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AMT BRETTEN — FLEHINGEN

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Fig. 21. Wasserschloß zu Flehingen.

Eberhard Gibel von Flehingen wurde in jene Fehde gezogen, die 1353 zwischen Geschichte
Speier und Sickingen ausbrach und die mit der Gefangenschaft mehrerer ritterlicher
Genossen und der Eroberung und Einäscherung der Burgen zu Flehingen und Sickingen
endigte. Bald darauf, 1368, werden Burg und Dorf auch zum erstenmal urkundlich
erwähnt. Nach 1400 ist Flehingen nachweislich kurpfälzisches Lehen, wie wir auch
die Herren von Flehingen von jetzt ab häufig in Diensten der Pfalzgrafen finden.
Von 1366 bis 1398 ein Flehingen, Marquard, Abt in Herrenalb. Sein Neffe Ulrich
von Flehingen (gest. 1421) war verheiratet mit Adelheid von Venningen. Ihr Allianz-
wappen nebst der Jahreszahl 1384 an dem Giebel des Rathauses angebracht.

Reinhard von Flehingen wurde 1440 vom Speierer Bischof mit dem Waldfaut-
amt zu Lauterburg belehnt. Im Jahre 1481 verkauften Ulrich von Flehingen der
Jüngere (gest. 1499) und seine Gemahlin Katharina, die Tochter Peters von Thalheim,
deren Wappen den linken Frontturm des Schlosses schmückt, ihren Anteil an Burg
und Stadt Gochsheim an Graf Bernhard von Eberstein. Wegen der Erbschaft ent-
spannen sich dann nach des Thalheimers Tod viele Streitigkeiten zwischen Eberstein
und Ulrich von Flehingen, der damals württembergischer Hofmeister war.

Bedeutend in der Lokalgeschichte des i6.Jhs. sind Ulrichs beide Söhne Erpf Ulrich
und Ulrich Wolf, deren Epitaphien in der Kirche aufbewahrt werden. Der erste,
geb. 1487, zeichnete sich schon 1504 »in seiner bluenden Jugent« während der Be-
lagerung Brettens durch die Württemberger aus, ritt daselbst oft zum Salzhofertor
hinaus, »scharmutzelte mit den Feinden« und beteiligte sich auch an dem waghalsigen
Ausfall. Später war er Vogt daselbst und herz, württembergischer Obervogt zu Maul-
bronn; seine Gemahlin Anna Hofwart von Kirchheim (s. unten bei Münzesheim). Erpi
Ulrich starb 1542. Sein Bruder Ulrich Wolf, der ebenfalls Brettener Vogt war (1527
 
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