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AMT BRETTEN — OBERACKER

weit ausladend, ruht auf kräftigen Bügen. Die ursprünglichen breiten Fenster ver-
ändert. Das 1770 von Tobias Bischoff erbaute Haus wegen seiner mannigfachen
Eigenart sehr .erhaltenswert.

OBERACKER

Geschichte

Andreas-
kirche

Turm und
Chor

Mitteil. d. bad. histor. Kommiss. Nr. 25 (1903), 63. — Chronik von Pfarrer
Nickles im Pfarrarchiv daselbst.

Feigenbutz, Kraichgau 104 f.

Geschichte. Oberagger um 1250. Hatte eigenen Adel bis Ende des 14. Jhs.
Lehensherren scheinen sowohl die Grafen von Katzenellenbogen wie die von Eber-
stein gewesen zu sein. Gerhard von
Ubstadt trat seinen Anteil an dem Ort
an Otto von Bruchsal ab, der 1288
das Dorf samt den vogteilichen Rech-
ten anHerrenalb verkaufte. Es unter-
stand später dem Stabsamt Derdin-
gen, dem Klosterhof der Gegend.
Infolge der Reformation kam Ober-
acker, soweit Herrenalbscher Besitz,
an Württemberg. Seit 1806 badisch.
Ev. Pfarrkirche St. An-
dreas. Seit 1424 eine eigene Pfarrei.
Wohl noch aus dem 14. Jh. stammt
der Turm, in dem sich früher der
Chor befand. Das jetzige Langhaus
wurde 1775/76 erbaut (Fig. 66).

Turm und Chor. Über dem
Chor im Osten, der im Innern
4,10 : 4,20 m mißt (Wandstärke
1,20 m) und mit einem gratigen,
kappenartigen Kreuzgewölbe einge-
deckt ist, erhebt sich der vierge-
schossige Turm, zu dessen Oberstock
wie zur Empore von der Südseite
außen eine überdachte Steintreppe
hinaufführt. Über dem dritten Geschoß ein Gurtgesims aus Kehle und Platte, im Kirchen-
dach abgeschlagen (der Dachfirst des älteren Langhauses also niedriger), darüber die
Glockenstube aus Fachwerk. Anfang des 18. Jhs. Außen wie solides Mauerwerk ver-
putzt. Der Helm mit einem Turmerker an der Ostseite. Das'^Ostfenster im Erdgeschoß
zeigt am Gewände und an der Sohlbank ein Kehlprofil; das Südfenster daselbst, ebenso
durch Mittelpfosten geteilt und nur teilweise gekehlt, ist in der zweiten Hälfte des
15. Jhs. verbreitert worden. Die Öffnungen der oberen Geschosse schmal und klein.
Ein früherer Zugang vom Turmoberstock zum älteren Langhaus heute vermauert. In
der nördlichen Chorwand die ehemalige Sakristeitür, spitzbogig, innen abgefast. Das

Fig. 66. Andreaskirche

Oberacker.
 
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