmen aus dem 17. Jh. Verunstaltet. — Sonst meist Putzbauten, unansehnlich.

RINKLINGEN

Mitteil. d. bad. histor. Kommiss. Nr. 25 (1903), 70f.

Widder, Beschreib, d. Churpfalz II, 217 f. — Feigenbutz, Kraichgau 203.
Geschichte Geschichte. Rincheling 773; Richinlinga 832; Rincgelingen 1314; Ringe-

lingen 1327. — Der Ort schon 769 genannt in pago Salzgowe in Richilincheim juxta
 
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