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AMT BRETTEN — OBERACKER

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3o Cm höher gelegt, Turm und Chor

Niveau des Chores, der heute als Sakristei dient, wohl 1775 um
so daß der alte Triumphbogen heute sehr niedrig erscheint.

Wandmalereien. Sie wurden i. J. 1909 im Chor freigelegt und
Gebr. Metzger in sparsamer Zurückhaltung wiederhergerichtet. Obwohl ziemlich
stark verblaßt, sind die Fresken leidlich gut erhalten und erkennbar und bieten ein
gutes Beispiel für vollständige Raumausschmückung von harmonischem Eindruck.
Im runden Mittelfeld des Kreuzgewölbes das Agnus Dei, in den Kappen: Östlich die
Dreieinigkeit, Gott-Vater auf dem Throne, den Gekreuzigten vor sich haltend, links
oben die Taube, seitlich unten am Thron zwei im Motiv zart aufgefaßte musizierende,
schlanke Engel in langen Ge-
wändern, gut komponiert; west-
lich die Krönung Maria, südlich
Lukas und Johannes, nördlich Mat-
thäus und Markus, alle mit ihren
Symbolen. Sämtliche Malereien
auf blauem Grund, von Wolken-
rand eingefaßt.

Auf der Nordwand vier
Apostelfiguren, 1,90 m hoch,'mit
Büchern und ehedem beschrie-
benen Rollen, auf grünem, rotem
und teilweise sternbesätem blauen
Grund, in grüner und roter Um-
rahmung; erkennbar Judas Thad-
däus und Jacobus der Ältere. In
den Fensterleibungen des Chor-
hauptes links der Apostel Andreas,
der Kirchenpatron; gegenüber
eine Figur ohne Heiligenschein
im Ornat, mit Buch und Stab, im
Stichbogen darüber das kreis-
umschlossene Monogramm Christi
auf gestirntem, grünem Grund.
Auf der Ost- und Südwand die übrigen Apostelfiguren, darunter Bartholomäus
bestimmbar. Durch die Verbreiterung des Südfensters (auf 1,97 m) der Apostel
rechts halb zerstört. Die Leibung daselbst samt Stichbogen darüber durch einen
späteren ornamentalen Schmuck ausgefüllt. Auch die Wangen des Triumphbogens
sind damals mit fein geschwungenen Ranken-, Blatt- und Rosettenmustern verziert
worden. Die ältere figürliche Bemalung gegen die Mitte des 15. Jhs., die spätere
ornamentale im Beginn des 16. Jhs.

Langhaus. Das 1775/76 erbaute Langhaus zu je vier Fensterachsen, außen
durch schwache Pilaster gegliedert. An der Nordwestecke wurden Teile der alten
Kirche mitbenutzt. Bemerkenswert als typisches Beispiel einer Dorfkirchenaus-
schmückung im 18. Jh. die handwerksmäßigen, aber flotten Malereien an der Vouten-
decke und an der Emporen- und Orgelbrüstung. Die ovalen Deckengemälde in den

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durch Wandmalereien
im Chor

Fig. 67.

Deckengemälde von J. J. Brandmeyer in der
Ändreaskirche zu Oberacker.

Langhaus
 
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